Stephanie Mende geht im Buch „Um Gottes Willen“ der Frage nach, warum Menschen sich für ein Leben im Kloster entscheiden. Die Autorin hat dafür Personen unterschiedlichsten Alters und Geschlechts befragt. Das Spektrum der Interviewpartner reicht von 23 bis 92 Jahren. Gut gefällt, dass dabei auch eine ehemalige Klosterschwester zu Wort kommt, die austrat.
Schon der optische Eindruck ist gut: Das Buch besticht durch seinen ansprechenden Einband, auf dem die Fotos verschiedener Interviewpartner abgebildet sind. Das Werk unterteilt sich entsprechend der Zahl der Befragten in 16 Kapitel. Jedem Abschnitt ist ein Foto der befragten Person vorangestellt, gefolgt von einem persönlichen Statement. Danach folgt ein kurzes Statement der Autorin selbst zum jeweiligen Interview. Im Anschluss legt Mende anhand der einzelnen Biografien dar, was die jeweilige Person zu einem Eintritt ins Kloster bewegt hat – also die persönliche Berufung.
Darüber bekommt der Leser interessante Einblicke in die Vielgestaltigkeit der Aufgaben, die sich den Ordensleuten in ihrem Alltag stellen: von der Bierbrauerin und der Gastschwester bis hin zum Priester. Dazu gibt es Informationen über die unterschiedlichen Ordensformen, sei es kontemplative Orden, die sich fast ausschließlich dem Gebet widmen, oder dem Missionsorden, der es dem Ordensmensch ermöglicht, in anderen Ländern zu leben.
Das Buch ist nicht nur für diejenigen Leserinnen die Leser von Interesse, die darüber nachdenken, selbst in ein Kloster einzutreten, sondern gerade auch für Menschen, die am Glaubensleben oder vielleicht an einer Auszeit an einem solchen Ort interessiert sind.
Von Doris Gehrke