- Werbung -

„Religion unter Kontrolle“ – China geht gegen Glauben im Netz vor

In China wird es immer schwieriger, online über den Glauben zu informieren. Neue Regeln verbieten religiöse Inhalte und drohen mit harten Konsequenzen.

China hat neue Regeln erlassen, um die Verbreitung religiöser Inhalte im Internet zu kontrollieren. Dies meldet das Portal International Christian Concern. Die staatliche Verwaltung für religiöse Angelegenheiten veröffentlichte den „Verhaltenskodex für Geistliche im Internet“ mit 18 Artikeln. Er verbietet die Veröffentlichung nicht genehmigter religiöser Inhalte.

- Werbung -

Die Vorschriften untersagen religiöse Unterweisungen, Livestreams, Online-Kurse und kommerzielles Marketing auf Social-Media-Plattformen wie WeChat. Auch der Einsatz von KI zur religiösen Werbung wird verboten – eine bisherige Lücke für digitale Evangelisation. Zuwiderhandlungen können zum Verlust geistlicher Befugnisse, zu Zensur und strafrechtlichen Ermittlungen führen. Laut einem chinesischen Geistlichen gelten die Vorschriften auch für Kontakte mit Missionaren außerhalb des Landes. „Wie immer bei diesen Vorschriften ist das Ziel, alles, was von außerhalb Chinas kommt, unter Strafe zu stellen“, wird ein anonymer Geistlicher zitiert.

Die Regeln gingen auf Vorgaben von Präsident Xi Jinping aus dem Jahr 2016 zurück und wurden seither verschärft, heißt es. Die KPCh wolle Religionen der „Sinisierung“ unterwerfen und sie an die sozialistische Gesellschaft anpassen. Laut Pew Research hielten 2023 nur 3 Prozent der Chinesen Religion für „sehr wichtig“.

Link: China Cracks Down on Religion’s Influence Online

NEWS & Themen

NEWSLETTER

BLICKPUNKT - unser Tagesrückblick
täglich von Mo. bis Fr.

Wie wir Deine persönlichen Daten schützen, erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.
Abmeldung im NL selbst oder per Mail an info@jesus.de

1 Kommentar

  1. 1996 erlebten wir China noch gastfreundlich

    (Un-)schöne neue chinesische Welt. 1996 haben wir China bereist. Damals wurden Religionsdiener vom Staat alimentiert, dafür durfte man erst mit 18 Jahren auch einer vom Staat zertifizierten Kirche beitreten, war nun aber im Gegenzug religiös dann auf Aktivitäten im Gebäude und Geländer sehr eingeschränkt. Dieser Staat ging damals von der guten(??) Annahme aus, alle Religiösen seien zufriedener und streuten auch keinen Sand ins Getriebe des Staates. Es fand Religion in jeder Form statt und Kirchen konnte man besichtigen. Wobei auch dortige Menschen durchaus sehr religiös sind, dem Buddhas opfern und man neigt dazu Anhänger/in auch zweier Religionen zu sein – weil man – wie ich unten beschreibe – gerne Kompromisse schließt und dann hier auch keinen Gott nie benachteiligen möchte. Allerdings sind Kirchen im Land der Chinesen eher Ausnahmen.

    Wir hatten unsere deutsche Reiseleiterin, und überall einheimische Reiseleiter/innen als sehr gut geschulte Menschen, die durchaus offen hier über alles sprachen (soweit wir dies beurteilen konnten). Die Menschen selbst – oftmals in der Begegnung unterwegs als Vater, Mutter und Kind – waren neugierig über uns, ließen sich gerne mit uns auch fotografiert. Sonstige Menschen, die keine Asiaten sind, nennt man dort „Langnasen“. Denn uns Langnasen bannte man sehr gerne auf ein wichtiges Familienfoto. Die deutlich andere Kultur war auch, dass niemand nackte Füße zeigt. Herzliche Umarmungen sind hier genauso völlig tabu und regelrecht unanständig. Solche Nacktheit und Nähe sind dort nur legitim im engen Privatbereich

