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Bilanz des Helfens: Etwas weniger Spenden – mehr Spender

Erdbeben, Hungersnöte, Flüchtlinge – die Deutschen haben auch im vergangenen Jahr wieder Millionen Euro gespendet. Dabei griffen über fünf Millionen Menschen erstmals in ihre Portemonnaies. Der Deutsche Spendenrat hat genauer nachgefragt.

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 Die Deutschen haben im vergangenen Jahr knapp 4,2 Milliarden Euro gespendet. Das waren etwa zwei Prozent weniger als im Jahr davor, das unter anderem von der Tsunami- und Atomkatastrophe in Japan sowie der Hungersnot in Somalia geprägt war. Zugleich stieg 2012 die Zahl der privaten Spender gegenüber 2011 um zwei Prozent auf 22,5 Millionen Menschen, heißt es in der am Donnerstag in Berlin vorgestellten "Bilanz des Helfens" des Deutschen Spendenrates. Damit hat etwa jeder Dritte im Alter ab zehn Jahren Geld an Hilfsorganisationen, Kirchen oder gemeinnützige Organisationen gespendet.

 Von den Spenden flossen fast drei Viertel (74 Prozent) in die humanitäre Hilfe. Davon entfielen jeweils 13 Prozent auf katholische und evangelische Kirche und deren Organisationen. Knapp acht Prozent der Spenden gingen in die Kultur- und Denkmalpflege (plus 0,5 Prozentpunkte). Auch der Tierschutz erhielt mit knapp sechs Prozent etwas mehr Spenden als im Jahr zuvor (plus 0,6 Prozentpunkte). Umweltschutzorganisationen erhielten knapp vier Prozent aller Spenden (plus 0,1 Prozentpunkte).

 Die Angaben beruhen auf monatlichen Befragungen von 10.000 Privatpersonen im Alter ab 10 Jahren im Rahmen des CharityScope des Meinungsforschungsunternehmen GfK. Nicht berücksichtigt sind darin Erbschaften und Unternehmensspenden sowie Spenden an politische Parteien.

 Die Spendenhäufigkeit ging 2012 geringfügig von durchschnittlich 6,7 Spenden pro Jahr und Spender auf 6,5 Spenden zurück. Die durchschnittliche Höhe pro Spende ist seit Jahren stabil auf einem Wert von rund 29 Euro, heißt es in dem Bericht. Mittelfristig betrachtet könne beim Gesamtspendenvolumen seit 2006 wieder eine leichte Aufwärtsbewegung von durchschnittlich rund 1,3 Prozent pro Jahr festgestellt werden, sagte Gertrud Bohrer von GfK.

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 Insgesamt 5,5 Millionen Deutsche waren im vergangenen Jahr Neuspender, das heißt sie hatten 2011 nicht gespendet. Damit sei die Quote der Neuspender deutlich angestiegen. Allein im vierten Quartal sei es den gemeinnützigen Organisationen gelungen, 2,1 Millionen neue Spender aus allen Einkommens- und Bildungsschichten zu motivieren, sagte Daniela Felser, Geschäftsführerin des Deutschen Spendenrates.

 Auslöser waren dabei nicht große medienwirksame Katastrophen, wie etwa das Erdbeben in Haiti oder die Überschwemmungen in Pakistan im Jahr 2010. Neuspender seien speziell durch das Internet, die persönliche Ansprache und Freunde sowie durch die Präsenz der Organisationen in den klassischen Medien aktiviert worden, betonte Felser.

 Weiter an Gewicht gewonnen haben regelmäßige Spenden wie etwa bei Patenschaften. Sie machen inzwischen etwa ein Drittel der Spendeneinnahmen aus. Dagegen nimmt die Bedeutung des persönlich adressierten Spendenbriefes offenbar ab (minus 1,2 Prozentpunkte auf 27,4 Prozent). Die Spendenmotivation über das Internet verbesserte sich geringfügig um 0,3 Prozentpunkte auf 1,3 Prozent der Spendeneinnahmen. Bei den Spenden der unter 50-Jährigen kamen immerhin schon 3,2 Prozent über das Internet.

 Dazu passt, dass die Spenden sammelnden Organisationen 2012 deutlich weniger Briefe (minus 13 Prozent) an potentielle Spender verschickten. Eine mögliche Begründung seien die gestiegenen Kosten für die sogenannten Mailings, hieß es. Außerdem sei das vergangene Jahr nicht von Katastrophen wie 2011 geprägt gewesen.

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(Quelle: epd)

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