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Berufungsverfahren Latzel: Sachverständige haben das Wort

Das Berufungsverfahren im Fall von Pastor Olaf Latzel wird am Freitag vor dem Landgericht in Bremen mit zwei Sachverständigen fortgeführt. Dafür hat das Gericht die liberale Theologin Isolde Karle und den konservativen Alttestamentler Ludger Schwienhorst-Schönberger bestellt.

Latzel (54), Pastor der evangelischen St.-Martini-Gemeinde in Bremen, war im November 2020 in erster Instanz wegen homophober Volksverhetzung zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Dagegen wehrt sich der streng konservative Theologe.

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Zur Begründung, warum die Kammer zwei Sachverständige bestellt hat, sagte ein Gerichtssprecher, es solle der Eindruck vermieden werden, die Kammer würde sich einseitig von einem Sachverständigen beraten lassen. Im Verfahren gehe es nicht darum, die einzig „richtige“ theologische Auslegung herauszufinden. „Es geht tatsächlich nur darum, herauszuarbeiten, ob die Aussagen des Angeklagten in ihrem Kontext überhaupt eine theologische Berechtigung haben oder ob der Angeklagte hier nur seine persönliche Meinung unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit getätigt hat.“

Die evangelische Theologieprofessorin Isolde Karle (58) aus Bochum tritt unter anderem ein für die kirchliche Trauung homosexueller Paare. Der katholische Alttestamentler Ludger Schwienhorst-Schönberger (64) aus Wien hatte in der Debatte um eine gendergerechte Sprache in der katholischen Kirche gesagt, die Bibel kenne nur zwei Geschlechter.

Latzel warnte vor „Homolobby“

Der Pastor der Bremischen Evangelischen Kirche hatte sich im Oktober 2019 in einer „biblischen Fahrschule zur Ehe“ vor 30 Paaren geäußert. Eine Aufzeichnung davon wurde später auf Latzels Youtube-Kanal mit vielen Tausend Abonnenten online gestellt.

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So hatte er unter anderem gesagt, Homosexualität sei eine „Degenerationsform von Gesellschaft“. Er warnte vor einer „Homolobby“: „Überall laufen die Verbrecher rum vom Christopher Street Day. Der ganze Genderdreck ist ein Angriff auf Gottes Schöpfungsordnung, ist teuflisch und satanisch.“

Zum Auftakt des Berufungsverfahrens hatte Latzel den Vorwurf der Volksverhetzung vehement zurückgewiesen. „Ich würde mich gegen jeden stellen, der Schwule ausgrenzt“, sagte der 54-Jährige am Montag im großen Schwurgerichtssaal des Landgerichtes in der Hansestadt. Am 20. Mai soll das Urteil gesprochen werden. In erster Instanz hatte das Bremer Amtsgericht Latzel zu einer Freiheitsstrafe von drei Monaten verurteilt, umgewandelt zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen à 90 Euro. Damit wäre der Theologe nicht vorbestraft. Das Urteil in der Berufung darf nicht härter ausfallen.

Link: Weitere Artikel zu Olaf Latzel findest du hier.

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39 Kommentare

  1. Merkwürdig. Die allermeisten Kommentatoren tun hier ihre persönliche Meinung kund. Alternativ könnte man mal schauen, was die Bibel sagt, welche harte Rede Jesus selbst führte, wenn es darum ging, Sünde anzuprangern. Hier empfehle ich mal Math. Kapitel 23 zu lesen.
    Ein Beispiel daraus: „Ihr Schlangen und Otterngezücht! wie wollt ihr der höllischen Verdammnis entrinnen?“
    ‭‭Matthäus‬ ‭23:33‬ ‭
    Darf Gott selbst, Menschen als Schlangen und Otterngezücht bezeichnen? Ist das nicht auch schon Herzrede, in unserer Gottfernen Welt, der Welt des weichgespülten, und an unsere Bedürfnisse angepassten Evangeliums?
    Bedenkt: der sog. „liebe Gott“, hat eben auch eine harte, eine gerechte Seite. ER legt fest, was sein darf und was nicht.
    Viele benutzen denn Begriff „zeitgemäß“, wenn sich jene da mal nicht täuschen.

