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Bayern: Per Fernstudium ins evangelische Pfarramt

Ab 2024 bietet die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern einen neuen berufsbegleitenden Studiengang ins Pfarramt an – digital und in Blockseminaren.

Zum Wintersemester 2024/25 startet an der Augustana-Hochschule in Neuendettelsau ein berufsbegleitender Studiengang ins Pfarramt. Der Studiengang ist auf drei Jahre angelegt und findet in digitalen Vorlesungen, einzelnen Blockseminaren vor Ort und im begleiteten Selbststudium statt. Quereinsteiger müssen während des Studiums nicht aus ihrem Beruf aussteigen. Neben den Online-Vorlesungen und dem begleiteten Selbststudium gibt es pro Semester zwei Blockseminare, die in Präsenz in Neuendettelsau stattfinden. Nach dem Studium werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im zweijährigen Vikariat für den Beruf als Pfarrerin oder Pfarrer ausgebildet.

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Bewerben können sich Kirchenmitglieder im Alter von 26 bis 49 Jahren, die in den Dienst in der evangelischen Kirche in Bayern eintreten möchten. Voraussetzung für die Zulassung sind ein mittlerer Schulabschluss, eine abgeschlossene Berufsausbildung und mindestens acht Jahre Berufserfahrung. Es findet eine Aufnahmeprüfung statt. Der Studiengang ist bis auf Kosten für Materialien sowie Unterkunft und Verpflegung während der Präsenzzeiten gebührenfrei.

„Für Menschen, die mitten im Leben stehen“

Prof. Dr. Sonja Keller von der Augustana-Hochschule war federführend an der Entwicklung des neuen Studiengangs beteiligt: „Der berufsbegleitende Studiengang ins Pfarramt ist für Menschen gedacht, die mitten im Leben feststellen: Ich möchte gerne einen Beruf ausüben, bei dem der Sinn des Lebens im Vordergrund steht.“

„Als Kirche sind wir an Menschen mit ihren individuellen Begabungen interessiert“, sagt Isolde Schmucker, die Ausbildungsreferentin der Landeskirche. „Fähigkeiten aus anderen Berufsfeldern bereichern den Dienst als Pfarrerin oder Pfarrer.“

Link: Erste Infos – Augustana-Hochschule

QuelleELKB

1 Kommentar

  1. Ein zweischneidiges Schwert

    Als sogenannten Pfarrer (oder Pfarrerin) im Hilfsdienst gab es solche früher in der EKHN, jetzt hier aber nicht mehr. Die mir bekannten Seelsorger mit dieser Ausbildung waren in der Praxis ihrer Arbeit nur dadurch zu unterscheiden, dass sie meist nur eine Bibelschule besuchten und später dann kirchlich u. a. in Bibelkunde geprüft wurden. Ausserdem erhielten sie wegen schlechterer Ausbildung weniger Salär. So ganz gerecht war das auch nicht, denn sie waren denjenigen bei Rechten und Pflichten gleichgestellt, die ein Vollstudium absolvierten. Obwohl ich nicht in Bayern lebe, halte ich diesen neuen Zugang zum Pfarramt für zumindest problematisch. Denn was wir auch in kirchlich und damit finanziell eher ärmeren Zeiten aber unbedingt brauchen, sind Menschen mit theologischer Kernkompetenz. Sogar an Pfarrerinnen und Pfarrern auch generell zu sparen, um Geld einzusparen, ist ein Irrweg. Dann sollte man eher an ganz anderen Ecken und Kanten anfangen den schnöden Mammon einzusparen. Damit setze ich nicht voraus, dass alle Pfarrer mit dieser alternativen Einstieg als Seelsorger ungenügende Voraussetzungen mitbringen. In der Ev. Kirche sind auch Prädikanten diejenigen, die oft gute Gottesdienste halten und sehr gelungen predigen. Mir geht es um Kernkompetenz, die kein einziges vernünftiges Unternehmen einsparen würde, denn da gibt es auch immer noch ganz viele andere Möglichkeiten.

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