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Kirchenvertreter im Kongo: „Ruanda versucht, das Land zu plündern“

In der Demokratischen Republik Kongo erheben kirchliche Vertreter schwere Vorwürfe gegen das Nachbarland: Ruanda habe bewaffnete Milizen im Kongo unterstützt und dadurch die Konflikte im Land gefördert.

Laut einem Bericht der Hilfsorganisation Kirche in Not würde Ruanda außerdem Friedensverhandlungen boykottieren. „Es fehlt der politische Wille, die Situation zu ändern“, erklärte Projektpartner Pater Marcelo Oliveira. „Das Problem liegt vor allem bei Ruanda, das weiterhin versucht, das Land zu übernehmen und die natürlichen Ressourcen zu plündern.“ Oliviera ist laut eigenen Angaben seit 2017 Hauptverwalter der Comboni-Missionare in Kinshasa.

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Eine für den 15. Dezember anberaumte Friedenssitzung unter Vermittlung Angolas sei nicht zustande gekommen, weil die Vertreter der ruandischen Seite abgesagt hatten. „Sie suchen ständig nach Vorwänden, um fernzubleiben, und so setzt sich der Krieg endlos fort“, kritisierte der Priester.

Waffenruhe an Weihnachten gebrochen

Mehrere Beobachter, darunter die Europäische Union, haben angeprangert, dass Ruanda die Miliz M23 unterstützt. Sie gilt als Urheber zahlreicher Gewaltakte an der Zivilbevölkerung. „Sie massakrieren und foltern weiterhin Menschen, die von einem Ort zum anderen ziehen“, stellt Oliveira dazu fest. Auch am vergangenen Weihnachtsfest sei die im Rahmen des sogenannten Luanda-Prozesses vereinbarte Waffenruhe gebrochen worden, so der aus Portugal stammende Missionar. Für viele Bewohner von Nord-Kivu sei Weihnachten „eine Zeit der Angst und Unsicherheit“ gewesen: „Viele Menschen wurden vertrieben. Einige Gemeinden sind inzwischen Geisterdörfer. Die Menschen haben keinen Zugang zu den nötigsten Dingen.“

Längste humanitäre Krise Afrikas

Der Nordosten der Demokratischen Republik Kongo wird seit Jahren von bewaffneten Gruppen angegriffen – auch wiederholt kirchliche Einrichtungen. In Nord-Kivu lagern Gold, Diamanten, Kobalt und Coltan in der Erde. Dabei handelt es sich um wichtige Rohstoffe, zum Beispiel für die Elektro-, Computer- und Fahrzeugindustrie. Menschenrechtsorganisationen zufolge ereignet sich in der Region die am längsten dauernde humanitäre Krise Afrikas. Allein in Nord-Kivu sind schätzungsweise 1,7 Millionen, landesweit über sieben Millionen Menschen auf Flucht.

„Kirche in Not“ unterstützt die Nothilfe von Diözesen, Klöstern und Pfarrgemeinden. Die Demokratische Republik Kongo im Zentrum Afrikas gehört zu den Schwerpunktländern des Hilfswerks auf dem afrikanischen Kontinent.

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1 COMMENT

  1. Schlimm. Gibt es denn wirklich keinen Hebel, um Ruanda zum Einlenken zu bewegen? Das ist meines Wissens nach doch ein demokratischer Staat. Oder ist dies für den Westen wieder einmal ein nicht so wichtiges Thema?

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