Erstmals steht auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt am Main ein echtes Gotteshaus.

 In der mobilen «LichtKirche» der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau präsentieren sich bis 25. September die ökumenische Notfallseelsorge und die Akademie der Bruderhilfe-Pax-Familienfürsorge mit dem Thema «Autobahnkirchen», sagte der landeskirchliche Referent für Kommunikationsprojekte, Wolfgang Weinrich, am Donnerstag. Der IAA-Auftritt koste rund 45.000 Euro, allein der Auf- und Abbau verschlinge 25.000 Euro.

 Die Präsenz auf der Automesse sei für die beiden christlichen Kirchen ein «Experiment» und eine «große Herausforderung», sagte der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung. Mit ihrem gemeinsamen Auftritt bewegten sich die Kirchen dorthin, wo die Menschen seien. Zudem regten sie zum Nachdenken etwa über die Gefahren des Straßenverkehrs, den Umweltaspekt oder die Bedeutung der Automobilindustrie als Wirtschaftsfaktor an.

 Für den katholischen Frankfurter Stadtdekan Johannes zu Eltz ist die Präsenz der beiden Kirchen «eine große Chance», mit Menschen zusammenzutreffen, die in den Gottesdiensten sonst kaum auftauchten. Denn rund 70 Prozent der IAA-Besucher seien Männer im Alter zwischen 30 und 50 Jahren. Zu Eltz zeigte sich allerdings wenig enttäuscht darüber, dass das Gotteshaus auf der Freifläche zwischen den Hallen 8 und 10 «nur in der zweiten Reihe» zu finden sei. Im Gegenteil. Ihm gefalle es, dass die Kirchen an der IAA teilnehmen, sich dort aber nicht aufdrängten.

 Die LichtKirche war eine Attraktion auf der Landesgartenschau in Bad Nauheim im vergangenen Jahr und soll im kommenden Jahr auch auf dem Rheinland-Pfalz-Tag in Ingelheim aufgebaut werden. Das acht Meter hohe, 14 Meter lange und viereinhalb Meter breite Gebäude bietet 40 Sitz- und 70 Stehplätze und ist nach den Angaben von Weinrich als «spiritueller Erlebnisraum» konzipiert. Seine Außenhaut aus Plexiglas kann in verschiedenen Farben leuchten und als Projektionsfläche für Videoinstallationen dienen.

(Quelle: epd)