Der Kölner Kardinal Joachim Meisner hat sich gegen die Online-Beichte im Internet ausgesprochen. «Zur Beichte gehört das persönliche Gegenüber von Angesicht zu Angesicht», sagte der Erzbischof am Freitag bei einem Medienempfang in Köln. Dies sei im Internet nicht möglich. Gleichwohl sollte sich die Kirche in der digitalen Welt bewegen, empfahl Meisner. Er lobte das Internet als ein Medium, das in bisher nicht gekanntem Umfang Kommunikation erlaube.
Auch Christen sollten sich daher am digitalen Meinungsaustausch beteiligen, sagte der Kardinal. Sie müssten Farbe bekennen und bereit sein, «jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die sie erfüllt». Die Kirche müsse erkennen, wie sie Menschen erreiche, die im Internet unterwegs seien. Schon jetzt nutzten in Deutschland sieben von zehn Menschen das Internet.
Zur Kritik in den Medien nach den Enthüllungen über Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche sagte Meisner: «Das hat uns zurecht getroffen.» Die Medien hätten aufklärerisch geholfen. Dafür sei er grundsätzlich dankbar, auch wenn manche Berichte ungerecht gewesen seien.
(Quelle: epd)