    • Latzel ist weder Gott noch Jesus.

      Und wenn alles gesagt werden darf zu anderen Menschen, was in irgendeinem Glaubenswerk steht (die nach unserer Verfassung ja gleich zu behandeln sind), wollen wir dann man raussuchen, was man zukünftig dann alles ungestraft Christen um die Ohren hauen darf?

      Ich bin mir sehr sicher, dass man dann auch locker ungestraft zum Christenmord aufrufen könnte.

      Das ist kein Land, in dem ich leben möchte.

      Insofern gut, wenn hier Gerichte Grenzen setzen. Die Meinungsfreiheit und Religionsfreiheit geht bei uns sehr weit und das ist gut so. Aber sie darf nicht grenzenlos sein.

      Man kann von jedem -und einem Pastor ganz besonders- erwarten, dass sie Inhalte von Glaubensschriften so kundtun, dass damit nicht zu Hass aufgerufen wird und eben diese Grenzen geachtet werden.

  2. Die Bibel bitte auslegen

    Meine volle Zustimmung für den Kommentar von Roswitha Steffens. Kurz dazu, was die Bibel auch ganz grundsätzlich als Glaubensüberzeugung der Urgemeinde überliefert: „Glaube, Hoffnung und Liebe, die Liebe aber ist die Größte unter ihnen“! Wenn Jesus Christus, seine Geburt als kleines Baby, das Kreuz und seine Auferstehung die Liebe Gottes ausdrücken, dann können wir nicht einzelne Sätze aus der Bibel, gewissermaßen aus dem Zusammenhang gerissen, gegen sie verwenden. Es geht also nicht in erster Linie um Moral, auch nicht um Ethik, sondern um Liebe. Also auch unsere Liebe und Haltung zum Mitmenschen. Maßgeblich ist auch das Schriftverständnis, denn m.E. ist Gottes Wort immer Gotteswort durch Menschenwort. Es ist wie mit der Predigt, mit ihr und manchen Sätzen der Bibel wird auch menschliches Vorverständnis mittransportiert. Ergo. Wir dürfen und müssen die Bibel auslegen. Dann allerdings geht es im Verbot bestimmter sexueller Praktiken in der Vorstellungswelt des Altertums doch um Orgien, also keinesfalls um irgendeine Form von verantwortlicher Partnerschaft und auch nicht um Liebe. Also lasst bitte die Kirche im Dorf und sie menschlich sein – so wie Jesus war als menschgewordener Gott. Bei der Frage der sexuellen Orientierung wird der Mensch völlig aus dem Blick genommen, denn einzelne Betroffene sind ja keine sexuelle Orientierung auf zwei Beinen, sondern Ebenbilder Gottes – auch aus der Sicht Dritter.

  3. Hoffe das Recht und Gerechtigkeit noch was zählt und Olaf Latzel freigesprochen wird! Er hat nichts getan oder gesagt was eine Verurteilung rechtfertigen würde. Die Wahrheit ist leider von vielen nicht ertragbar!

    • Dir ist schon klar, dass wenn er bestraft wird, auch Du dich strafbar gemacht hast, indem Du dir hier seine Äußerungen in einem öffentlichen Forum zu eigen machst.

