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„Im Lobpreis geht es nicht um unsere Lust“ (Outbreakband-Interview, Teil 1)

„Mittelpunkt“, „Gott und König“ – in vielen Gemeinden prägen die Songs der Outbreakband die Lobpreiszeiten. Und das seit zehn Jahren. In wenigen Wochen erscheint das neue Album – für uns der passende Anlass, sich bei Sänger Juri Friesen über Inspirationsquellen und Lobpreis-Überdruss zu erkundigen.

Jesus.de: Bei euch war zuletzt einiges los: Im September 2016 kam eine Remix-CD raus, 2017 ein Best-Of, ihr habt euer zehnjähriges Band-Jubiläum gefeiert und 2018 gibt es wieder eine neue Platte. Wie geht es euch?

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Juri Friesen: Wir haben turbulente Monate hinter uns. Unser aktuelles Album hat uns ein straffes Programm beschert. Trotzdem sind wir sind nicht müde und kaputt, sondern wir freuen uns schon mega auf den Release.

Was ist ein „typischer Outbreakband-Song“?

Ein Song, den man mitsingen kann. Der nicht nur zum Vortragen und zum Anhören gedacht ist. Wir schreiben Songs für die Gemeinde.

Wer oder was inspiriert euch für eure eigenen Songs?

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Die ganze Thematik „Gott und Mensch“, Gemeinschaft, Beziehung, die Hingabe vom Menschen zu Gott hin. Wir wollen die Perspektive auf Gott lenken, über seine Größe singen, seine Güte und das Gute, das von ihm kommt. Wir wollen immer wieder ansprechen, dass Gott gut ist – auch wenn man gerade durch schwere Zeiten geht oder nicht.

Wonach sucht ihr Songs aus, die ihr covert und neu interpretiert?

Natürlich sind das Lieder, die uns berühren und die wir selber hören. Und zum anderen sind das Songs, bei denen wir das Gefühl haben, dass sie für mehrere Kulturen geeignet sind. Songs, von denen wir glauben, die haben die Kraft, auch im deutschsprachigen Raum etwas zu bewegen. Sowas wie „Zehntausend Gründe“ ist ein Song, der weltweit eingeschlagen ist. Wir versuchen solche Trends aufzuspüren.

An welchen Kriterien erkennt ihr, dass ein Song Menschen über Ländergrenzen hinweg berührt?

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Es ist ein gutes Zeichen, wenn der Song von sich aus weit kommt. Schwierig wird es, wenn man ihn nur pushen muss. Aber wenn er selber „rennt“, ihn die Gemeinden aufnehmen und viele Lobpreisteams anfangen, diesen Song zu singen, dann ist das ein sehr starker Indikator für einen möglichen Erfolg.

Juri Friesen mit seiner Ehefrau Mia (Bild: whatayoufulpicture.de )

Kommt es schon mal vor, dass ihr vor einem Auftritt mal keine Lust auf Lobpreis habt?

Sicher. Ganz besonders dann, wenn man zu oft unterwegs ist und viel auftritt. Wenn man nicht mehr so ganz frisch ist. Ich finde das nicht schlimm. Es geht überhaupt nicht um unsere Lust und Laune. Wir verstehen uns als Diener. Oder im biblischen Kontext als Priester. Priester waren die Menschen, die dem Volk geholfen haben anzubeten, geholfen haben sich wieder mit Gott zu versöhnen. Da ging es ja nie darum, ob sie Lust und gute Laune haben. Es ist ein Dienst in der Gemeinde wie viele andere auch. Wenn ich den Kaffee mache fürs Kirchencafé oder in einem Begrüßungsteam bin, muss ich mich da Woche für Woche fragen, wie viel Lust ich dazu habe? Da geht es nicht in erster Linie um meine Lust, weil ich etwas für die Gemeinde und für Gott tue. Und wenn ich einen guten Charakter habe, dann lächle ich dabei und zeig nicht allen, wie schlecht gelaunt ich bin.

Ist Anbetung also eine Einstellungsfrage?

Sie ist zumindest eine Entscheidung. Wenn wir vor einem Auftritt sind, dann entscheiden wir uns jedes Mal dafür, den Leuten ein Beispiel für Anbetung zu geben. Wir kennen die biblischen Beispiele, wie das von Paulus und Silas, wo sie im Gefängnis sind und trotzdem anfangen Gott zu loben. Es geht ihnen nicht gut, wahrscheinlich haben sie keine gute Laune und wahrscheinlich haben sie auch keine Lust irgendwelche Lieder zu singen. Sie fangen an Gott ernsthaft anzubeten, weil sie wissen: Gott ist größer als ihre Umstände. Gott hat es verdient angebetet zu werden – mit oder ohne Lust. Je weniger Lust wir eigentlich haben und uns trotzdem dafür entscheiden, Gott anzubeten, umso mehr Wert bekommt unsere Anbetung.

Anbetung ist etwas Privates, ihr steht währenddessen im Scheinwerferlicht auf einer Bühne …

Genau, Lobpreis ist etwas Intimes und auf einmal ist es ein Job für uns geworden. Wir müssen die Balance finden zwischen Privatem und Dienst. Das ist nicht einfach. Ich habe großen Respekt davor, wenn Leute das ein Leben lang machen – und so wie es aussieht, werden wir das auch noch lange tun. Wenn da Fehlverhältnisse vorherrschen, wird das schnell sichtbar. Wenn durch die Routine und Religiosität das Lebendige abhanden kommt. Unsere Kinder sind da ein guter Spiegel. Wir haben drei Kids, der Älteste ist jetzt dreizehn. Obwohl wir diesen Job machen und eine Business-Beziehung zu diesem Thema haben, liebt er Jesus, trotzdem liebt er Anbetung und geht mit Gott seinen Weg. Genauso unsere Töchter. Das ist ein Geschenk zu sehen, dass das wirklich funktionieren kann und die Wahrheit in uns lebt. Das ist unser Ziel: lebendig bleiben.

Die Fragen stellte Laura Schönwies


Das war Teil I unseres Jesus.de-Interviews mit Juri von der Outbreakband. Im zweiten Teil erfahrt ihr, wie Lobpreis Juris Glaubensleben komplett verändert hat und wie Juris Gemeinde mit dem großen Erfolg umgeht.

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