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„Stille Helden“: Bambi für Arche-Gründer Bernd Siggelkow

Seit fast 30 Jahren engagiert sich Pastor Bernd Siggelkow für vernachlässigte Kinder. Seine Hoffnung: dass die „Arche“ eines Tages überflüssig wird.

Begonnen hat alles mit einer Suppenküche: Am 25. November 1995 eröffnete Pastor Bernd Siggelkow in Berlin-Hellersdorf die erste „Arche“ als Anlaufstelle für emotional und körperlich ausgehungerte Kinder – in seinem Wohnzimmer. Heute besuchen bis zu 10.000 Kinder und Jugendliche die mittlerweile 34 Standorte in ganz Deutschland sowie in Polen und der Schweiz. Dafür hat der Gründer und Vorstand der spendenfinanzierten Kinderstiftung “Die Arche“ jetzt in München den „Bambi“ für sein Lebenswerk in der Kategorie „Stille Helden“ erhalten.

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Viele ehemalige Arche-Kinder haben heute eigene Familien und schicken wiederum ihre Kinder in die Archen, heißt es in einer Pressemitteilung der Kinderstiftung. Zahlreiche weitere arbeiteten inzwischen selbst als Pädagoginnen und Pädagogen in Arche-Häusern. Dort fänden Kinder und Jugendliche Menschen, die an sie glauben, auch wenn das sonst niemand tue. Kinder sollen in der Arche in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gestärkt werden. Siggelkow ist es wichtig, ihnen zu sagen, dass sie etwas Besonderes sind. „Ich wollte einen Ort schaffen, an dem die Kinder nicht Programme, sondern Menschen erleben, gerade auch Kinder, die in ihren Familien wenig Liebe und Unterstützung erfahren“, sagte Siggelkow einmal.

Kinder wie Könige behandeln

Siggelkow selbst wuchs unter sehr schwierigen Bedingungen auf im Hamburger Stadtteil St. Pauli auf. Seine Mutter verließ die Familie von heute auf morgen, Bernd und sein Bruder blieben mit ihrer kranken Großmutter und dem überforderten Vater zurück. Besonders in seiner Jugend schöpfte Bernd Siggelkow nach eigener Aussage viel Kraft aus dem Gedanken an Gott, von dem er damals beim Besuch der Heilsarmee das erste Mal hörte.

2008 erhielt Siggelkow für sein Engagement das Bundesverdienstkreuz, jetzt den „Bambi“. „Natürlich macht so etwas auch ein bisschen stolz“, sagt Siggelkow. Sein Ziel sei es aber, dass die Archen irgendwann überflüssig sind und alle Kinder und Jugendlichen am Erfolg unserer Gesellschaft partizipieren. Bis dahin sei es allerdings noch ein sehr weiter Weg. Siggelkow jedenfalls will an den Kindern dranbleiben: „In der Arche lassen wir kein Kind allein. Wir behandeln sie wie Könige und Königinnen, und das sollte überall in unserem Land so sein.“

Link: die Homepage der „Arche“

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1 COMMENT

  1. Eine große Reise beginnt mit dem ersten Schritt

    Meine Hoffnung, daß ganzheitlich helfende und bergende Einrichtungen wie die Arche, dazu noch mit gutem christlichen Fundament, bald völlig
    überflüssig sind, habe ich leider nicht. Zumindest nicht mehr in dieser Generation. Dazu ist die Welt zu unruhig, die Ängste über das eigene Wohl und Wehe zu verbreitet, auch bisweilen die Gesellschaft sehr gespalten. Die derzeit wabernden Krisen mag ich gar nicht alle aufzählen. Aber die schickte uns nicht unser Gott, er will auch niemand auf die Probe stellen und wie ein neues Fahrzeug testen. Allenfalls respektiert er unseren freien Willen. Aber gerade jener freie Wille, wenn er nicht freiwillig den Nächsten mit einbezieht, seinen eigenen fast eingeimpften Individualismus aber dagegen auslebt, hinterlässt als Endprodukt unsere Welt, so wie sie derzeit gesellschaftlich gestaltet ist. NIcht ein wenig Paradies, sondern eher ein Haifischbecken.

    In den 1970er Jahren, anscheinend auch schon in gefühlter kirchlicher Krisensituation, hatten die Jesuiten eine sehr gute Vision. Sie dachten sich die Kirche ganz ökumenisch, weniger Institution, sondern bestehend aus ganz vielen Gruppen von Menschen, die wie Licht der Welt und Salz der Erde, ihren Glauben öffentlich und exemplarisch leben. Da kann man sich vorstellen, dass sie auch mit armen Menschen leben, ihr Leben mit anderen teilen und gemeinsam Lasten tragen. Da kann ich mir auch gut ausmalen, daß dann die institutionellen Hilfen für Notleidende – wie etwa auch die Arche – sich auflösen, weil die Tafeln und Suppenküchen, Hilfsstationen, alle menschlichen Wärmestuben und was wir sonst zu bieten haben, wieder vermehrt in unseren christlichen Privaträumen stattfinden. Vielleicht ist es wie mit dem Salz, welches sich in der kochenden Suppe der Gesellschaft auflösen muss, daß das Evangelium von Jesus Christus und das Reich Gottes wieder mehr in unseren Herzen und auch im tristen Alltag Licht bringt. Wenn daraus so etwas wie ein weltweites Konzept entsteht, eine Welle der Überzeugungen, dann werden auch wieder mehr Politiker:innen gewählt, die den Krieg ächten und die Schwerter aus dem Dienst nehmen. Aber vielleicht sind wir noch nicht so weit, dieser große Quantensprung fehlt noch, global zu erkennen nicht nur dass Gott irgendwie eine allesumfassende Wirklichkeit ist, sondern auch Präsenz zeigt. Nur wird dies dann so sein, wenn wir unseren eigenen Willen opfern damit der Heilige Geist auch wehen kann. Menschliche Selbstverehrung und Narzismus (Selbstverliebheit – ich bin der Größte) hindert hier furchtbar daran. Sagte doch Jesus: Das Himmelreich kommt so (langsam wie) mit den Wolken. Vielleicht sollten die Politiker:innen und alle, die sich dankenswerterweise derzeit noch so betätigen, zu einer wirklich freundlicheren und sachlichen Debattenkultur kommen. Denn eine große Reise beginnt immer mit dem ersten Schritt. Der Krieg auch im Bundestag ist ein Krieg, auch wenn er nur Machtkampf ist.

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