Wie glaubt ...?

Damaris Kofmehl: „Es beeindruckt mich, wie mutig diese Frau war“

Die Schweizer Autorin Damaris Kofmehl möchte Menschen Mut machen, niemals aufzugeben. Sie eifert mit ihrem Leben einer Frau aus der Bibel nach.

1. Was ist Ihr Lieblingsbuch aus der Bibel? Warum?

Damaris Kofmehl: Eines, das mir ganz besonders gefällt, ist das Buch Esther. Es beeindruckt mich, wie mutig diese Frau war. Sie hätte einfach schweigen können, um ihr eigenes Leben zu retten. Stattdessen entschied sie sich, vor den König zu treten und für ihr Volk einzustehen. Diesen Mut, sich allen Widrigkeiten zum Trotz für andere einzusetzen, bewundere ich und möchte Esther darin nacheifern.

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2. Wenn Jesus bei Ihnen zum Essen vorbeikäme, was würden Sie kochen? Und worüber würden Sie sich mit ihm unterhalten?

Kofmehl: Ich würde Hühnchen mit Tomatenscheiben und Pestosauce kochen und zum Dessert ein Tiramisu. Und dann würde ich mit ihm darüber reden, wie unglaublich dankbar ich ihm für mein Leben bin und wie ich so deutlich seine bewahrende Hand über mir erleben durfte, durch alle Stürme hindurch. Ich denke, wir würden einfach über verschiedene Erlebnisse aus meiner Vergangenheit reden und zusammen weinen und lachen und dabei nicht merken, wie die Zeit vergeht.

3. Was ist Ihr Zugang zu Gott?

Kofmehl: Ich erlebe ihn jeden Tag als eine übernatürliche Ruhe und Geborgenheit in meinem Innern. Ich fühle mich ihm nah, wenn ich morgens in der Bibel lese, wenn ich an einem Buch schreibe oder draußen in der Natur bin. Er gibt mir tief in meinem Herzen die unerschütterliche, starke Gewissheit, dass er immer bei mir ist und mich hält, egal, was kommt.

4. Welches Glaubensthema beschäftigt Sie in letzter Zeit? Warum?

Kofmehl: Mein Glaubensthema ist schon immer die bedingungslose Liebe Gottes zu uns Menschen. Wir sind so schnell im Verurteilen und so langsam, wenn es darum geht, Menschen so bedingungslos zu lieben, wie Gott es tut. Ich glaube, würden wir mehr lieben und weniger verurteilen, würden wir als Christen viel anziehender für die Menschen um uns herum sein und viel mehr Menschen für Jesus gewinnen.

5. Wofür leben Sie?

Kofmehl: Ich möchte Menschen Mut machen, niemals aufzugeben. Ich möchte, dass sie wissen, dass Jesus sie niemals aufgibt und einen Plan für ihr Leben hat. Diese Botschaft versuche ich selbst zu leben und in meine Predigten, Events und Bücher einzuflechten.

Damaris Kofmehl schrieb ihr erstes Buch mit 15 Jahren. Seither hat sie mehrere Bücher veröffentlicht, welche in mehrere Sprachen übersetzt wurden, darunter Fantasyromane und viele Thriller, die auf wahren Begebenheiten beruhen. Ihr neuestes Buch heißt „Abraham – Ein Bibel-Thriller“.


Dieses Interview ist Teil unserer Serie „Wie glaubt … ? 5 Fragen, 5 Antworten“. Wir haben bekannten Christinnen und Christen Fragen zum Glauben gestellt.

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1 Kommentar

  1. Kein Heiligenbildchen zeichnen

    Esther ist ein Buch der Bibel, das von den Gefährdungen, aber auch Möglichkeiten des Lebens in der antiken jüdischen Diaspora erzählt. Dies gibt es in der hebräischen Fassung sowie einer griechischen. Es geht um den Alltag und hat einen weniger frommen Inhalt. Ich finde, dass hier über durchaus starke Frauen erzählt wird und dass nach der Befreiung aus der Sklaverei in Ägypten im frühen Israel die Idee von Freiheit (Emanzipation) vorhanden war, wenn gleich wie bei allen fortschrittlichen Ansichten am Ende eher nur ein Ideal bleibt. Die größere seelische Befreiung war das Leben und die Botschaft der Urgemeinde von Jesus. Im ganz frühen Israel, in der Zeit als Halbnomaden, kann man mit Fug und Recht von einer klassenlosen Gesellschaft sprechen. Später brauchte man bzw. wollte man einen König – so wie heute unsere kirchlichen Institutionen entstanden sind (nützlich zum Glauben) aber wie überall mit (hier in der Katholischen Kirche) einer steilen Hierarchie. In vielen kleinen Orten und bei vielen kleinen Menschen ist Kirche heute noch emanzipatorisch, aber nicht in ihrer Gesamtansicht. Eben zum Gedanken von Emanzipation, auch vom eigenen Egoismus, passt gut der Buch Esther mit starken Frauen. In einem lange zurückliegenden Ev. Kirchentag habe ich das Musical „Maria“ gehört und gesehen, was alle Besucher*innen wirklich mitgerissen hatte. Da wurde auch kein Heiligenbildchen von Maria gezeichnet, sondern der starken Frau, so wie Jesus ein starker Mensch war – innerlich und in seiner Haltung – nämlich als personifizierbare Liebe und Gerechtigkeit Gottes.

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