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Beschneidungsverbot: Knobloch findet Debatte «unerträglich»

Die Debatte über das Beschneidungsverbot nimmt für die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, «unerträgliche Züge» an. Der Brief von Beschneidungsgegnern an Bundesregierung und Bundestag enthalte falsche Aussagen und werfe ein schlechtes Licht auf die Autoren, erklärte Knobloch am Dienstag in München.

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 Mehr als 400 Mediziner und Juristen hatten in einem auf dem Internetportal der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» veröffentlichten Brief die Pläne der Bundesregierung zu einer schnellen gesetzlichen Regelung kritisiert. Die Religionsfreiheit sei «kein Freibrief zur Anwendung von (sexueller) Gewalt gegenüber nicht einwilligungsfähigen Jungen», heißt es. Es gebe keine medizinischen Gründe für die Entfernung einer gesunden Vorhaut bei einem gesunden, nicht einwilligungsfähigen kleinen Jungen.

 Knobloch, die auch Vizepräsidentin des Jüdischen Weltkongresses ist, betonte, «im Falles eines Beschneidungsverbots in der Bundesrepublik wäre jüdisches Leben in diesem Land nicht mehr denkbar». Die Beschneidung sei seit 4.000 Jahren konstitutives Element der Religion. Alle Länder auf der Welt würden dies respektieren.

 Bundestag und Bundesregierung hätten mit ihrer Resolution und der in Aussicht gestellten gesetzlichen Regelung klargestellt, dass die Beschneidung nicht in die Illegalität verschoben werden könne und dürfe. Dies sei das politische Signal, dass «jüdisches Leben in unserem Land weiterhin erwünscht ist», sagte Knobloch.

 Der Bundestag hatte vergangene Woche mit großer Mehrheit eine Resolution zur baldigen gesetzlichen Zulassung der religiös motiverten Beschneidungen verabschiedet. In dem Antrag wird die Bundesregierung aufgefordert, bis Herbst einen entsprechenden Gesetzentwurf vorzulegen. Das Parlament reagierte damit auf ein Urteil des Kölner Landgerichts, das die Beschneidung minderjähriger Jungen als Körperverletzung gewertet hatte.

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(Quelle: epd)

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