- Werbung -

Vatikan: Papst unterstellt Dialog mit Pius-Bruderschaft Glaubenskongregation

Papst Benedikt XVI. hat den Dialog des Vatikan mit der
ultra-konservativen und umstrittenen Pius-Bruderschaft der
Glaubenskongregation unterstellt.

- Werbung -

Der Vatikan veröffentlichte am Mittwoch ein entsprechendes amtliches Schreiben, ein sogenanntes «Motu proprio». Damit wird die seit 1988 für den Dialog zuständige Kommission «Ecclesia Dei» unter den Vorsitz des Präfekten der Glaubenskongregation, Kardinal William Levada, gestellt.

Wegen der ohne Mandat des Heiligen Stuhls erfolgten Weihe von vier
Priestern der seit 1970 existierenden Pius-Bruderschaft zu Bischöfen
im Jahr 1988 wurde der Gründer der Vereinigung, der französische
Erzbischof Marcel Lefebvre (1905-1991), vom Vatikan exkommuniziert.
Auch die vier geweihten Bischöfe traf damals die härteste Strafe der
katholischen Kirche.

Um ihnen einen Weg zur Wiedereinbindung in die römische Kirche zu
öffnen, hatte der Vatikan im Januar die Exkommunikation aufgehoben.
Das hatte internationale Empörung ausgelöst, weil unter den vier
Traditionalistenbischöfen auch der Brite Williamson war, der
öffentlich den Völkermord an den Juden infrage gestellt hatte.

Benedikt begründete in dem jetzt veröffentlichten Dokument erneut
die Aufhebung der Exkommunikation für die vier
Traditionalistenbischöfe mit dem Wunsch, die volle Einheit der
katholischen Kirche wieder herzustellen. Mit diesem Schritt habe er
ein «Hindernis, das die Öffnung einer Tür des Dialogs beeinträchtigen
konnte», entfernen wollen.

- Werbung -

Bis offene Fragen der Kirchenlehre geklärt seien, «hat die
Bruderschaft keinen kanonischen Status in der Kirche», wurde zugleich
betont. Ihre Priester könnten daher «kein Amt legitim ausfüllen».
Ende Juni hatte die Priesterbruderschaft St. Pius X. in Zaitzkofen
bei Regensburg dennoch drei Priester geweiht. Vor allem die deutschen
katholischen Bischöfe hatten das Vorgehen der traditionalistischen
Bruderschaft kritisiert.

Die Pius-Bruderschaft wirft der römisch-katholischen Kirche vor,
sich nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) zu sehr der
modernen Welt und Gesellschaft geöffnet und damit den katholischen
Glauben verwässert zu haben. Kritiker halten der Pius-Bruderschaft
vor allem vor, eine Parallelkirche mit fundamentalistischen
Strukturen aufzubauen.

(Quelle: epd)

Konnten wir dich inspirieren?

Jesus.de ist gemeinnützig und spendenfinanziert – christlicher, positiver Journalismus für Menschen, die aus dem Glauben leben wollen. Magst du uns helfen, das Angebot finanziell mitzutragen?

NEWSLETTER

BLICKPUNKT - unser Tagesrückblick
täglich von Mo. bis Fr.

Wie wir Deine persönlichen Daten schützen, erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.
Abmeldung im NL selbst oder per Mail an info@jesus.de

Zuletzt veröffentlicht