Im Bistum Limburg haben mehrere Priester nach einem Bericht der «Wetzlarer Neuen Zeitung» in einem «Brandbrief» mit Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst abgerechnet.
In dem Schreiben werde «klerikaler Dünkel», «Abtauchen der Kirchenleute», «selbstverliebte Rituale» und Missachtung von Engagierten kritisiert, schreibt die Zeitung in ihrer Donnerstagsausgabe.
Tebartz-van Elst steht seit zweieinhalb Jahren an der Spitze des Bistums. Hinter dem Schreiben stehen der Zeitung zufolge zehn Pfarrer, weitere zehn Priester hätten ihre Zustimmung zu dem Inhalt kundgetan. Einer der Kritiker sagte der Zeitung, der Bischof habe seine Autorität verspielt. Viele Priester und Kirchenmitglieder seien von dem 50-Jährigen enttäuscht. Von dessen Vorgänger Franz Kamphaus seien sie eine andere Linie gewöhnt gewesen.
Kamphaus galt als bescheiden und den Menschen zugewandt. Er lebte in einer Zwei-Zimmer-Wohnung im Priesterseminar und hatte bewusst auf einen Bischofssitz verzichtet. Für Tebartz-van Elst wird hingegen derzeit der Bischofssitz am Dom für rund zehn Millionen Euro ausgebaut. Die Sprecherin des Bistums wollte laut Zeitung keine Stellung zu dem Bericht beziehen, kritisierte aber die Veröffentlichung des Briefes: «Die Priester sollten das unmittelbare Gespräch mit ihrem Bischof suchen. Das ist der richtige Weg.»
(Quelle: epd)