      • Ich mache keine Aussagen irgendeiner Person zu eigen. Meine Grundlage ist und bleibt Gottes Wort. Und das ist eindeutig. Tut mir leid wenn du das anders siehst. Aber Wahrheit bleibt Wahrheit

        • Wer oder was ist Gottes Wort ohne den Glauben? Wer oder was ist Gott, wenn die Liebe versagt? Wie kommt die Wahrheit ans Licht, solange sie in Gott verewigt ist? Gottes Wort als Grundlage für die Wahrheit, also die eigene Existenz wahrzunehmen, ohne diese Wahrnehmung an ihre Liebe zu Jesus, zu binden, das wäre, wie eine Suppe zu spenden und sie dann selbst aufzuessen. Wahrheit kann man nicht besitzen, sie ist im Besitz von Gott! Wahrheit kann man in dem Maß annehmen, indem sie einem gegeben wird. Offenheit und Ehrlichkeit im Vertrauen auf Gott, das kommt der Wahrheit noch am nächsten. Trotzdem bleibt immer all das im Verborgenen, was Gott noch vor uns verbirgt.

        • Die Religionen leben von dem Anspruch, über den weltlichen Gesetzen zu stehen. Mit oder ohne Religion werden gute Menschen Gutes tun und böse Menschen Böses. Aber damit gute Menschen Böses tun, bedarf es der Religion.

        • @Dieter, seit dem Sündenfall wohnt das Böse im Menschen. Es gibt keinen Menschen der vollkommen und gut ist!

          @Roswitha, Gott hat sich uns durch sein Wort, die Bibel offenbart. Die Bibel ist das Fundament unseres Glaubens! Das was in der Bibel drin steht ist Wahrheit. Wir mögen nicht alle Dinge auf dieser Welt verstehen und haben auch nicht auf alles eine Antwort. Wir besitzen nur soviel Licht wie Gott uns offenbart hat.
          LG

          • Dann verstehe ich meinen Glauben durch die Bibel vielleicht besser, doch begründet ist er in Gott und nicht durch die oder von der Bibel. Das von Gott offenbarte Licht ist Jesus! Wie viel von diesem Licht ich durch meine Liebe zu seinem Vater leuchten lasse, das liegt dann wohl eher an mir und dem, was die Bibel mich verstehen lässt.

            Die Natur schafft es, uns ihn ihren Bann zu ziehen, sei es durch die Freiheit im Umgang mit ihren Gesetzmäßigkeiten oder zum Erhalt unseres Staunens durch ihre unglaubliche Vielfalt im Umgang mit ihrer Einheit. Der Mensch schafft dies nur schwer, uns in seinen Bann zu ziehen, durch eine gewisse Anziehungskraft, die sich aus Jesus ergibt, bleibt sein Potenzial oft hinter dem verborgen, was er wirklich zu bieten hätte. Er bleibt sozusagen in sich selbst stecken und kommt nicht aus sich heraus. Das bringt eine gewisse Geisteshaltung mit sich, die unflexibel im Umgang mit ihren Mitmenschen, sich immer nur auf das Wort, die Bibel und den Gott beruft. Das mag alles gut und richtig sein, doch dient es nicht dem Unterhalt einer Menschheit, deren Potenzial erst mit Jesus zutage tritt.

          • Die Bibel sagt ganz klar das Homosexualität Sünde ist, da gibt es auch nicht eine andere Meinung. Homosexualität ist gegen die Schöpfungsordnung Gottes gerichtet!
            Ich kritisiere nicht Homosexuelle, sondern allein ihre Tat! Also nicht falsch verstehen!

          • Die Bibel sagt…. Es wäre sinnvoll, aus der Bibel etwas herauszulesen, was unter der Liebe Gottes von Bestand sein könnte. Das durch ihn entstandene Wort ist bereits von Bestand, solange der Mensch es nicht in seiner Entwicklung behindert, indem er ihm die unendliche Weite mit seiner Interpretation einzelner Bibelstellen nimmt.

