Die Übergangsregierung in Ägypten hat am Dienstagmorgen den Chef der Muslimbruderschaft, Mohammed Badie, und seinen Stellvertreter festgenommen. Laut der Süddeutschen Zeitung wird Badie Anstachelung zur Gewalt vorgeworfen.
Am 10. Juli, eine Woche nach dem Sturz des damaligen Präsidenten Mohammed Mursi durch die Armee, wurde ein Haftbefehl gegen den 70-jährigen Badie erlassen. Unter anderem wird ihm darin Anstachelung zur Gewalt und Anstiftung zum Mord vorgeworfen. Hintergrund sind die Massenproteste Anfang Juli, die sich gegen den damaligen Präsidenten Mursi gerichtet haben. Dabei kamen mindestens acht Menschen ums Leben.
Nach Angaben ägyptischer Sicherheitskräfte soll sich Badie in einer Wohnung nahe des Rabaa-al-Adawija-Platzes aufgehalten haben, wo vergangenen Mittwoch über 280 Muslimbrüder bei einer gewaltsamen Zwangsräumung getötet wurden.
Ihren Standpunkt zu den aktuellen Auseinandersetzungen hat die koptisch-katholische Kirche in Ägypten gestern in einer Erklärung deutlich gemacht. So erklären sie, dass sie "bewusst und freiwillig alle staatlichen Institutionen im Lande" unterstützen, besonders genannt wurden die ägyptische Polizei und Armee.
Darüber hinaus erläutern die Kopten, dass sie kategorisch jeden Versuch ablehnen, der darauf abzielt, sich in innenpolitische Angelegenheiten einzumischen oder gezielt interne Entscheidungen zu beeinflussen.