    Unterwegs hatte jeder Chinese Lebensmittel dabei, denn (gutes) Essen gehört zur Kultur. Wenn unser Flugzeug Verspätung hatte, gab es immer eine zusätzliche Verköstigung. Wir haben aber gelernt, Chinesen hätten (kulturell bedingt) die Befürchtung, „das Gesicht verlieren“, wenn sie nicht alle unsere Wünsche auch perfekt erfüllten, (Wir sollten sie möglichst nicht überfordern). Dies entsprach auch unserer eigenen Erfahrung von sehr guter Gastfreundschaft sowie großer Hilfsbereitschaft. Bei den Flügen sahen wir damals unsere Krimis, die so in ganz China und auch Asien liefen.
    Die dortige Kultur ist sein Jahrtausenden eine Kompromisswelt. Probleme werden gelöst, wenn man viel redet, um Kompromisse ringt und dabei auch sehr viele Tassen Tee miteinander trinkt. Was kulturell sogar auch den dortigen Reiseleitern unbekannt war, ist etwa der Beruf Sozialarbeiter. Dort gibt es keinerlei „Hilfe zur Selbsthilfe“. Egal: Wer einen Partner sucht, oder heiraten will, sich scheiden lässt, ein Kind haben möchte: Man geht immer mit jedem nur denkbaren kleinen oder großen Problem zur „Einheit“ als kleinste Organisation vor Ort, die für den Betreffenden alles regelt.

    Neben modernen Städten und tiefgekühlten rasenden hochmodernen U-Bahnen, gab es auch schmuddelige Ecken, wo arme Menschen lagerten und bettelten. Ansonsten wähnte man sich stets allerdings in einem Land, wo man fast alles darf, auch sehr großer Millionär (oder Milliardär) hier zu werden. Aber jeder möglichst unkritisch, unpolitisch und dabei niemals sehr fromm zu sein, alles sonstige erschien sehr legitim. Ob es unter dieser sehr oberflächlichen Schicht auch damals bereits brodelte, war nicht festzustellen. Jedenfalls alle Firmen mussten schwarze Zahlen schreiben und man erzählte uns, dies sei schwierig. Arktische Kälte in Kaufhäusern grüßte mit größten Fortschritt. Die Menschen in China sind stolz auch auf ihre Kultur. In einem riesigen Kulturpalast, mit unendlich langen Rolltreppen aus dem 22. Jahrhundert, wurden Hunderte bewirtet und erlebten dabei
    atemberaubende Kunststücke der Artisten. Chinesisches Essen nimmt man den Drehtischen ein, das Tischdrehen soll uns Rücksicht auch auf den Mit-Esser anerziehen, weil sich jede/r seine Zusammenstellungen auf den Tisch herbeidrehen muss. Die Leckereien werden ständig nachgelegt. Wer aber nur dem Reis isst, der soll eigentlich nur Zwischendekoration sein, der tut das einzig Unerlaubte: Er beleidigt angeblich massiv den Koch.

    Bei über 40 Grad Lufttemperatur hatten alle halbtägig dienstfrei, (wir versteckten uns im luxuriösen gekühlten *****Hotel – oder eben auch nicht), während Einheimische seltsamerweise doch weiter arbeiteten. Es soll regelmäßig in den Zeitungen gestanden haben, dass die Bürger/innen sehr selbstlos gerne freiwillig weiterarbeiteten: Eine Geschichte, die unsere deutschen Reiseleiterin erzählte. Die allerdings sei typisch. Und letztlich: Bei Frauenüberschuss wurden zum Heiraten dort Männer gerufen, sogar Großveranstaltungen durchgeführt, wo Männer immer mit Waschmaschinen und auch Wohnungen gesucht wurden. Damals galt die 1-Kind-Politik. Wer mehr Kinder bekam, wurde nur durch finanzielle Abgaben bestraft und die Reichen konnten es doch erlauben. Angeblich gab es dort bevölkerungsbezogen genau so viele Millionäre (und sogar) Milliardäre, wie in USA.
    Alle Bewohner/innen waren sehr gastfreundschaftlich und kontaktfreudig. In den heißen Nächten begegnete man ihnen, etwa nach dem Besuch auf dem Nachtmarkt, wenn sie statt in heißen Wohnungen in Liegestühlen zwischen den Hochhäuser lagen. Zum Abschluss haben wir als Gruppe unserem einheimischen Reiseleiter gesungen und der war so überwältigt, dass er weinte. Übrigens war unsere Einreiseprozedur unkompliziert, die chinesischen Beamten können unsere Gesichter nicht oder nur schwerlich unterscheiden. Wir wurden nur gezählt und die Anzahl unserer Pässe.

WAS KANNST DU ZUM GESPRÄCH BEITRAGEN?

Bitte gib hier deinen Kommentar ein
Bitte gib hier deinen Namen ein

Konnten wir dich inspirieren?

Jesus.de ist gemeinnützig und spendenfinanziert – christlicher, positiver Journalismus für Menschen, die aus dem Glauben leben wollen. Magst du uns helfen, das Angebot finanziell mitzutragen?