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USA: Religionsvertreter besorgt über Hetze gegen Muslime

Christliche, jüdische und muslimische Geistliche haben am Dienstag (Ortszeit) die «anti-muslimische Raserei» bei der Kontroverse um den Bau eines muslimischen Kulturzentrums in New York City verurteilt.

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 Eine «Atmosphäre der Verachtung» von US-Amerikanern muslimischen Glaubens sei entstanden, beklagten die Geistlichen, darunter der katholische Kardinal Theodore McCarrick, der Generalsekretär des ökumenischen Nationalen Kirchenrates, Michael Kinnamon, der Direktor des Verbandes für Reformierten Judaismus, Rabbiner David Saperstein, sowie die Präsidentin der Islamischen Gesellschaft von Nordamerika, Ingrid Mattson. Ein Angriff auf eine Religion sei ein Angriff auf das Prinzip der Religionsfreiheit, heißt es in dem in Washington veröffentlichten Appell.

 Bei der Auseinandersetzung um das Zentrum in der Nähe von «Ground Zero» ist es zu Beschimpfungen des Islams gekommen. Muslime wollten in den USA an die Macht und setzten zu diesem Zweck «Einschüchterungen, Mord und Terrorismus» ein, verkündete Pam Geller, Wortführerin der Proteste. Rabbiner Saperstein erklärte am Dienstag, Juden seien oft Opfer religiöser Verfolgung und wüssten, wie es sei, wenn Beistehende nichts unternähmen. Der Generalsekretär der «Amerikanischen Baptistenkirchen USA», Roy Medley, bedauerte, dass «manche der schlimmsten Beschimpfungen» des Islams von Baptisten kämen. Dabei seien Baptisten als religiös Verfolgte in die Neue Welt gekommen.

 Besonders scharf verurteilten die Geistlichen den Plan einer Kirchengemeinde in Gainesville im US-Bundesstaat Florida, am kommenden Samstag, dem neunten Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001, hunderte Exemplare des Korans zu verbrennen. Das Vorhaben der angeblich rund 50 Mitglieder zählenden «Dove World Outreach Center»-Kirche hat weltweite Empörung ausgelöst. Ingrid Mattson appellierte an Muslime im Ausland, die «lauten Stimmen einiger christlicher Extremisten» nicht zur Rechtfertigung für Handlungen gegen Juden und Christen zu nehmen.

 Der Initiator des islamischen Kulturzentrums in der Nähe von «Ground Zero» will das Projekt offenbar trotz heftiger Kritik weiterführen. Imam Feisal Abdul Rauf schrieb in der «New York Times» (Mittwochsausgabe), das Zentrum solle Toleranz fördern und die «westlichen und die islamischen Welten» zusammenbringen. Die Aufgabe des Projekts würde bedeuten, «Radikalen auf beiden Seiten» den Weg frei zu machen, betonte Rauf.

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 In dem Kultur- und Begegnungszentrum soll es Konferenz- und Gebetsräume, Kunstgalerien, einen Veranstaltungssaal, ein Schwimmbad und eine Gedenkstätte für die Opfer der Anschläge vom 11. September 2001 geben. Rechtsgerichtete Politiker und anti-islamische Gruppierungen haben erklärt, Muslime wollten ein «Monument ihres Sieges» errichten. Der Bau sei so unangebracht wie ein Nazi-Plakat vor einem Holocaust-Museum.

(Quelle: epd)

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