Verlag: Adeo Verlag
Seitenzahl: 240
ISBN: 9783863343125

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Michael Diener: Raus aus der Sackgasse

Darf Friedrich Schiller zitiert werden, um ein gewichtiges Buch, geschrieben von Michael Diener, zu besprechen? Schiller, Poet, Arzt und Dramatiker, soll gesagt haben: „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.“ Zeitgeist, mögen die einen sagen. Wichtig, die anderen. Michael Diener geht mit dem Werk „Raus aus der Sackgasse“ in eine für ihn persönlich neu angebrochene Zeit des weitsichtigen Denkens. Er analysiert kraftvoll und wirkt kampfstark im Paradigmenwechsel, den er erkannt haben will.

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Diener beschreibt ungeschönt den inneren Prozess, der ihn umdenken ließ. Vom Einband weg macht er klar, dass es ihm in keiner Weise um „einen Ausverkauf der biblischen Botschaft an den Zeitgeist geht.“ Vielmehr führt die Lesart Dieners, der langjähriger Präses des Gnadauer Verbandes war, zu einem grundsätzlich neuen Verständnis. Nämlich kultursensibel auf Gottes Wort zu hören, Liebe und Barmherzigkeit als fundamentale Grundhaltung zu üben und auf die große Kraft des Evangeliums von Jesus Christus zu vertrauen. In flotter Schreibe sprüht der Kampfeswille eines tiefgläubigen Mannes mit reichlich Lebenserfahrung und dem Mut zu ehrlicher Reflektion.

Pietistisch und evangelikal geprägte Gemeinden sieht Diener im Um- und Aufbruch. Geradlinig und strukturiert führt er als Pfarrer und Brückenbauer durch brandaktuelle, wie auch stetig wiederkehrende Themen. Glaubwürdig ist er, besonders in den zahlreichen Passagen, die schmerzhafte und verletzende Erfahrungen schildern. Scharfzüngig, weil er um die Brisanz zu wissen glaubt, die notwendig ist, um als Kirche und Gemeinde gesellschaftsfähig zu bleiben. Und hoffnungsvoll, weil er es als Aufgabe der nachfolgenden Generationen sieht, die Veränderungen im Denken und im Umgang zuzulassen.

Selbst wer nicht in weiten Teilen der Kritik Dieners zustimmen will, tut gut daran, dieses Buch zu kennen. Für die einen mag es eine Provokation sein, für andere ein Meilenstein der Befreiung aus viel zu engen Glaubensdogmen. Wertvoll ist „Raus aus der Sackgasse“ für Leser und Leserinnen christlicher Literatur, weil es eine ungewöhnliche Biographie ist, eine Sammlung in Einblicke von Frömmigkeitsstilen sowie Warnung und Mutmacher zugleich.

Von Silke Meier

Leseprobe (PDF)

ZUSAMMENFASSUNG

Der weitgehend großen Anerkennung zu Dieners Plädoyer für ein selbstbestimmtes Glaubensleben, geprägt von Freiheit, Liebe und Gerechtigkeit, stimme ich zu. Alles Erkennen ist Stückwerk. Michael Diener mag sehr vieles erkannt haben. Deshalb gibt es für das Ringen um Differenzierung eine klare Kaufempfehlung.

2 Kommentare

  1. Ob das Schiller-Zitat der Kommentatorin geeignet ist, Wolfgang Dieners Anliegen zu beschreiben, darüber mag man streiten. Wolfgang Diener kämpft ja schon seit Jahren für eine Umkehr der Evangelikalen von dem Weg in die Schriftgelehrtenreligion zurück zu einer Jesusnachfolge im ursprünglichen Sinn. Die ersten Christen waren ja einfach nur Jünger von Jesus Christus und keine Anhänger eines religiösen Buchstabenglaubens. Das war der Part der „Pharisäer und Schriftgelehrten“, die nicht zu Jesu Feunden zählten. Vor diesem „Sauerteig der Pharisäer“ hat Jesus seine Jünger eindringlich gewarnt. Und wie notwendig diese Warnung war, lässt sich jetzt an der fundamentalistisch „durchsäuerten“ evangelikalen Bewegung unschwer erkennen. Das schöne bei Jesus ist, dass Umkehr jederzeit möglich ist: Raus aus der fundamentalistischen Sackgasse – zurück zu authentischer und zeitgemäßer Jesusnachfolge. Dazu segne Gott auch das Buch von Wofgang Diener.

  2. „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.“
    Alles, was Jesus damals seinen Jüngern und den anderen Zuhörern erzählte und auch was die jungen Gemeinden, die im Neuen Testament beschrieben werden, gelebt haben, ging nicht mit der Zeit. Das war nicht der Fokus.
    Paulus beschreibt in Römer 12, 1 und 2, wie Jesus lebte. Das ist nicht einfach. Aber auf lange Sicht funktioniert es.
    Und Jesu gute Botschaft ging mt der Zeit nicht verloren.
    Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben.
    Oder wie wir es in der Offenbarung lesen können: Der war, der ist und der kommt.
    Jesus zeigte und zeigt, dass man nicht vergeht, wenn man nicht mit der Zeit geht.
    Man bleibt, wenn man sich an das hält, was Bestand hat.

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Der weitgehend großen Anerkennung zu Dieners Plädoyer für ein selbstbestimmtes Glaubensleben, geprägt von Freiheit, Liebe und Gerechtigkeit, stimme ich zu. Alles Erkennen ist Stückwerk. Michael Diener mag sehr vieles erkannt haben. Deshalb gibt es für das Ringen um Differenzierung eine klare Kaufempfehlung.Michael Diener: Raus aus der Sackgasse