            Jesus ist geboren, um uns von unseren Sünden zu erlösen, da liegt keine einzige Begrenzung drin verborgen. Was also ist ihr Problem? Die Liebe, die sich unbegrenzt ausbreitet und dabei die Verantwortung für ihre Fehler im Umgang mit Gott selbst übernimmt? Oder ist es ihre Auffassung von Gott, den der Mensch ergreift und dieses Wort in seine einzelnen Bestandteile zerpflückt, bis es in der Einheit aus seiner Geburt nicht mehr erkennbar ist? Ich kann es nicht sagen, doch es tut mir in der Seele weh, wie Menschen über Menschen richten, ohne sich ihrer eigenen Kleinheit im Umgang miteinander bewusst zu sein. Gott ist in seiner Einheit der Schutzschild unser aller Entwicklung. Entwicklung braucht einzig Zeit im Umgang mit ihren Vorgaben und dem, was sie daraus lernen kann.

            In der Bibel lässt sich die Gegenwart finden, doch wer darin nach einem Urteil oder der Zukunft sucht, der wird nicht fündig werden, denn Gott ist das Urteil aus dem Glauben, der sich mit der Bibel an seine Nachkommen richtet. Wir, die Nachkommen des Glaubens, sind also auf Jesus angewiesen, denn er ist das Vermächtnis von Gott an seine Kinder. Diese Kinder sind nach wie vor an den Glauben gebunden, doch der erreicht seinen Höhepunkt erst aus der Verbindung mit Gott und dankt dafür seinem Sohn. Vater und Sohn sind eins in Gott, denn der Glaube als Vater von Gott kann nur mit dem Namen Jesus zur Mutter finden.

            Also erzählen Sie mir nicht, das Wort wäre an die Bibel gebunden! Das Wort ist Gott und bleibt bei Gott und kommt von Gott, schon seit es sich an seine Einheit gebunden hat und sie in die Pflicht nahm, an ihm zu wachsen und zu gedeihen.

            Menschen sind meist auf das Wachstum fokussiert und vergessen dabei das Gedeihen, was ich persönlich als fatalen Fehler einschätze. Nicht der Mensch ist es, der eine positive Entwicklung hervorbringt, sie ist ihm in Persona Christi unterstellt. Damit ist jede weitere Entwicklung auf Gott angewiesen, der den Glauben an ihre Einheit fördert und damit jede*n daran teilhaben lässt, sie durch ihn weiter zutage zu fördern, indem, was durch ihn daraus wird.

            Ein Heilungsprozess ist vorrangig an die Gesundheit gebunden, die auf der positiven Entwicklung basiert. Diese positive Entwicklung zu erreichen, ist also das A und O im Umgang mit Gott. Was dann daraus wird, das ist von unendlich vielen Einflussfaktoren abhängig, auf die kein Mensch einen direkten Einfluss hat.

            Credo, ich glaube an die Auferstehung vom Vater durch den Herrn, der den Glauben so fest verankert hat, dass er nie mehr verloren geht. Solange das lebendige Wort zum Glauben findet, kann es sich an seinem Herz erfüllen.

          • Wie gesagt die Bibel verurteilt Homosexualität. Wie kann Bspw. ein Christ weiter in bewusste Sünde leben? (Bspw. Homosexualität). siehe „Römer 6,2 Das sei ferne! Wie sollten wir, die wir der Sünde gestorben sind, noch in ihr leben?“
            Ja Gott ist liebe, aber auch ein heiliger und gerechter Gott! Vergessen sie das bitte nicht! Homosexualität ist nicht normal und darf es auch nie werden, es ist bedauerlich das große Teile der Kirche das anders sehen, aber da sind man nun mal den Abfall und Niedergang der Kirche! Sünde muss klar benannt werden, das richtet sich nicht nur an Homosexualität, sondern an jeglichen Sünde! Homosexualität ist falsch und bleibt falsch, auch wenn es andere als normal und gut deklarieren ist es aber immer noch falsch!
            — Damit beende ich jetzt die Diskussion, da sie uns nicht weiterbringt —
            LG

          • Die Bibel ist ein Buch in Heiliger Schrift, wer die entziffern kann, der wird von der Liebe zum Herrn getragen und die verurteilt nicht, sie bringt das Heil durch seinen Frieden, der mit Gott beginnt und in ihm endet. Was also ist normal? Die menschliche Verurteilung einer göttlichen Entscheidung?

