Die Chora-Kirche in Istanbul teilt das Schicksal der Hagia Sophia: Bereits im 6. Jahrhundert erbaut, wurde sie 1453 von den Osmanen erobert und in eine Moschee umgewandelt. Seit 1948 wurde das Gebäude als Museum benutzt. Und auch jetzt verläuft die Geschichte der Chora-Kirche parallel zu ihrer großen „Schwester“: Ab sofort soll sie eine Moschee sein, wie mehrere Medien übereinstimmend mit Berufung auf ein Dekret des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan berichten. Wann dort das erste muslimische Gebet stattfinden soll, ist jedoch noch unklar.
Bekannt ist der Sakralbau für seine byzantinischen Fresken und Mosaike. Unter anderem ist im Vorraum der Kirche laut taz.de eine Darstellung des Apostels Paulus zu sehen, die seinem tatsächlichen Aussehen nahe kommen soll.
Erst im Juli hatte Erdogan die Hagia Sophia wieder zu einer Moschee umnutzen lassen. International wurde diese Entscheidung kritisiert. Zugeständnisse, die Mosaike der ursprünglichen Kirche nur während der Gebetszeiten zu verdecken, wurden Berichten zufolge bisher nicht umgesetzt. Sie sollen seit dem ersten Freitagsgebet am 24. Juli dauerhaft verhängt sein. (nate)