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Ampel-Koalition: 9 von 17 Kabinettsmitgliedern schwören auf Gottes Hilfe

„So wahr mir Gott helfe“ – oder nur „Ich schwöre es“: Dem Bundeskanzler und seinen Kabinettsmitgliedern ist es vom Grundgesetz freigestellt, ob sie den Amtseid mit religiöser Beteuerung leisten. In der neuen Bundesregierung verzichtete fast die Hälfte der neuen Verantwortungsträger darauf.

Neun der 17 Kabinettsmitglieder sprachen den Eid mit den Worten „So wahr mir Gott helfe“. Die anderen, darunter der neue Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), ließen den Satz weg. Alle Minister und Ministerinnen der Grünen verzichten auf die religiöse Beteuerung. Bei der FDP sprachen wiederum alle neuen Regierungsmitglieder den Eid mit der religiösen Formel, darunter der Parteichef und neue Finanzminister Christian Lindner, der als 18-Jähriger aus der katholischen Kirche ausgetreten war.

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Der Amtseid, festgelegt im Grundgesetz, lautet wörtlich: „Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe.“ Auf die religiöse Beteuerung kann dabei verzichtet werden. Im letzten Kabinett von Angela Merkel (CDU) sprachen 13 von 16 Mitgliedern den Eid mit der Bitte um Gottes Hilfe, inklusive der Kanzlerin.

Ein Drittel der Kabinettsmitglieder ist evangelisch

Im neuen Kabinett sind nun deutlich mehr konfessionslose Politikerinnen und Politiker. Die Hälfte gehört keiner Religion an oder macht zumindest öffentlich keine Angaben dazu. Rund ein Drittel der Kabinettsmitglieder ist evangelisch, darunter Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP). Er spielt Orgel und war mehr als zehn Jahre als nebenamtlicher Kirchenmusiker in der Pfalz tätig.

Die Chefin des neuen Bauministeriums, Klara Geywitz (SPD), ebenfalls evangelisch, gehört zum Arbeitskreis Christinnen und Christen in der SPD. Sie sprach neben ihren Parteikollegen und neuen Ministerinnen Nancy Faeser, Hubertus Heil, Karl Lauterbach und Christine Lambrecht den Eid mit dem Zusatz „So wahr mir Gott helfe“. Der neue Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt und die neue Entwicklungsministerin Svenja Schulze (beide SPD) ließen ihn wie Scholz weg.

Zu den Protestanten gehört auch die neue Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), die sich selbst allerdings als nicht gläubig bezeichnet. Genauso sagt Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne), auf dem Papier der erste Muslim an der Spitze eines Ministeriums, über sich, dass er den Glauben nicht praktiziere. Die neue Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sowie Bundesjustizminister Marco Buschmann und Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (beide FDP) sind katholisch.

Quelleepd

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10 Kommentare

  1. Bodiro, da kann ich nur den Daumen nach oben heben – finde ich gut. Andi und Dieter, danke für die Blumen. Unser Christsein sollte inhaltlich noch Überraschungen bieten und positiv unkonventionell sein. Mit etwas Liebe sind wir alle auf den richtigen Seite.

  2. Ich bin allerdings auch der Meinung, daß es ein Segen ist, in einem Staat wie dem unsern zu leben. Und ich sehe sehr wohl, daß eine, in meinen Augen, „christlichere“ Politik eher von denen gemacht wird, die sich selbst nicht als Christen vertehen, zumindest in den Bereichen, die ich für politisch wesentlich halte. Und, ja, ich habe einen Groll auf solche, die heucheln, weil sie meinen, es sei hier „christliches Abendland“ und brächte ihnen ein paar Wählerstimmen. Und Heuchelei ist es für mich, wenn ich lese, jemand sei aus „der Kirche“ ausgetreten (nicht etwas „übergetreten“ in eine andere), spricht aber eine religiöse Formel beim Amtseid, obwohl ihn dazu niemand zwingt. Und ich habe großen Respekt vor solchen, die auch in so prominenter Position ihrer persönlichen Überzeugung treu bleiben. Im Übrigen sagt Jesus, eure Rede sei ja und nein, alles darüber ist verdächtig.