          • „Die Bibel sagt ganz klar das Homosexualität Sünde ist, da gibt es auch nicht eine andere Meinung. “

            Erstens gibt es da eine Menge anderer Meinungen auch unter Christen.

            und Zweitens sagt die Bibel an keiner Stelle, dass Homosexualität Sünde ist. Es wird, in der Regel in einem bestimmten Kontext, gesagt, dass gelebte (!) Homosexualität Sünde ist.

  4. Den Schutz des Lebens mit eigenen Vorstellungen darüber zu vermischen, wie dieser Schutz auszusehen hat, wird weder einer Theologie der Liebe, noch Gott gerecht. Der Glaube an Gott lässt keine Zweifel an seiner Herrschaft über unser aller Leben offen. Das ist der größte Trost, den er uns bieten kann.

    Wenn also ein neues Herz, mit der Liebe von Gott angefüllt, seinem menschlichen Wesen entspricht und nicht menschlichen Vorstellungen, so gibt sich Gott diesem Herz in seiner Berufung hin. Die Vorstellungskraft, die das erfordert, die verbindet die Liebe von Gott auf ihrem Höhepunkt mit Jesus. Dabei spielt die Sexualität keine Rolle, sie bringt zum Nachdenken darüber, was sie im Umgang mit ihren Möglichkeiten im Diesseits bewirken kann. Sicher jedoch bedroht sie nicht die Existenz eines Glaubens, der in seiner Potenz vor Gott, durch ihre Einheit nach Gott immer beim Vater bleibt.

    Seine Geburt und damit auch der Schutz allen Lebens, scheitert nicht an der Potenz, wenn sie scheitert, dann an der Einheit, die sich der Liebe verweigert und damit ihre Potenz ins Leere laufen lässt. Zu Gott zu stehen, ist schwer genug, in einer Welt ohne Gottesbezug, die sich, wenn überhaupt, an persönlichen Vorstellungen ausrichtet, die mittlerweile sehr individuelle Blüten treiben. Gott bringt ein globales Verständnis für die individuelle Geburt als Mitmensch von Jesus zum Vorschein und unterstützt damit auch die Medizin im Umgang mit ihren Vorgaben.

    Aktualität im Umgang mit all ihren gleichzeitigen Gegebenheiten durch die Zeit mit Gott in Einklang zu bringen, das erfordert bedingungslose Liebe. Aus dieser Liebe erwächst das Bewusstsein für sein Herz, aus einer Seele, die ihrem Schöpfer dankt. Wer an seiner Geburt Gott festmacht und an Jesus glaubt, der kann ihrer beider Potenz gerecht werden. Wir Menschen kaufen also das Leben von Jesus in gewisser Weise nicht ab, da es, verursacht in seiner Einheit von Gott, verewigt in der Heiligen Schrift, ihr Geburtsdatum zu ermitteln sucht. Jede*r hat das Recht, die Einheit seiner Geburt an Jesus nachzuvollziehen, woraus eine Pflicht erwächst, ihre Erkenntnisse mit seinen Mitmenschen zu teilen.

    Wurde das wirklich immer so gehandhabt, oder haben einzelne Menschen ihre Rechte wahrgenommen, aber ihre Pflichten vernachlässigt? Ich weiß es nicht, und ich maße mir nicht an, darüber ein Urteil fällen zu wollen. Ich glaube an Gott, und davon kann mich nichts und niemand abbringen, egal wie sein Lebenswandel auch aussehen mag, er entspricht dem Herz, das die Zukunft von Gott in ihrer Einheit durch seine Liebe vermittelt.

