Bereits als Kind spricht Simone Beck davon, Missionarin zu werden. Diesen Traum verfolgt sie mit großer Entschlossenheit. Nach ihrer Ausbildung als Erzieherin kommt sie in Kontakt mit OM (Operation Mobilisation) und nimmt an einem Sommereinsatz in London teil. Sie ist fasziniert von OM Ships, die Häfen auf der ganzen Welt besuchen, um das Evangelium zu verkündigen und den Menschen vor Ort zu helfen. In ihr wächst der Wunsch, sich zu diesem Dienst aufzumachen.
Nach mehreren Gesprächen wird sie als Mitarbeiterin auf dem Schiff Doulos angenommen und bereist zwei Jahre lang sowohl das chinesische Meer als auch den Indischen Ozean. Die persönlichen Herausforderungen sind enorm, aber mit der Gewissheit verknüpft, anschließend eine theologische Ausbildung zu absolvieren, um ihrem Traum näher zu kommen.
Während des Studiums, das auch die alten Sprachen Griechisch und Hebräisch beinhaltet, zeigt sich, dass Simone eine besondere Begabung auf dem Gebiet der Grammatik hat. Sie absolviert eine Ausbildung in Spracherwerb und Sprachanalyse und besucht linguistische Intensiv-Kurse.
Es zeichnet sich ab, dass Afghanistan Simones Einsatzland sein würde. Christliche Mission im herkömmlichen Sinne ist dort nicht möglich. Deshalb wird Simone als Entwicklungshelferin im Bereich Spracherforschung offiziell angemeldet. 2003 beginnt sie ihre Arbeit als Sprachlehrerin. Über Spracherkundungsreisen in weit abgelegene Gebieten versucht sie, neue Sprachgruppen zu erforschen und über Kontakte den Menschen Gottes Liebe weiterzugeben.
Sehr behutsam schildert Schwester Heidemarie Führer Simones Geschichte, die bemerkenswerte Lebensgeschichte einer Missionarin unserer Zeit. Es ist erschütternd zu lesen, zu welchen Opfern Simone bereit war, um ihre Lebensaufgabe umzusetzen. Immer wieder stieß sie an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Und doch wurde sie nicht müde, trotz aller Entbehrungen, körperlichen Herausforderungen, Entmutigungen, Widerständen und Einschränkungen weiterzumachen. Persönlich endete der Missionseinsatz für Simone Beck tragisch: 2017 wird sie in ihrer Wohnung in Afghanistan überfallen und erschossen.
Dieses lesenswerte Zeugnis missionarischer Arbeit möchte ich wärmstens allen ans Herz legen, die sich vielleicht selbst fragen, ob sie in die Mission gehen sollten. Sowohl der Schiffseinsatz als auch das Leben von Simone in einem islamischen Einsatzland beschreiben sehr deutlich die massiven Belastungen, denen man dort ausgesetzt ist. Gleichzeitig wird aber auch ein geistliches Wachstum, das aus abgedruckten Rundbriefen und Predigttexten ersichtlich ist, erkennbar.
Das Buch enthält diverse Bilder von Simone und ist mit einem Leseband ausgestattet. Jedem Kapitel ist ein Bibelvers vorangestellt. Das Buch wirkt insgesamt liebevoll gestaltet. Im Anhang kommen Weggefährten und Simones Pastor zu Wort. Ihre Beiträge runden das Bild ab und vertiefen den Zugang zu Simones Persönlichkeit.
Von Ingrid Bendel