Die gleichgeschlechtliche Ehe ist in den USA seit Juli 2015 legal, im Umgang mit Homosexualität sind die US-Amerikaner jedoch gespalten. Rund die Hälfte findet es in Ordnung, dass man die Rechte von Schwulen und Lesben aus "Gewissens- und Glaubensgründen" einschränken darf, so das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des "Pew Research Center".
In mehreren US-Bundesstaaten dürfen Geschäfte homosexuelle Kunden aus religiöser Überzeugung abweisen. Dies gilt zum Beispiel auch für Hochzeitsdienstleister. 48 Prozent der Befragten sind der Ansicht, Hochzeitsdienstleister sollten das Recht haben, gleichgeschlechtliche Paare abweisen zu dürfen. Diese Auffassung wurde von 77 Prozent der weißen Evangelikalen sowie 43 Prozent der Katholiken vertreten. 35 Prozent der US-Amerikaner sind laut der Umfrage der Ansicht, homosexuelles Verhalten sei "moralisch falsch".
44 Prozent der Befragten erklärten, Abtreibung sei "moralisch falsch". Diese Ansicht vertraten 76 Prozent der weißen Evangelikalen, 51 Prozent der Katholiken und 23 Prozent der US-Amerikaner ohne religiöse Bindung.
Umstritten ist in den USA auch, ob Arbeitgeber aus religiösen Gründen Mittel zur Empfängnisverhütungsmittel bei der Krankenversicherung ausschließen dürfen. Familienplanung ist fester Bestandteil der Krankenversicherungen. Regierung und Gerichte befassen sich gegenwärtig mit zahlreichen Beschwerden katholischer Einrichtungen, die monieren, der Gesetzgeber dürfe sie nicht zwingen, gegen ihren Glauben zu verstoßen.
Laut Angaben des "Pew Research Center" wurden für die Umfrage 4.538 US-Amerikaner befragt.
Link: Die komplette Umfrage (Englisch)