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Jubiläum: Rheinische Kirche feiert Ursprünge vor 400 Jahren

Mit einer Sondersynode hat die Evangelische Kirche im Rheinland am Samstag in Duisburg ihre Ursprünge vor 400 Jahren gefeiert. In ihren Ansprachen erinnerten NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) und der umstrittene Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) an die Massenpanik bei der Loveparade, bei der 21 Menschen starben. Die Synode fand in der Kirche statt, in der vor fünf Wochen der Opfer des Musikfestivals gedacht worden war. Das Parlament der zweitgrößten Landeskirche Deutschlands beschloss, die Impulse zu Bildungs- und Konfessionsfreiheit der ersten Reformierten Generalsynode 1610 neu aufzugreifen. In seinem ersten öffentlichen Auftritt nach der Loveparade sagte Sauerland in der Salvatorkirche, auch nach dem Ablauf der sechswöchigen Trauerzeit sei Duisburg noch lange nicht zur Normalität zurückgekehrt. Gerade in dieser betrübten Zeit brauche die Stadt die positive Botschaft und die Kraft, die von geistesgeschichtlichen Ereignissen wie diesen ausgehe. Beim Betreten der Kirche an diesem Morgen habe «jeder von uns» an den Gedenkgottesdienst für die Loveparade-Opfer gedacht, der «bei aller Not und Trauer» ein Segen gewesen sei, sagte Sauerland. Gegen Sauerland, der einen Rücktritt bislang ablehnt, läuft ein Abwahlverfahren. Darüber will am Montag der Rat der Stadt Duisburg beraten. Am Donnerstag hatte Sauerland vor dem Innenausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags ausgesagt. Über die Verantwortung für das Unglück am 24. Juli, bei dem 21 Menschen starben und mehr als 500 verletzt wurden, wird weiter gestritten. Der Veranstalter, die Stadt Duisburg und die Polizei geben sich gegenseitig die Schuld. Auch Ministerpräsidentin Kraft erinnerte in ihrem Grußwort an den Gedenkgottesdienst. Das mache bewusst, wie verschieden die Anlässe seien, zu denen man sich in einer Kirche treffe: «unerträglich schwer wie vor fünf Wochen», oder dankbar und stolz wie aus Anlass des Jubiläums, das die rheinische Kirche jetzt feiere. «Vielleicht ist das nur in einer Kirche möglich, so verschiedene Anlässe an einem Ort und so kurz hintereinander zu begehen.» Die im Gedenkgottesdienst für die Loveparade-Opfer entzündete Kerze brannte auch während der Synode auf dem Altar. Zudem legten die Synodalen, die 2,8 Millionen rheinische Protestanten repräsentieren, eine Schweigeminute ein. Danach beschloss die Synode eine neue Diskussion über Religionsfreiheit, einen verstärkten interreligiösen Dialog sowie größere Anstrengungen in der Bildungsarbeit. Der Bildungsdezernent der rheinischen Kirche, Klaus Eberl, prangerte mangelnde Bildungsgerechtigkeit in der Gesellschaft an und forderte eine bessere finanzielle Ausstattung von Kindergärten, Schulen und Bildungseinrichtungen gefordert. Der Zusammenhang von Armut und fehlender Bildung sei «skandalös», sagte der Oberkirchenrat. Der Pfarrer der deutschsprachigen Gemeinde in Istanbul, Holger Nollmann, rief zum interreligiösen Dialog auf, zu dem es keine Alternative gebe. «Prämisse aller integrationspolitischen Bemühungen muss die Anerkennung der schlichten Tatsache sein, dass der Islam zu einem dauerhaften Bestandteil der deutschen Gesellschaft geworden ist», sagte der Theologe. Im Eröffnungsgottesdienst hatte Jan-Gerd Hetdeerks von der Protestantse Kerk in den Nederlanden an die glücklichen historischen Umstände erinnert, die es den rheinischen Reformierten 1610 ermöglicht hatten, eine eigene kirchliche Struktur frei von staatlichen Einflüssen zu organisieren. Mit der Sondersynode begann eine Festwoche in Duisburg unter dem Motto «Wir sind so frei» zum 400-jährigen Jubiläum. Zur Evangelischen Kirche im Rheinland gehören 38 Kirchenkreise mit 766 Kirchengemeinden zwischen Emmerich und Saarbrücken.

