Wie glaubt ...?

Johannes Hartl: „Gott ist mir näher als ich mir selbst“

Der Theologe und Gebetshaus-Gründer Johannes Hartl erzählt, was sein Lieblingsbuch aus der Bibel ist, wie er Gott begegnet und wofür er lebt.

1. Was ist Ihr Lieblingsbuch aus der Bibel? Warum?

Johannes Hartl: Das wechselt. Doch wenn ich eines wählen müsste, dann vielleicht die Psalmen. Es gibt nichts, was im menschlichen Erleben und in der gesamten Offenbarung vorkommt, was dort nicht seinen Niederschlag findet. 

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2. Wenn Jesus bei Ihnen zum Essen vorbeikäme, was würden Sie kochen? Und worüber würden Sie sich mit ihm unterhalten?

Hartl: Ich würde gar nichts kochen, sondern mich zu seinen Füßen setzen und zuhören. Das hat schon einmal besser funktioniert als das, was Martha damals versuchte.

3. Was ist Ihr Zugang zu Gott?

Hartl: Gott ist das liebende Du. Er ist mir näher als ich mir selbst und deshalb immer nur einen Atemzug entfernt. 

4. Welches Glaubensthema beschäftigt Sie in letzter Zeit? Warum?

Hartl: Dieses Jahr habe ich Ostern mit meiner Familie in Israel verbracht. Die große Geschichte Gottes mit der Menschheit seit ihren Anfängen, gerade auch die Geschichte Israels mit allen Höhen und Tiefen, das fasziniert mich gerade sehr. Besonders, weil ich vieles davon nicht verstehe. 

5. Wofür leben Sie?

Hartl: Gott und die Menschen lieben, indem ich das tue, was ich am besten kann: Ideen kommunizieren, die nach Leben schmecken. 

Johannes Hartl ist Theologe, Philosoph und Autor. Er hat das Gebetshaus Augsburg gegründet.


Dieses Interview ist Teil unserer Serie „Wie glaubt … ? 5 Fragen, 5 Antworten“. Wir haben bekannten Christinnen und Christen Fragen zum Glauben gestellt.

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4 Kommentare

  1. Naja, das mit der Umwelt stimmt schon, aber in Israel ist doch auch ständig Krieg, ist es nicht zu gefährlich mit der ganzen Familie in solche Krisengebiete zu reisen? Ich habe auch oft den Impuls woanders hin zu wollen, nur irgendwie ist es auf der Erde woanders auch nicht besser, habe ich im Laufe meines Lebens festgestellt (bin schon recht viel gereist). Ich glaube mittlerweile, das es einfach die innere Sehnsucht nach Gott und seinem Reich und dieser Schönheit ist, die mir das Gefühl verleiht, das ich woanders hin müsste. Im Grunde haben wir doch die ganze Welt virtuell im Internet, oder ist da ein großer Unterschied tatsächlich mal in Israel vor Ort gewesen zu sein? Gott als Heiliger Geist ist doch überall und lebt sogar in uns.
    Das Beste ist, maranatha Jesus kommt als „Person“ wieder, Gottes Reich bricht an. Amen.

  2. Gott will uns nahe sein

    Leider – oder dankenswerter Weise – bin ich nicht mit Kritik bei Lilo Horsch (obwohl ich sie verstehe). Eher denke ich da wie Joerg. Wichtig ist mir aber doch sehr, was Johannes Hartl hier als wichtige Kernaussage schrieb: „Gott ist mir näher als ich mir selbst“. Dies ist (leider) auch oft meine Glaubens-)Erfahrung. Zwar weiß Gott alles von mir was nur im tiefsten Inneren in mir vorgeht, ich kann und darf auch alles mit ihm besprechen, denn das Beten ist überall und jederzeit möglich. Ich mache es nicht so plump wie damals der Arbeiter im Tiefbau der Uniklinik, dem als Moslem eigentlich der Alkoholkonsum verboten war, mit seiner Aussage: „Gott sieht es hier unten nicht“. Sich irgendwie im Leben öfters auch an Gott vorbei zu mogeln bedeutet erfahrungsgemäß meist, richtige Haltungen zu verdrängen. Dabei werde ich mir selbst – als Abbild der Liebe Gottes die ich sein sollte – schnell untreu. Psychologisch würde man sagen „ich entfremde mich von mir selbst“. Dabei ist Christsein einfacher als viele Leute denken: Ich brauche nur ehrlich zu sein, keinesfalls aber vollkommen und schon gar nicht davon überzeugt zu sein, ich wäre gerade so richtig wie ich immer bin. Man darf sich auch gerne von Zwängen und falschen Abhängigkeiten emanzipieren, aber nicht von der eigenen Seele. Dort sollte ein anderer wohnen dürfen. Gott will uns nahe sein wie der Schatten über unserer rechten Hand.

  3. Ostern mit der Familie nach Israel fliegen, um die Beziehung zu Gott zu vertiefen? Möchte das Jesus von uns? Wie kompensiert Herr Hartl diesen Schaden, den er denen zufügt, deren Lebensgrundlagen schon heute durch die Erderwärmung bedroht oder gar zerstört sind? Das ist etwa so viel CO2, wie 1000 Bewohner der Sahelzone nicht mal in einem ganzen Jahr verursachen. Morgen ist der deutsche Erderschöpfungstag – würden alle Menschen so viel Ressourcen verbraten wie wir Deutsche, bräuchten wir 3,5 Planeten. Sollten wir Christen es nicht besser wissen – und besser machen? (Matthäus 7,12)

    • Hallo Fr. Horsch,

      „wer mit der ganzen Familie nach Israel fliegt, muss eine Umweltsau sein“ stimmts?
      Komische Argumentation. Haben Sie auch etwas zur Sache des Artikels (oder nur argumentum ad hominem)?

      Vielleicht liegt es aber auch an ihrer Klima-Weltuntergangs-Angst, die Sie hier triggert?

      Da hilft es viell., sich nicht nur aus bestimmten Quellen zu speisen? Viell. interessiert Sie zB Prof. Marotzke vom MPI Hamburg:
      https://www.wissenschaftspodcasts.de/podcasts/kritisches-denken/episode-74-klimamodelle-und-die-arbeit-des-ipcc-prof-jochem-marotzke_7995268/

      Manchmal kann mehr Experten-Wissen helfen, um (uebersteigerte) Aengste besser zu bewaeltigen (vgl. Corona)?

      Christus sieht Sie in Ihrer Angst: „In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden. (Joh 14,27; 1Joh 5,4)“

      LG Joerg

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