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Erschienen ist der herrlich Tag

Osterlieder sind Siegeslieder. In diesem Klassiker bleibt die Freude über Jesu Sieg nicht auf die Menschen beschränkt.

  1. Erschienen ist der herrlich Tag,
    dran sich Niemand g’nug freuen mag!
    Christ, unser Herr heut triumphiert,
    All seine Feind gefangen führt.
    Hallelujah!
  2. Die alte Schlang, die Sünd und Tod,
    die Höll, all Jammer, Angst und Noth,
    hat überwunden Jesus Christ,
    der heut vom Tod erstanden ist.
    Hallelujah!
  3. Am Sabbath früh mit Specerei
    kamen zum Grab der Weiber drei,
    daß sie salbten Marien Sohn,
    der vom Tod war erstanden schon.
    Hallelujah!
  4. Wen sucht ihr da? der Engel sprach;
    Christ ist erstanden, der hie lag;
    hie sehet ihr die Schweißtüchlein:
    geht hin, sagt’s bald den Jüngern sein.
    Hallelujah!
  5. Der Jünger Furcht und Herzeleid
    wird heut verkehrt in eitel Freud;
    sobald sie nur den Herren sahn,
    verschwand ihr Trauern, Furcht und Zag’n.
    Hallelujah!
  6. Der Herr hielt ein freundlich Gespräch
    mit zweien Jüngern auf dem Weg:
    vor Freud das Herz im Leib ihn’n brannt,
    im Brodbrechen ward er erkannt.
    Hallelujah!
  7. Unser Simson, der treue Held,
    Christus, den starken Löwen fällt,
    der Höllen Pforten er hinträgt,
    dem Teufel all Gewalt erlegt.
    Hallelujah!
  8. Jonas im Wallfisch war drei Tag,
    so lang Christus im Grab auch lag:
    denn länger ihn der Tod kein Stund
    in sein’m Rachen behalten konnt.
    Hallelujah!
  9. Sein’n Raub der Tod mußt gehen her,
    das Leben siegt und ward sein Herr:
    zerstört ist nun all seine Macht,
    Christ hat das Leben wieder bracht.
    Hallelujah!
  10. Heut gehn wir aus Egyptenland,
    aus Pharaonis Dienst und Band,
    das rechte Osterlämmelein
    wir essen heut im Brod und Wein.
    Hallelujah!
  11. Auch essen wir die süßen Brod,
    die Moses Gottes Volk gebot;
    kein Sauerteig soll bei uns sein,
    daß wir von Sünden leben rein.
    Hallelujah!
  12. Der Würgengel vorüber geht,
    kein Erstgeburt er bei uns schlägt;
    unsre Thürschwell hat Christi Blut
    bestrichen, das hält uns in Hut.
    Hallelujah!
  13. Die Sonn, die Erd, all Creatur
    und was betrübet war zuvor,
    das freut sich heut an diesem Tag,
    da der Welt Fürst danieder lag.
    Hallelujah!
  14. Drum wir auch billig fröhlich sein,
    singen das Hallelujah sein
    und loben dich, Herr Jesu Christ:
    zu Trost du uns erstanden bist.
    Hallelujah!

Nikolaus Herman

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Selbst die größte Osterfreude erfasst die Auferstehung nicht

Die meisten Osterlieder in unseren Liederbüchern sind mehr als 250 Jahre alt; es gibt fast keine modernen Osterlieder. Sind den Dichtern unserer Tage der Osterglaube und die Osterfreude abhandengekommen? „Erschienen ist der herrlich Tag“ ist ein „klassisches“ Osterlied.

Wie alle alten Osterchoräle zeichnet es sich durch eine wunderbar kraftvolle und freudige Sprache aus. Das Osterfest ist ein „herrlicher Tag“, und von der Osterfreude heißt es gleich am Anfang, kein Mensch könne sich an diesem Tag genügend freuen; selbst die größte Osterfreude eines gläubigen Menschen bleibt immer hinter dem zurück, was da geschah, als Jesus die Fesseln des Grabes sprengte.

Gott tut Großes

Osterlieder sind Siegeslieder. „Erschienen ist der herrlich Tag“ zählt in seiner zweiten Strophe nicht weniger als sieben Verderbensmächte auf, die Christus mit seiner Auferstehung überwunden hat. Die Freude über diesen Sieg bleibt nicht auf uns Menschen beschränkt. Die Sonne, die Erde, ja, alle Geschöpfe freuen sich!

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Die Osterbotschaft wird nicht in ein bisschen Frühlingsstimmung aufgelöst. Wo Gott Großes tut, geht dies alle seine Geschöpfe an, und darum haben sie auch alle an der großen Freude Teil. Kein Osterlied ohne das Halleluja! Jede der fünf in unseren Gesangbüchern üblicherweise abgedruckten Strophen endet mit dem Jubelruf „Halleluja“. Die letzte Strophe sagt ausdrücklich, dass wir das Halleluja „fein“, also schön und lieblich singen.

Wenn die Gicht plagt

Und von wem stammt das kraftvolle Jubellied? Nikolaus Herman war zu seiner Zeit ein rechter „Liedermacher“, einer der beides konnte: Texte schreiben und Melodien. Er war ein Zeitgenosse Martin Luthers und diente viele Jahre lang der Gemeinde im böhmischen Joachimsthal als Kantor. Herman erreichte ein für die damalige Zeit recht hohes Alter, musste allerdings auch die Beschwerden des Alters ertragen. In einem anderen seiner vielen Lieder hat er das in rührender Weise zum Ausdruck gebracht:

Der uns dies Lied gesungen hat,
war alt und wohlbetaget.
Diesmal kommt er nicht von der Statt,
das Podagra (= die Gicht) ihn plaget.
Oft seufzt er und bat in seim Sinn
Herr, hol den kranken … hin,
da jetzt Elia wohnet.

Text: Reinhard Deichgräber


Hier findest du gute Gedanken zu weiteren altbekannten Chorälen und christlichen Liedern.

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Und falls du die alten Liederschätze auch anhören möchtest, dann kannst du im SCM-Shop vorbeischauen. Der SCM-Shop gehört wie Jesus.de zur SCM Verlagsgruppe.

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