  5. Die Aussprache Latzels lässt nichts anderes gelten wie auch die innere Überzeugung dabei Rechnung trägt.
    Er täte zur eigenen Glaubwürdigkeit gut daran sich endlich zu seiner Überzeugung und der damit verbundenen Ablehnung ehrlich zu stellen.
    Mag sein das er sich auf den Pfaden seines theologischen und geistlichen Freundes Parzany angliedert, der ja auch eine tiefe Abneigung gegen praktizierende Homosexuelle hegt .
    Die biblischen Texte in Römer 1 können durchaus persönliche Einstellungen derart zusetzen , dass sie zu Gerichtsreden verkommen.
    Das Fazit an allem ist die Tatsache , dass man am Ende zum Hetzer deklariert wird der von der inneren Zerrissenheit eines Schwulen keinen wirklichen Schimmer hat. Würde er nur im geringsten nachvollziehen können welches Innere Leid Menschen mit dieser Veranlagung durchmachen müssen, und das unter Ihnen sehr viele Brüder und Schwestern im christlichen Glauben ,sicher auch aus seiner bremischen Kirche stillschweigend schwul leben.
    Für mich kann jemand mit seinem penetranten Auftreten gegen Schwule kein glaubwürdiger Seelsorger sein. Mir persönlich würde jegliches Vertrauen fehlen, sieht man sich mit Verbrechern in eine Ecke gedrängt.

    • also ich denke nicht, dass Schwule innerlich zerrissen sein müssen. Und wenn, dann wohl eher durch den Druck von außen (gerade in manchen Gemeinden mit sehr rückständiger Einstellung).

      Immer mehr sehen das als normal an, haben feste Beziehungen, heiraten, manche adoptieren Kinder und gründen eine Familie.

      Alles Dinge, die eine ganz andere Situation beschreibt als zur damaligen biblischen Zeit.

  6. Niemand ist Genderdreck

    Menschen sind grundsätzlich kein Genderdreck, nicht für einen Humanisten und hoffentlich auch nicht für Christinnen und Christen. Christlich verbietet es sich, Menschen als Dreck zu bezeichnen, gleichwohl können sie eine dreckige Gesinnung besitzen. Etwa aufgrund von absolut fehlender Liebe, aufgrund von Unbarmherzigkeit und bei Unfähigkeit zur Vergebung. Schlimmer sind die vielen Morde, Kriege, Gewaltverbrechen, sexueller Missbrauch und all den anderen Untaten, für die Jesus am Kreuz gestorben ist. Wir als Menschen erzeugen überall viel Dreck, aber sicherlich nicht durch Zärtlichkeiten. Außerdem einen Mitmenschen als die personifizierte sexuelle Orientierung auf zwei Beinen zu verstehen, würde uns in aller Regel selten einfallen bei einem Heterosexuellen. Alle Menschen, da alle Geschöpfe Gottes sind, sind auf zwei Beinen gehende Ebenbilder des Schöpfers, obwohl man bei manchen dabei Phantasie braucht. Menschen als Dreck zu bezeichnen ist schlicht eine strafbare Beleidigung. Warum zahlt Herr Latzel nicht seine Strafe und ändern zunächst einmal einfach seine Sprache. Ich gestehe gerne ein, dass es mir und sicherlich vielen anderen bisweilen schwerfällt das Gebot zu befolgen „liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Oder den Bibelvers zu beherzigen: „Glaube, Liebe und Hoffnung, aber die Liebe ist die Größte unter ihnen“. Nicht in erster Linie liegt das Problem Latzels in seinem wahrscheinlich nicht plausiblen christlichen Fundamentalismus, sondern es ist seine Haltung. Man könnte sich den zweiten Prozess sparen. Vor allem können Gutachten, schon gar nicht zwei diametral gegensätzliche, den biblischen Glauben belegen oder widerlegen. Christen sind wir nur durch die Art wie wir mit anderen und mit uns selbst umgehen. Ab schwersten ist es zu vergeben und fast unmöglich seine Feinde zu lieben. Leider tut Herr Latzel alles, dass seine Feinde Pickel bekommen. Aber das schadet uns als Glaubenden generell.

