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„Geschmacklos und ärgerlich“: Protest gegen Gebet zum „Fußball-Gott“

Am kommenden Samstag steigt das Spiel der Spiele: Der FC Bayern kämpft im Finale der Champions League gegen den FC Chelsea um Europas Fußballkrone. Der Sender SAT.1 bewirbt die Live-Übertragung mit Anleihen aus dem "Vater Unser". Das ist nicht in Ordnung, meint die "Deutsche Evangelische Allianz" und hat beim Sender Protest eingelegt.

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"Lieber Fußballgott", heißt es in dem Werbefilm für die Übertragung am Samstag, "dein Ball komme, dein Spiel geschehe. Unsere Tore gib‘ uns heute. Und vergib uns unsere Fouls, wie auch wir vergeben den Schiedsrichtern. Führe uns nicht ins Abseits, sondern bewahre uns vor Kontern. Denn dein ist das Spiel, und der Sieg, und die Champions League, in Ewigkeit. Auf geht’s."

Am Mittwoch richtete Michael Diener, Erster Vorsitzender der "Deutschen Evangelischen Allianz", einen Beschwerdebrief an den Münchener Sender. Das "Vater Unser" sei ein Herzstück des christlichen Glaubens und zudem ein heiliger Text, heißt es darin. "Es verletzt darum die religiösen Gefühle vieler Christinnen und Christen, wenn ein derartiger Text einem ‚Fußballgott‘ umgewidmet wird." Gemeinsam sei darauf zu achten, dass die Freude am Fußball nicht durch derartige "Entgleisungen" beeinträchtigt werde.

Auch die Vertreter der "Deutschen Evangelischen Allianz" freuten sich auf das Spiel, schreibt Diener weiter. "Aber wir möchten darum bitten, dass sich im Vorfeld derartiger Spiele nicht der Kommerz auch noch der zentralsten Gebete unseres Glaubens bemächtigt." Eine Welt, in der alles verzweckt werden könne, sei nicht erstrebenswert. "Deshalb bitten wir Sie, den entsprechenden Werbespot sofort und unbürokratisch abzusetzen!"

Auch der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, bezeichnete den Trailer als «eine geschmacklose Grenzüberschreitung». Kritik kam ebenfalls vom EKD-Sportbeauftragten Bernhard Felmberg, der den Werbefilm geschmacklos, «ärgerlich und überflüssig» nannte.

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SAT.1: Kritik ist nicht nachvollziehbar
SAT.1 machte in einer umgehenden Antwort deutlich, dass die Kritik nicht nachzuvollziehen sei. Gehe es um Fußball, sei es üblich, eine Sprache mit religiösen Anleihen zu gebrauchen, etwa bei der Wendung "Fußball-Gott". Das in der Werbung gezeigte Gebet ironisiere diese Gepflogenheit durch Übersteigerung. Die meisten Zuschauer erkennten, dass dies nicht ernst gemeint sei.

Das Ziel dieser Form der Programmankündigung sei nicht die Verunglimpfung oder Ironisierung des Glaubens an Gott. Vielmehr gehe es dem Sender um Aufmerksamkeit und um einen ironischen Hinweis auf die zahlreichen Gottes-Metaphern im Fußball. "Wir sind durchaus der Ansicht, dass durch dieses Vater Unser zum ‚Fußballgott‘ ein Reflexionsprozess ausgelöst werden kann über die Angemessenheit dieser Metaphern im Fußballsport."

(Quelle: Christliches Medienmagazin Pro)

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