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Mit einer Sondersynode hat die Evangelische Kirche im Rheinland am Samstag in Duisburg ihre Ursprünge vor 400 Jahren gefeiert. In ihren Ansprachen erinnerten NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) und der umstrittene Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) an die Massenpanik bei der Loveparade, bei der 21 Menschen starben. Die Synode fand in der Kirche statt, in der vor fünf Wochen der Opfer des Musikfestivals gedacht worden war. Das Parlament der zweitgrößten Landeskirche Deutschlands beschloss, die Impulse zu Bildungs- und Konfessionsfreiheit der ersten Reformierten Generalsynode 1610 neu aufzugreifen.

 In seinem ersten öffentlichen Auftritt nach der Loveparade sagte Sauerland in der Salvatorkirche, auch nach dem Ablauf der sechswöchigen Trauerzeit sei Duisburg noch lange nicht zur Normalität zurückgekehrt. Gerade in dieser betrübten Zeit brauche die Stadt die positive Botschaft und die Kraft, die von geistesgeschichtlichen Ereignissen wie diesen ausgehe. Beim Betreten der Kirche an diesem Morgen habe «jeder von uns» an den Gedenkgottesdienst für die Loveparade-Opfer gedacht, der «bei aller Not und Trauer» ein Segen gewesen sei, sagte Sauerland.

 Gegen Sauerland, der einen Rücktritt bislang ablehnt, läuft ein Abwahlverfahren. Darüber will am Montag der Rat der Stadt Duisburg beraten. Am Donnerstag hatte Sauerland vor dem Innenausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags ausgesagt. Über die Verantwortung für das Unglück am 24. Juli, bei dem 21 Menschen starben und mehr als 500 verletzt wurden, wird weiter gestritten. Der Veranstalter, die Stadt Duisburg und die Polizei geben sich gegenseitig die Schuld.

 Auch Ministerpräsidentin Kraft erinnerte in ihrem Grußwort an den Gedenkgottesdienst. Das mache bewusst, wie verschieden die Anlässe seien, zu denen man sich in einer Kirche treffe: «unerträglich schwer wie vor fünf Wochen», oder dankbar und stolz wie aus Anlass des Jubiläums, das die rheinische Kirche jetzt feiere. «Vielleicht ist das nur in einer Kirche möglich, so verschiedene Anlässe an einem Ort und so kurz hintereinander zu begehen.»

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 Die im Gedenkgottesdienst für die Loveparade-Opfer entzündete Kerze brannte auch während der Synode auf dem Altar. Zudem legten die Synodalen, die 2,8 Millionen rheinische Protestanten repräsentieren, eine Schweigeminute ein. Danach beschloss die Synode eine neue Diskussion über Religionsfreiheit, einen verstärkten interreligiösen Dialog sowie größere Anstrengungen in der Bildungsarbeit.

 Der Bildungsdezernent der rheinischen Kirche, Klaus Eberl, prangerte mangelnde Bildungsgerechtigkeit in der Gesellschaft an und forderte eine bessere finanzielle Ausstattung von Kindergärten, Schulen und Bildungseinrichtungen gefordert. Der Zusammenhang von Armut und fehlender Bildung sei «skandalös», sagte der Oberkirchenrat.

 Der Pfarrer der deutschsprachigen Gemeinde in Istanbul, Holger Nollmann, rief zum interreligiösen Dialog auf, zu dem es keine Alternative gebe. «Prämisse aller integrationspolitischen Bemühungen muss die Anerkennung der schlichten Tatsache sein, dass der Islam zu einem dauerhaften Bestandteil der deutschen Gesellschaft geworden ist», sagte der Theologe.

 Im Eröffnungsgottesdienst hatte Jan-Gerd Hetdeerks von der Protestantse Kerk in den Nederlanden an die glücklichen historischen Umstände erinnert, die es den rheinischen Reformierten 1610 ermöglicht hatten, eine eigene kirchliche Struktur frei von staatlichen Einflüssen zu organisieren. Mit der Sondersynode begann eine Festwoche in Duisburg unter dem Motto «Wir sind so frei» zum 400-jährigen Jubiläum. Zur Evangelischen Kirche im Rheinland gehören 38 Kirchenkreise mit 766 Kirchengemeinden zwischen Emmerich und Saarbrücken.

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(Quelle: epd)

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