  3. Ein wenig ein scheinheiliges Thema

    Ich hätte mich über jeden Politiker und jede Politikerin mehr sehr gefreut, die den religiösen Zusatz in ihrem Eid verwendet hätte. Aber dies ist nur die eine Seite der Realität. Die andere Seite oder Sichtweise ist möglicherweise die ehrlichere wenn man bedenkt, dass nur 3 – 5 % der Mitglieder der beiden großen deutschen Volkskirchen ihren Glauben so praktizieren, in dem sie an Gottesdiensten und am Gemeindeleben ihrer Kirchen teilnehmen. Dabei wundern es mich immer wieder, dass manchmal (angeblich ??!!) Ungläubige sich nicht nur verbal sehr christlich verhalten und manche Christinnen und Christen den Glauben zwar wie ein Plakat vor sich hertragen, aber zugleich herzergreifend lieblos denken, reden oder auch handeln. Ich denke wir sollten es nicht ernsthaft zum Thema machen, ob jemand ohne christlichen Zusatz in einer Eidleistung kein guter Christ oder sogar kein guter Mensch ist, oder ob auch Nichtchristen eine menschliche Politik betreiben könnten. Wie gut ist es allerdings, dass Gott jeder und jedem ins Herz sieht und Jesus vor 2000 Jahren für alle unsere Defizite gestorben ist, und dass wir alle ohne Ausnahme von Gott ohne jeglichen Verdienst geliebt sind. Im übrigen war ich beim Staffelwechsel der politischen Verantwortung in Berlin doch etwas stolz auf unsere Demokratie, weil man sich wertschätzend gegenseitig nicht nur Glück wünschte. Es soll Länder geben, in denen sich die Fraktionen ergänzend zur Darstellung unterschiedlicher Überzeugungen oder bei Machtverlust im Extremfall sogar prügeln. Nicht alles ist schlecht und nicht immer ist das Glas nicht halbleer, sondern eher halbvoll.

  4. Der Kontrast kann größer eigentlich nicht sein: Beim großen Zapfenstreich lässt die scheidende Kanzlerin noch „Großer Gott wir loben dich“ spielen, was schon als Fundament ihres Lebens gewertet werden kann und der neue Bundeskanzler verzichtet mit einem großen Teil seines Kabinetts auf den religiösen Bezug in seiner Eidesformel.
    Der Heilige Geist wird vom Zeitgeist abgelöst. Das ist keine neue Erkenntnis. Die Frage ist, wie man dazu eine Trendwende einleiten kann.
    Gerade (Amts-)Kirche und Christdemokraten (Beispiel: Maskenaffäre) haben nicht unbedingt ein positives Bild christlichen Lebens abgegeben.
    Wenn dies nicht wahrhaftig vorgelebt wird, gibt es wohl auf absehbare Zeit keine Chance, die christlich geprägte Basis unseres Landes wieder zu festigen.

  5. Schwören – Eid – Gelöbnis ablegen

    Dazu die Worte des HERRN JESUS an Seine Jünger: „Ich aber sage euch, überhaupt nicht zu schwören, weder bei dem Himmel, denn er ist GOTTES Thron, noch bei der Erde, denn sie ist Seiner Füße Schemel, noch bei Jerusalem, denn sie ist des großen Königs Stadt.
    Noch sollst du bei deinem Haupt schwören, denn du kannst nicht ein einziges Haar weiß oder schwarz machen.
    Euer Wort sei vielmehr: Ja, ja; nein, nein. – Alles darüber hinaus aber ist vom Bösen.“ Mt. 5, 34-37

    Alle in dieser Welt vorhandene Obrigkeit ist von GOTT verordnet; denn es gibt keine Obrigkeit außer von GOTT ! Röm. 13, 1
    Siehe auch Dan. 4, 1-27; besonders V. 25-27

    Wenn nun die Personen dieser Obrigkeit bei ihrem Amtsantritt schwören, Eide oder Gelöbnisse ablegen, die in ihren Gesetzen vorgeschrieben sind, mit oder ohne weltlich-religiösen Gottesbezug, geschieht es im Gehorsam gegenüber ihren eigenen, weltlich-religiösen Satzungen.

