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Christentum in China wächst rasant

Für die kommunistische Regierung bedeutet dies Vorteil und Bedrohung zugleich.

Schätzungsweise 80 bis 100 Millionen Menschen in China lesen regelmäßig in der Bibel, heißt es in einem Artikel der Reformierten Medien (ref.ch). Etwa 80 Prozent davon sind Protestanten. Dass im Land gleichzeitig „riesige neue Kirchen gebaut“ und Priester verhaftet werden, sei „Teil der Widersprüchlichkeit Chinas“, erklärt Tobias Brandner, der seit 1996 als Universitätslehrer und Gefangenenseelsorger in Hongkong lebt.

Viele Chinesinnen und Chinesen finden im Christentum „Halt und bleibende Werte“. Das stifte Sinn in einer Zeit, in der „immer wieder Stürme über das Land“ fegen. Der protestantische Glaube könne sich schneller ausbreiten als der katholische. Grund dafür sei, dass er „über Freunde und Familie weitergetragen [wird]. Kirchengemeinschaften entstehen in privaten Wohnzimmern.“

„Kirchen stabilisieren die Gesellschaft“

Solche nicht registrierten Kirchen sind von der chinesischen Regierung offiziell verboten. „Christen sind fast die einzige progressive Stimme im Land.“ Sie fühlen sich Gott unterstellt und nicht dem Staat – das führe dazu, dass die Partei um ihre Macht fürchtet. Die Regierung habe jedoch „kein Interesse daran, massenhaft Leute einzusperren“. Verhaftet werden einzelne Pfarrer, wenn sie sich „zu stark vernetzt haben“. Das Verhältnis zwischen Kirche und Religionsbeamten sei jedoch regional unterschiedlich – mancherorts sogar gut. Die Partei profitiere auch vom Aufstreben der Religion: „Kirchen wirken stabilisierend auf die Gesellschaft. Und Stabilität ist für die Regierung das A und O.“

Link: „Christen sind fast die einzige progressive Stimme im Land“ (ref.ch)

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1 Kommentar

  1. Den Heiligen Geist kann in China niemand einsperren

    Die Christinnen und Christen: „Für die kommunistische Regierung bedeutet sie Vorteil und Bedrohung zugleich“! So ganz verstehe ich aber den Artikel nicht. (Zitat):“Dass im Land China gleichzeitig „riesige neue Kirchen gebaut“ und Priester verhaftet werden, sei „Teil der Widersprüchlichkeit Chinas“, erklärt Tobias Brandner, der seit 1996 als Universitätslehrer und Gefangenenseelsorger in Hongkong lebt“! Wo ist dies Widersprüchlichkeit?

    Wir haben China in 1995 im bescheidenen Umfang von 3 Wochen von Nord nach Süd bereist. Seit dieser Zeit weiß ich, daß die Verantwortlichen des chinesischen Staates damals dachten, eine Kombination von gemäßigter Regelungsstrenge und Freiheit würde die Gläubigen (im Prinzip aller Religionen) davon abhalten, Sand ins Getriebe des eigenen Staates zu streuen. Daher werden alle Religionsdiener aller Religionen in China vom Staat bezahlt, müssen aber ihre Kirche offiziell anmelden und genehmigen lassen, danach dürfen sie innerhalb der eigenen Liegenschaften ihren Glauben verbreiten, aber niemals öffentlich. Dies ist objektiv eine große Unfreiheit. Allerdings ist mir bekannt, daß es heute völlig(!!!) unmöglich ist, zumindest nicht auf Dauer, eine nichtoffizielle Wohnzimmerkirche in China zu betreiben, denn die öffentliche Überwachung bezieht sich auf das ganze Leben der Bewohner:innen in Form von Hochtechnologie, sogar mit Gesichtserkennung. Das wäre dann ehe noch in Nordkorea möglich, weil da die KI noch nicht so ausgebaut wird. Die Verhaftungen sind leider Folge der Regelübertretungen. Leider machen die Politkader alles, was sie ihren chinesischen Untertanen ankündigen. Wer unpolitisch ist, oder unreligiös, darf sogar sehr reich werden, auch jede Firme gründen und sogar ein steinreicher Millionär werden. Die neue Staatsreligion ist eher jene des Kapitalismus, allerdings mussten die Firmen schon bei unserer Studienreise schwarze Zahlen schreiben.

    Ich wünsche meinen chinesischen Mitchristen wirklich alles Gute und jede Freiheit, aber unter dem obliegenden Bedingungen sollte sich niemand zum Märtyrer machen, denn damit kann man leider dem Staat nur mit Nullwirksamkeit begegnen. Aber wenn doch die sehr viele Menschen den Heiligen Geist in sich sehr wirken lassen, kann man mit ihm die gesamte Öffentlichkeit betreten. Da Christinnen und Christen fast immer gerne empathische Menschen sind, gibt es auch genug andere Möglichkeiten, die Botschaft von der Liebe Gottes weiter zu geben. Gedanken kann man nicht jagen, auf sie schießen, oder sie hinter der Stirn ablesen. Und Chinesen trinken bei Meinungsverschiedenheiten gerne viele Tassen Tee, weil man bei nicht gelungener Befriedung einer Meinung sein Gesicht verlieren kann. Weil christliche Themen auf ihrer Rückseite soziale Fragen sind, muß man nur die richtigen Themen bedienen. Und jeder intelligente chinesische Staatsbürger, der seinen Staatsapparat kennt, weiß auch wie er ihn minimalistisch austrixen kann. Leider sind aber auch dann die Möglichkeiten geringer als in freien Ländern.

    Schlimmer dagegen scheint mir in Nordkorea die zur fundamentalistischen Religion gewordenen Sitte zu sein, die Regierung und sein höchstes Alphatier wie Gott zu verehren. Da da wo ein verstorbener bekannter Machthaber mal gestanden oder aus einer Tasse trank, sind Denkmäler einer Heiligenverehrung entstanden, bei denen deutsche und alle anderen Touristen sich sehr ehrfurchtsvoll verbeugen und eine Rose ablegen müssen. Da fühlt sich China eher schon als freies Land an. Obwohl ich damit keinesfalls für gut halte, daß die chinesische Regierung Daumenschrauben bei den Religionen angezogen hat. Aber bekanntlich kann man mit ihr, auch nicht über Menschenrechte, leider nicht sprechen. Unsere sehr armen Politiker:innen kann mannur bedauern, die es in diplomatischer Form zu versuchen. Allem Vernehmen dann auch von keinerlei Erfolg gekrönt.

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