Katholiken und Protestanten sind sich in den religiösen Grundaussagen nach Einschätzung des bayerischen evangelischen Landesbischofs Johannes Friedrich nähergekommen.
In grundsätzlichen Fragen des christlichen Glaubens seien die Differenzen zwischen den beiden Kirchen «nicht mehr kirchentrennend», sagte der Bischof am Sonntag in Passau.
Zehn Jahre nach der «Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre», mit der alte theologische Gräben aus der Reformationszeit überwunden wurden, sei es an der Zeit, dass evangelischen Christen auf die «althergebrachten antikatholischen
Ressentiments» verzichteten, sagte Friedrich bei dem 150. Jubiläum der evangelischen Stadtpfarrkirche St. Matthäus. Stattdessen sollten sie sich gemeinsam mit den katholischen Christen den Herausforderungen der modernen Gesellschaft stellen.
Der Bischof rief dazu auf, die verschiedenen Ausdrucksformen christlichen Glaubens zu akzeptieren. Diese Vielfalt sei keine «Gefahr oder Verwässerung unserer Glaubensgrundsätze», sondern ein Reichtum, betonte Friedrich, der auch Leitender Bischof des Kirchenbundes Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) ist.
(Quelle: epd)