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Zellkerntransfer: Forscher erzeugen menschliche Embryonen mit drei genetischen Eltern

Britische Forscher am North East England Stem Cell Institute haben menschliche Embryonen mit Erbinformation (DNA) von drei Menschen erzeugt, wie jetzt bekannt geworden ist.

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 Sie haben dazu eine menschliche Eizelle nach Abschluss der Befruchtung mit einer Samenzelle entkernt und den Zellkern in eine andere menschliche Eizelle transferiert. Nach eigenen Angaben wollen die Forscher damit Erbkrankheiten, die durch die sogenannten Kraftwerke der Zelle, die Mitochondrien, verursacht werden, ausschließen.

 "Die jetzt bekannt gewordenen neuen britischen Embryonenexperimente ermöglichen den Weg zum geklonten Baby", warnte der gesundheitspolitischen Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament EVP (Christdemokraten), Dr. med. Peter Liese. "Der sogenannte Zellkerntransfer war die entscheidende technische Manipulation bei der Herstellung des Klonschafs Dolly. Die britischen Experimente sind daher praktisch gleichzusetzen mit der Übertragung der Dolly-Methode auf den Menschen. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass man nicht die Erbinformation einer erwachsenen Zelle benutzt, sondern die Erbinformation eines anderen Embryos.

 Nach dem deutschen Embryonenschutzgesetz beginnt der Schutz des menschlichen Embryos aus guten Gründen mit der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle", so Liese. Das britische Experiment bedeutet daher die Tötung eines menschlichen Embryos zu Forschungszwecken. Auch deshalb sei diese Technik abzulehnen. "Wenn die Technik in großem Stil eingeführt wird, werden auch tausende von Eizellspenden notwendig sein. Dies ist auch deshalb problematisch, weil britische Fortpflanzungskliniken jetzt schon Geld für Eizellspenden etwa aus Rumänien zahlen und die Eizellspende fuer Frauen mit einem hohen Risiko fuer ihre Gesundheit verbunden ist", so Liese, der auch die Arbeitsgruppe Bioethik seiner Fraktion leitet.

"Der Wunsch nach einem genetisch eigenen, gesunden Kind ist sehr verständlich. Er ist quasi jedem Menschen angeboren. Ich halte es aber für falsch, wenn jede Manipulation am menschlichen Leben dadurch hoffähig wird. Für Paare, die sich ein Kind wünschen, und in deren Familie eine Erbkrankheit vorhanden ist, gibt es andere Alternativen. Vor allem aber muss die Forschung vorangetrieben werden, die kranken Menschen hilft und die Selektion überflüssig macht", sagte Peter Liese, der am humangenetischen Institut der Universität Bonn promoviert hat.

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 Unterdessen hat der Verein "Testbiotech" am Europäischen Patentamt in München Einspruch gegen ein Patent auf menschliche Eizellen eingelegt. Das Patent EP179 42 87 der Firma Merck Serono umfasst Verfahren zur Herstellung und Verwendung menschlicher Eizellen. Damit widerspricht es dem Verbot der Patentierung des menschlichen Körpers in allen Phasen seiner Entwicklung, das im Europäischen Patentrecht verankert ist, erklärte Testbiotech in einer Pressemitteilung vom 14. April. "Es ist zu befürchten, dass durch derartige Patente der menschliche Körper zur kommerziellen Ware wird. Unser Einspruch soll helfen, die ethischen Grenzen im Patentrecht zu klären", sagte Christoph Then von der Expertengruppe "Testbiotech".

(Quelle: ALfA)

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