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Abenteuertag in Elspe: „Ein bisschen Schlunz steckt in uns allen“

Ein Cowboy trottet breitbeinig aus dem Saloon, ein Indianer reitet auf seinem Pferd durch die Prärie. Und mittendrin kommt der "Schlunz", Held zahlreicher Kinderbücher- und Filme, mit der Western-Eisenbahn angefahren. Wie passt das alles zusammen? Beim "Schlunz-Abenteuertag" im Festivalpark Elspe im Sauerland.

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Nervös ist er, Michael Appel, der Produktionsleiter der Schlunz-Serie. "Oh Schlunz, du lebend Pulverfass, mit dir haben Groß und Klein viel Spaß", murmelt er. Vor ihm auf dem Boden liegt ein kleines Fass. "Dynamit" steht gut lesbar darauf – und die Lunte brennt. Rauch steigt auf, die Anwesenden werden unruhig. "Los, nimm das Fass und bring es in das Haus, bevor es explodiert", ruft Harry Voß, Autor der Schlunzbücher, aufgeregt.

 Natürlich ist das alles nur Show. Um genauer zu sein Teil der großen Abschluss-Show in Elspe. Normalerweise reiten hier Winnetou und Old Shatterhand über die Naturbühne, aber an diesem Tag dreht sich alles um den Schlunz: den frechen, neugierigen und liebenswerten Helden der gleichnamigen Kinderbuchreihe von Harry Voß.

 Rappelvoll ist es: Mehr als 3.300 Besucher sind zum Schlunztag gekommen. Und sie mögen den Schlunz nicht einfach nur, sie sind echte Fans. Einige Familien sind über 500 Kilometer gefahren, um dabei zu sein. Manche haben im Wohnwagen vor dem Gelände übernachtet. "Ich habe alle Filme gesehen und konnte es gar nicht erwarten, dass der neue rauskommt.", erzählt Benjamin (10).

 Die Erfolgsgeschichte des Schlunz‘ beginnt 2007. In diesem Jahr wird das erste Buch der Reihe als Koproduktion des Bibellesebundes und der Stiftung Christliche Medien (SCM), zu der auch Jesus.de gehört, herausgegeben. Gemeinsam mit dem ERF sind sie auch die Veranstalter des Abenteuertags. Es folgen sechs weitere Bücher, zehn Hörspiele und zuletzt eine Filmserie. Der zehnte und letzte Teil der Serie wird beim Schlunztag erstmals vorgestellt. Im Film landen die Figuren im Wilden Westen – da passt die Kulisse in Elspe natürlich perfekt: An jeder Ecke der Westernstadt sieht man Cowboys, die traditionelle Kopfbedeckung tief ins Gesicht gezogen. Ein Trapper mit Waschbärmütze schlurft an einem Tipi vorbei und verkauft Marshmallows, die man am Lagerfeuer rösten kann.

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 Was den Kindern noch viel wichtiger als die Western-Atmosphäre ist: Sie können den Schlunz und seine Freunde – zumindest ihre Filmdarsteller – persönlich treffen. Eine riesige Menschentraube bildet sich um Finn Lucas Mayer und Luca Claar, die in der Serie den Schlunz und seinen Freund Lukas spielen. Zum x-ten Mal lächeln sie für die Kameras. posieren mit den Kindern und schreiben zusammen mit Harry Voß fleißig Autogramme.

 Auch an Action fehlt es nicht. Bei der großen Abschluss-Show fliegen die Fäuste, bis schließlich zwei Cowboys am Boden liegen. Adelheid, die Religionslehrerin in der Schlunz-Geschichte, ist fassungslos. "In der Bibel heißt es, du sollst deinen Nächsten lieben, da steht nichts von schlagen!", ruft sie entrüstet. Stattdessen bringt sie die Kinder dazu, einmal über all diese Geschichten von Westernhelden nachzudenken: "Wer ist für Gott eigentlich ein Held? Der Schlunz? Oder Harry Voß, weil er die Schlunzbücher geschrieben hat?" Die Jünger hätten Jesus auch mal diese Frage gestellt. "Und da hat Jesus ein Kind vor die Jünger gestellt und gesagt: Guckt mal, das Kind fragt gar nicht, ob es ein Held ist. Es ist einfach, wie es ist. Gott hat jeden von euch ganz originell und wunderbar und einzigartig gemacht. Und deswegen seid ihr alle Helden."

 Und wo gerade über Helden gesprochen wird, da taucht auch schon wieder einer auf: Meinolf Pape, langjähriger Darsteller bei den Karl-May-Festspielen und auch beim letzten Schlunz-Film dabei. Er hat einen ganz besonderen Wunsch für Lukas und den Schlunz: "Möge eure Freundschaft so stark sein wie die von Winnetou und Old Shatterhand", sagt der frühere Winnetou-Darsteller mit pathetischer Stimme, als er zwischen den beiden Jungen steht, die ihre Hände aufeinandergelegt haben, "Eine Freundschaft wird immer wieder auf die Probe gestellt. Möge eure Freundschaft immer stärker sein als Neid und Missgunst."

 Warum sind die Geschichten vom Schlunz eigentlich so erfolgreich? Harry Voß meint die Antwort zu kennen: "Ich glaube, wir alle haben Streiche im Kopf wie der Schlunz. Aber wir trauen uns nicht, sie auszuführen." Ein bisschen scheint die Lust an Action geladenen Aktionen auf jeden Fall auf den Autor abgefärbt zu haben. Schließlich war das mit dem Fass voll Dynamit während der Abschluss-Show seine Idee.

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 Und wie geht die Dynamit-Episode aus? Michael Appel nimmt hastig das rauchende Fass und läuft zum Holzhaus. Kaum ist er darin verschwunden, knallt es heftig. Rauch dringt aus allen Fenstern und ein in Flammen stehender Mann läuft schreiend über die Bühne. Schnell werfen die Cowboys eine Decke über ihn. Ah, das war ein professioneller Stuntman und nicht Michael Appel – der kommt fröhlich winkend aus einer anderen Tür. Ohne Tricks kommt eben auch der Schlunz nicht aus. Und wichtig ist eigentlich nur eins: "Es wird jetzt ordentlich knallen. Ein bisschen Schlunz steckt in uns allen." Damit hatte Harry Voß wohl in beiden Punkten recht.

(Quelle: jesus.de)

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