Die reformierte Kirche in den USA hat ihre Gemeinden für in Partnerschaft lebende homosexuelle Pastorinnen und Pastoren geöffnet. Die Presbyterianer ebnen damit als vierte große protestantische Kirche in den Vereinigten Staaten lesbischen und schwulen Theologen den Weg ins Pastorenamt.
Die ausschlaggebende Abstimmung erfolgte Medienberichten zufolge am Dienstag (Ortszeit) bei einer regionalen Sitzung in Minneapolis (US-Bundesstaat Minnesota). Das Inkrafttreten hing von einem positiven Votum der Mehrheit der «Presbyterien» genannten 173 regionalen Kirchenvorstände ab.
Die Generalversammlung der Reformierten Kirche hatte sich bereits Mitte 2010 für die Zulassung von in gleichgeschlechtlicher Partnerschaft lebenden Geistlichen ausgesprochen. Das Presbyterium von Minneapolis hatte den Ausschlag gegeben. Mit der Entscheidung können die Gemeinden allerdings nicht gezwungen werden, homosexuelle Pastoren einzustellen.
Auch die Vereinigte Kirche Christi, die Evangelische Lutherische Kirche in Amerika und die anglikanische Episkopalkirche tolerieren offen schwule und lesbische Pastoren und Pastorinnen. Bei den Methodisten und Baptisten und in unabhängigen evangelikalen Kirchen gilt ein klares Nein. Nach Ansicht konservativ orientierter Christen verbietet die Bibel gleichgeschlechtlichen Sex.
Die Presbyterianer gehören zu den reformierten Kirchen. Sie haben ihre Wurzeln im Calvinismus schottischer Prägung, wie er von dem Reformator John Knox (um 1513 bis 1572) vertreten wurde.
(Quelle: epd)
