Papst Benedikt XVI. wird am 28. Februar von seinem Amt zurücktreten. Zur Begründung sagte er, dass seine geistigen und körperlichen Kräfte in den vergangenen Monaten so stark nachgelassen hätten, dass er seinen Dienst nicht mehr ausreichend ausüben könne.

 Radio Vatikan hat die Rücktrittserklärung von Benedikt VI. inzwischen veröffentlicht (auf Deutsch). Der Papst schreibt, er spüre nicht mehr die Kraft, die Katholische Kirche zu führen. Er habe sein Gewissen wiederholt vor Gott geprüft und gehe "zum Wohle der Kirche". Kardinalsdekan Angelo Sordano kommentierte die Ankündigung des Papstes mit den Worten, sie sei wie ein "Blitzschlag aus heiterem Himmel" gekommen.

 Zwar wird der Papst auf Lebenszeit gewählt, ein freiwilliger Rücktritt ist gemäß dem katholischen Kirchenrecht aber möglich. Wörtlich heißt es im Canon 332: "Falls der Papst auf sein Amt verzichten sollte, ist zur Gültigkeit verlangt, dass der Verzicht frei geschieht und hinreichend kundgemacht, nicht jedoch, dass er von irgendwem angenommen wird." In der gesamten Kirchengeschichte ist bislang allerdings nur ein einziger Fall bekannt (Papst Coelestin V. im Jahr 1294).

 Vatikansprecher Federico Lombardi rechnet bis Ostern mit der Wahl eines Nachfolgers für Papst Benedikt XVI. Nach seinem Rücktritt zu Ende Februar werde der 85-Jährige sich in ein ehemaliges Kloster von Klausurschwestern im Vatikan zurückziehen, erklärte Lombardi in Rom. Bis zum Abschluss der Umbauarbeiten in dem Konvent werde Benedikt in der päpstlichen Sommerresidenz in Castel Gandolfo bei Rom wohnen.

 Der Ostersonntag fällt in diesem Jahr auf den 31. März. Vatikansprecher Lombardi betonte, am Konklave zur Wahl seines Nachfolgers werde der Papst nicht teilnehmen. Über das weitere Vorgehen zur Vorbereitung einer Papstwahl in dieser "neuartigen Situation" entschieden demnach die zuständigen Vatikanbehörden.

(Quelle: Mit epd-Material)