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Papst: Situation im Nahost-Konflikt „immer unerträglicher“

Auch am zweiten Tag der Nahost-Reise des Papstes stand das Thema Frieden im Mittelpunkt. Bei einem Besuch in Bethlehem prangerte er Krieg, Hunger und Ausbeutung an. Vor allem Kinder hätten weltweit darunter zu leiden.

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Papst Franziskus hat den israelischen Präsidenten Shimon Peres und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas zu einem gemeinsamen Friedensgebet in den Vatikan eingeladen. Peres und Abbas nahmen die Einladung nach Angaben des Vatikan umgehend an, die Franziskus am Sonntag bei seiner dreitägigen Nahost-Reise aussprach. Religiöser Höhepunkt der am Samstag in Jordanien gestarteten Papst-Visite war das Zusammentreffen des katholischen Kirchenoberhauptes mit dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomäus I., am Sonntagabend in Jerusalem.

 Ein Datum für die Reise von Peres und Abbas in den Vatikan wurde zunächst nicht bekannt. Da Peres‘ Amtszeit am 15. Juli endet, wird mit dem Treffen vor diesem Termin gerechnet.

 Die Initiative des Papstes im Anschluss an eine Messe am Sonntagmittag in Bethlehem sei mit Abbas und Peres zuvor abgesprochen worden, erklärte Vatikansprecher Federico Lombardi. Ursprünglich sei eine solche Begegnung bereits für die Zeit des am Montag endenden Papstbesuchs in Israel und den Palästinensergebieten geplant gewesen. Das habe sich jedoch nicht verwirklichen lassen.

Israelis und Palästinenser dürften «nichts unversucht lassen», um zu einer Friedenslösung zu gelangen, betonte Franziskus am Sonntagnachmittag unmittelbar nach seiner Ankunft in Israel. Das Recht des Staates Israel auf eine friedliche und sichere Existenz müsse ebenso anerkannt werden wie das Recht der Palästinenser auf ein Leben in Würde mit Reisefreiheit in einem souveränen Staat. Dafür müssten sich beide Seiten unermüdlich um Dialog und Versöhnung bemühen.

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 Zudem würdigte Franziskus die Opfer des Holocaust und warnte vor neu aufflammender Judenfeindlichkeit. «Ich bete zu Gott, dass sich nie wieder ein solches Verbrechen ereignet», sagte der Papst in Tel Aviv. Antisemitismus dürfe in modernen Gesellschaften keinen Platz mehr haben, «egal in welcher Form er sich zeigt».

In einer am Abend unterzeichneten Erklärung bekannte sich der Papst zusammen mit dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomäus I. zu entschiedenen Bemühungen um ein Ende der Kirchenspaltung zwischen Katholiken und Orthodoxen. «Während wir uns bewusst sind, dass wir das Ziel der vollen Gemeinschaft nicht erreicht haben, bekräftigen wir unseren Einsatz, unseren gemeinsamen Weg zur Einheit fortzusetzen», heißt es in der Erklärung. Darin betonen der Papst und der Patriarch ihre Hoffnung auf gemeinsame Abendmahlsfeiern von Katholiken mit Orthodoxen. Mit der Erklärung erinnerten die Kirchenoberhäupter an das Treffen zwischen Papst Paul VI. und Patriarch Athenagoras I. vor 50 Jahren in Jerusalem, das mit der Aufhebung der gegenseitigen Exkommunikation beider Kirchen aus dem Jahr 1054 den Grundstein für den Dialog legte.

Das Treffen mit Bartholomäus und der anschließende ökumenische Gottesdienst in der Grabeskirche von Jerusalem waren Anlass der dreitägigen Papstreise ins Heilige Land. Der Weg zur Einheit der Kirchen setze gegenseitige Bitten um Vergebung und die «Überwindung alter Vorurteile» voraus, betonte Franziskus. Verfolgte Christen unterschiedlicher Konfession lebten eine «Ökumene des Leidens». Bartholomäus warnte vor religiösem Fanatismus, der den Frieden überall dort bedrohe, «wo das Geschenk des Lebens auf dem Altar des religiösen Hasses geopfert wird».

 An diesem Montag will Franziskus auf der letzten Station seiner Pilgerreise unter anderem die Klagemauer in Jerusalem und die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem besuchen.

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(Quelle: epd)

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