Die Theologin Mihamm Kim-Rauchholz lebt für Beziehungen – mit Jesus, Familie und Freunden. Aktuell beschäftigt sie ein Bibelvers aus den Sprüchen.
1. Was ist Ihr Lieblingsbuch aus der Bibel? Warum?
Das Lukasevangelium. Weil das Erbarmen Gottes mit uns Menschen in den Geschichten – besonders im lukanischen Sondergut – so unverkennbar deutlich zum Vorschein kommt.
2. Wenn Jesus bei Ihnen zum Essen vorbeikäme, was würden Sie kochen? Und worüber würden Sie sich mit ihm unterhalten?
Ich bin keine große Köchin, deshalb würde ich entweder etwas bestellen, das Jesus mag oder hoffen, dass er etwas kocht und ich mithelfen kann. Ich würde mich mit Jesus darüber unterhalten, was ihm in einer Beziehung am wichtigsten ist und was ihn am meisten stört.
3. Was ist Ihr Zugang zu Gott?
Sein Wort und die Natur.
4. Welches Glaubensthema beschäftigt Sie in letzter Zeit? Warum?
Sprüche 16,9: „Das Herz des Menschen plant seinen Weg, aber der HERR lenkt seinen Schritt.“
Mich beschäftigt die Frage, ob manche Entscheidungen in meinem und im Leben anderer Menschen nicht oft auch falsch getroffen wurden? Das Wort „lenken“ fasziniert mich.
5. Wofür leben Sie?
Für die Beziehung mit Jesus … mit meiner Familie und mit meinen Freunden.
Mihamm Kim-Rauchholz ist Professorin für Neues Testament und Griechisch an der Internationalen Hochschule Bad Liebenzell.
Dieses Interview ist Teil unserer Serie „Wie glaubt … ? 5 Fragen, 5 Antworten“. Wir haben bekannten Christinnen und Christen Fragen zum Glauben gestellt – unter anderem Michael Diener, Ulrich Parzany und Margot Käßmann.
Gottes Offenbarung in seiner Schöpfung
Ich will nicht besserwisserisch sein, aber nach meinem Wissen gehört die Natur – und damit auch alles was existiert, also auch das unendliche Universum – zu den Offenbarungen Gottes. Der biblische Schöpfungsbericht beschreibt dies in einer Art von antikem Glaubenserkenntnis und Schöpfungshymnus. Da Gott eine alles Existierende umfassende Wirklichkeit ist, weil durch sein Wort alles geworden ist, offenbart er sich als Schöpfer so auch im Schöpfungsbericht der Bibel und in den unterschiedlichen Literaturformen unserer Heiligen Schrift. Daneben hat sich Gott offenbart vor allem in seinem Handeln an den Israeliten und sie durch Moses aus der Knechtschaft in die Freiheit führte. Dann hat Gott aber endgültig gesprochen, in dem er in dem Menschensohn Jesu ein Mensch wurde und alle Menschen die je auf dieser Erde gelebt haben, leben und leben werden, durch seinen Kreuzestod mit Gott versöhnte. Am Ende aller Tage der Alten Welt werden sich vor Christus/Gott alle Knie beugen. Aber in der Natur konnte und kann jede und jeder sehen, wie herrlich Gott ist durch die Schau seiner Werke. Dieses Offenbarung richtet sich damit an alle Menschen die hören, sehen und riechen können. Noch der Vollständigkeit halber: Die Israeliten, also Gottes jüdische Volk, haben einen eigenständigen Heilsweg, da der Schöpfer seine Zusagen niemals zurück nimmt. Auch ich sehe in der Natur die Herrlichkeit des Schöpfers jeden Morgen neu. Allerdings ist das besondere Privileg von jeder Christin und jedem Christen der verheißende Heilige Geist, und der immerwährende Zugang zu Gott (und da will ich die Juden nicht ausschließen, vermutlich hört Gott auch auf das Gebet in jeder Religion und von jedem Menschen).
Interessanter Einblick. Beschäftige mich seit einiger Zeit auch ganz neu mit der Bibel. Das gibt einem schon wirklich viel. Mit der Natur kann ich persönlich nicht so viel anfangen. Vielleicht wohnen wir zu naturnah.