  7. Menschen sind kein Genderdreck

    „Überall laufen die Verbrecher rum vom Christopher Street Day. Der ganze Genderdreck ist ein Angriff auf Gottes Schöpfungsordnung, ist teuflisch und satanisch“! Um diese Aussage von Herrn Latzel geht es und die ist eindeutig – wie etwa „Genderdreck“ – eine m.E. absolut vor allem strafbare Beleidigung. Menschen sind kein Dreck: Nicht für einen Humanisten, sondern genauso nicht für Christinnen und Christen. Denn – fromm ausgedrückt – ist Jesus am Kreuz gestorben, weil wir uns manchmal dreckig verhalten: Also ohne Liebe, Barmherzigkeit und Vergebung leben. Oder uns im Krieg brutal umbringen, obwohl diejenigen die ihr Leben verteidigen sich das meist nicht ausgesucht haben. Es gibt soviel Mord, Kriegsverbrechen, Missbrauch und vieles andere in unserer Gesellschaft und Welt, die ich als „dreckiges Tun“ verstehe. Aber selbst für den in diesem Sinne dreckigste Mensch ist Jesus am Kreuz gestorben. Warum denkt und handelt Gott so ? Im übrigen begegnen wir immer Menschen, und dies sollte im Fordergrund stehen, und nicht unsere Phantasien sind relevant, was sie da in ihren privaten Gemächern machen. Niemand ist eine Personifizierung seiner sexuellen Orientierung auf zwei Füßen, sondern (bildlich) das Ebenbild seines Schöpfers. Aber nichts rechtfertigt dann andere als Dreck zu bezeichnen. Eben aber jenes ist der kasus knacksus der ganzen Angelegenheit und theoretisch könnte man sich einen solchen Prozess dafür ersparen. Warum zahlt Herr Latzel nicht seine Strafe und ändern wenigstens seine Sprache. Aber besser noch er macht das was uns bisweilen in konkreten insbesondere schwierigen Situationen allen schwer fallen kann: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“! Es ist mehr die Haltung Latzels und erst in zweiter Linie sein wenig plausibler christlicher Fundamentalismus.

  8. An Johannes: “ gezielte politische Homosexualisierung der Gesellschaft“ …. da muss ich einfach mal fragen: ist das nicht Quatsch?
    Kein einziger Heterosexueller soll umgekrempelt werden, wie kommen Sie bloss darauf? Eine bestimmte Gruppe der Gesellschaft möchte einfach ohne Diskriminierung leben können wie die Mehrheit ja schließlich auch. Es wird soziologisch immer eine Minderheit sein, aber über die Jahrhunderte wurde diese Minderheit grausam verfolgt. Und die paar biblischen Sätze wurden aus dem Zusammenhang gerissen und als Waffe benutzt. Da haben sich die Kirchen und die Christen schuldig gemacht! Und wer heute noch immer so argumentiert, macht sich auch schuldig vor Gott.

    • genau.

      Nur ein Beispiel von vielen, was in der Bibel steht, aber heute glücklicherweise nicht mehr gilt.

      • Gute Stelle, in der es aber nicht um kleine Kinder geht, die mal nicht hören, sondern um gottlose und -vera chtende Menschen, wie sie es zu Zeiten Noahs waren. Vers 21 “Du sollst das Böse aus deiner Mitte ausrotten..“

        Im Gegensatz zu diesen mosaischen Gesetzen, hat Paulus im NT mehrfach das unzüchtige Verhalten, inkl. homosexuelle Praktiken jeglicher Art, verurteilt. Das lässt sich nicht leugnen oder umdeuten. Hat er zum Mord aufgerufen? Nein, aber ganz klar gezeigt, dass die, die solches alltäglich tun nicht ins Himmelreich kommen können.

        • In der Bibel steht vieles zu Vergehen und drastischen Strafen, die heute kein normaler Mensch auch nur annähernd anwenden möchte.

          Das man die Bibel durchaus so interpretieren kann, dass sie gelebte Homosexualität verurteilt, bestreite ich nicht (siehe diverse andere posts von mir zu verschiedenen Diskussionen hier).