    GOTT aber schaut auf das Herz des Menschen! Und so musste bei der Errettung des Hauptmannes Kornelius (Apg. 10, 1-48), seiner Verwandten und nahestehenden Freunde, auch Petrus und einige Brüder zu Beginn erkennen:
    „In Wahrheit erfasse ich es nun, dass GOTT nicht die Person ansieht, sondern dass Ihm in jeder Nation der annehmbar ist, der Ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt.“ Apg. 10, 34-35

    Was nützt es also, wenn ein Mensch Schwüre, Eide oder Gelöbnisse mit Gottesbezug über seine Lippen bringt – als sogenannter „Gut-Mensch“ -, aber ohne Gottesfurcht Ungerechtigkeit wirkt, dem Evangelium/Zeugnis GOTTES ungehorsam ist und bleibt?!

    Da ist doch der Mensch aufrichtiger, der GOTT fürchtet und Gerechtigkeit wirkt, aber um seine Sündernatur weiß und es darum nicht wagt, in seinen Amtseid GOTT mit einzubeziehen.

    Ebenso ist GOTT auch der Mensch bekannt, der im „Hochmut des Lebens“ autonom sein will, sein eigener Herr und Gott, und aus diesem Grund seinen Amtseid ohne Gottesbezug ablegt. Auch alle anderen Überlegungen und Gedanken der Menschenherzen sind vor GOTT offenbar. Siehe Hebr. 4, 12-13!

    Ob so oder so: Wir haben alle gesündigt und bedürfen der Versöhnung mit GOTT durch den Tod Seines SOHNES und müssen von neuem geboren werden, den „Geist der Sohnschaft“ empfangen.
    Denn das Königreich GOTTES, Seiner heiligen, neu geschaffenen Nation ist:
    „Gerechtigkeit, Friede und Freude im heiligen Geist.“ Röm. 14, 17

    Die Worte wahrhafter Jünger JESU müssen daher eindeutig und nicht zweideutig sein, und zwar voller Gnade und Wahrheit, Licht und Salz, ohne Schwur, da sie im Einssein mit JESU bereits den Schwur/Eid GOTTES beinhalten (Siehe Hebr. 6, 17!).

    Schriftstellen: KNT 1995 KaRo

  6. „…Denn der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist, aber der HERR sieht auf das Herz.“ (1. Sam 16,7)

    Dies kann man auch immer wieder gerade bei uns „Frommen“ beobachten: Jede Äußerung, jede Handlung von Personen des öffentlichen Lebens wird akribisch untersucht und analysiert. Dabei verlieren wir nur allzu gerne das eigentliche Ziel aus den Augen. Und wir vergessen, dass wir nicht in einem „Gottesstaat“ leben – ganz einfach, weil es diesen nicht gibt, zumindest bis Jesus wiederkommt. Es ist das von unserer Verfassung verbriefte Recht, auf den Gottesbezug in der Eidesformel zu verzichten. Die Beweggründe gehen zunächst niemanden etwas an. Beten wir also lieber für die Regierung anstatt sie wegen irgend welcher Äußerlichkeiten vorzuverurteilen.

    Übrigens: Es gab eine Zeit, in der ich felsenfest überzeugt war, dass ein Christ nicht schwören dürfe. Und wenn, dann nur ohne Gottesbezug. Ich berief mich damals aum Mt 5, 33-37, vor allem auf Vers 37: „…Es sei aber euer Wort Ja ⟨ein⟩ Ja, ⟨und⟩ Nein ⟨ein⟩ Nein! Was aber darüber hinausgeht, ist vom Bösen.“

  7. Aus der Kirche austreten aber eine religiöse Formel plappern. Oh je, da lobe ich mir doch die aufrechten Heiden!
    Davon abgesehen bete ich zu Jesus um Glück und Segen für die neue Regierung, auch für die, die mit Jesus anscheinend nichts anfangen können. Wie gut, daß Jesus mit ihnen trotzdem was anfangen kann.

    • Und wem steht das Urteil zu, ob es nur eine „geplapperte“ „religiöse Formel“ ist? Ob sie „…mit Jesus anscheinend nichts anfangen können…“? Ich maße mir dies nicht an. Und ich kenne Christen, die aus den unterschiedlichsten Gründen aus der Kirche ausgetreten sind ohne ihren Glauben verloren zu haben oder gar zu leugnen. Der Gottesbezug in der Schwurformel ist eine reine Privatsache.

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