          Aber Latzel ist darüber in seinen Äußerungen weit hinaus gegangen und hat eine Hassbotschaft in die Welt gesetzt.

          Niemand muss sich wegen seiner homosexuellen Ausrichtung ‚Verbrecher‘ nennen lassen. Oder „degeneriert“.

          Und dafür gehört er bestraft und aus dem Dienst in der EKD entfernt.

          Ich bin mir aber sicher, dass er anschließend eine christliche Gemeinde finden wird, wo sein Hass weiter gern gehört wird. Christliche Taliban gibt es schließlich auch in Deutschland.

          • Es geht aber hier gerade nicht um Latzel, sondern um Ihre falsche Aussage zum Kindertöten und dem anscheinend falschen Bezug zu den mosaischen Gesetzen.

          • wenn sie denn falsch ist.

            Der jüdische Standardkommentar Plaut schreibt nichts von der Deutung von Markus. Bei ihm geht es -genau wie es dort steht- um einen Sohn, der tut, was dort steht.

            Wobei die Todesstrafe real im Judentum so gut wie nie verhängt wurde, aber die Strafe als Aussage und Warnung gibt es.

  9. Wo steht in der Bibel, dass Christen eine gezielte politische Homosexuallisierung der Gesellschaft stillschweigend hinnehmen sollen?

    • wo steht in der Bibel, dass man Falsch Zeugnis reden (angebliche politische Homosexualisierung) darf?

      Schon interessant, welch Nebensächlichkeiten wie Homosexualität in der Bibel von manchen wichtig genommen werden, aber zentrale Stellen schnell unter den Tisch fallen, wenn es manchen Christen in den Kram passt.

  10. Mich wundert eher, dass es dem Gericht darum geht, was die Bibel über Homosexualität sagt. Darf man demnächst auch seine Kinder umbringen, wenn sie einem nicht gehorchen? Laut Bibel ist das legal.

    Außerdem geht es doch gar nicht um seine Meinung über Homosexualität. Die ist ganz sicher nicht strafbar und das behauptet auch niemand.

    Es geht um das hier: „So hatte er unter anderem gesagt, Homosexualität sei eine „Degenerationsform von Gesellschaft“. Er warnte vor einer „Homolobby“: „Überall laufen die Verbrecher rum vom Christopher Street Day. Der ganze Genderdreck ist ein Angriff auf Gottes Schöpfungsordnung, ist teuflisch und satanisch.“

    Und wenn derartige Beleidigungen und Herabwürdigungen gerechtfertigt sind, dann sollte man sich mal bewusst machen, was man dann noch über ganz andere Gruppen zukünftig straffrei sagen kann. Also z.B. Antisemitismusvorwürfe bei übelsten Beleidigungen von Juden braucht man dann gar nicht mehrstrafrechtlich verfolgen. Das lässt sich mühelos aus der Bibel irgendwie herleiten.

      • Ja. Und ich kann in der Gesamtschau nichts finden, was so eine Hass-Wortwahl wie bei Latzel rechtfertigt.

        Aber offensichtlich ist für manche Christen hier die christliche Bibel eine Quelle und Begründung von Hassbotschaften. Das verwundert mich schon sehr.

      • Wer den genauen Inhalt seiner Aussagen kennt, weiß, dass er das so nicht gesagt hat. Auch in diesem Artikel werden Aussagen komplett aus dem Kontext gerissen.

        • nun, erstinstanzlich war man da offensichtlich anderer Meinung.

          Und die gefallenen Begriffe gehören für mich in keinem Kontext zu Homosexualität. Wer das macht, säht Hass.

  11. „Ich würde mich gegen jeden stellen, der Schwule ausgrenzt“, sagte der 54-Jährige am Montag im großen Schwurgerichtssaal des Landgerichtes……Ich habe laut gelacht, als ich das las. Was für eine Heuchelei !!! Man weiß natürlich, was man vor Gericht sagen muss.

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