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Bischof: Verkündigung und soziale Arbeit der Kirche eng verknüpfen

Verkündigung und soziale Arbeit der Kirche gehören eng zusammen, sagt Bischof Franz-Josef Overbeck. Er ruft dazu auf, beide mehr zu verknüpfen.

Es müsse unmittelbar deutlich werden, welche Wirkung der Glaube auf das konkrete Verhalten und Zusammenleben hat, sagte der Essener Bischof am Neujahrstag im Hohen Dom zu Essen laut dem vom Bistum vorab verbreiteten Predigttext. Zugleich brauche das soziale und karitative Handeln die Verwurzelung im Gottesglauben.

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Jesu Botschaft habe mit der Vision einer gerechteren Gesellschaft zu tun, mit «einer Hoffnung auf ein liebevolles Miteinander und ein solidarisches geschwisterliches Zusammenleben», erklärte der Bischof.

Christentum, Glaube und Kirche überzeugten dort, wo Solidarität und Liebe gelebt würden. Das Christsein beziehe sich aber nicht allein «auf das karitative Tun und Machen» – an erster Stelle stehe die Verheißung, dass am Ende Gott Gerechtigkeit und Versöhnung schaffe, betonte Overbeck. «Wenn wir beim Tun des Gerechten nicht mehr wissen, weshalb wir es tun, verlieren wir unsere christliche Identität», warnte der Theologe.

Angesichts der Strukturveränderungen in der Kirche rief Overbeck dazu auf, auf allen Ebenen zusammenzurücken und die Kräfte «so effizient wie möglich» zu bündeln. Dann werde eine katholische Kirche zusammenwachsen, die sich in großer Pluralität und Vielfalt «an unterschiedlichen Orten für unterschiedliche Menschen öffnet». Es könnten und sollten neue Formen christlichen Lebens entstehen, «die wir heute noch gar nicht kennen», sagte der Bischof.

Quelleepd

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3 COMMENTS

  1. Die in der Urgemeinde erfundene Kirchengemeinde nicht faktisch abschaffen

    Selbstverständlich gehören Verkündigung und Soziale Arbeit der Kirchen auch sehr eng zusammen. Wesentlich halte ich dann aber nicht nur die offizielle Arbeit unserer Kirchen, sondern ob ich selbst etwas selbstverständliches tue, nämlich meinen Nächsten versuche zu lieben, sogar auch wie mich selbst. Die natürliche Interaktion zwischen Mensch und Mitmenschen, also die ganz private Diakonie, darf nicht einem Konsumdenken geopfert werden. Der Sonntagsgottesdienst dient nicht meiner geistlichen Unterhaltung, der Predigende vollbringt keine Dienstleistung, sondern gestaltet mit einem Gottesdienstteam eine Zusammenkunft, die Gott in erster Linie verehren will. Gemeinde ist ein Wort, welches hier auch sehr sprachlich meint, dass dort Gemeinschaft stattfindet. Kirchen- und Katholikentage sind wunderschöne Erlebnisse von Gemeinschaft und vorallem einer Begegnung im Glauben, aber die vielen Kerzen, wunderbare Musik, eine Stille für eine kurze Zeit der inneren Anbetung und auch herzliches Umarmen der Geschwister, ist essentiell. Wir sind keine biologischen Maschinen und benötigen keine KI-gesteuerten Seelsorgeapparate, oder bei den katholischen Geschwistern den freundlich sprechenden Beichtautomaten. An der Orgel sitzt ein Menschen, denn die Musik stammt nicht aus einem computergenerierten Programm. Evangelisch ist zudem, daß man den Gemeindetheologen allgemein als Ersten unter Gleichen erlebt.

    So sehr sich die Kirchen auch den Gegebenheiten anpassen müssen, also Reformen und Reformation an Haupt und Gliedern Praxis sein müssten – ständig eine Art innerer Umkehr – genauso gibt es Fehlentwicklungen, die aus falschen Einseitigkeiten entstehen könnten. Gemeinden würden völlig dysfunktionalisiert, wenn es in ihnen noch Kirchtürme, Gemeinderäume und Gläubige gibt, aber sich die Pfarr- oder Kirchengemeinde/n zu Megagebilden fortentwickeln. Oder sich die Gläubigen nur noch fiktiv im Netz treffen und sich digital umarmen. Schon vor 50 Jahren haben wir erfahren, dass man mit einem Soziogramm und der Befragung einer beliebigen Menge Menschen, die an einem Punkt zusammenkommen und damit Kirche auch als Leib Christi bilden, schnell erfahren kann, wer mit wem häufig Verbindung hat bzw. kommuniziert, oder auch niemals. Das gemeinsame Lastentragen findet genauso wenig statt, wenn die sozialen Netze, die Kirchen verbinden und verhindert sollen, daß Menschen durch die Maschen fallen, wenn diese dann hier deutlich überdehnt würden. Megagemeinden schaffen auch nicht neue Kerngemeinden, die man in den Noch-Volkskirchen erreicht, sondern vorort Doppelstrukturen. Denn auch in kleineren Orten braucht es ja Gruppen, die das Volk Gottes dort auch zusammenhalten. Die Urgemeinde erfand die Kirchengemeinde, wir dürfen alles reformieren – und wir müssen es auch tun – aber die noch ebenso überschaubare Kirchengemeinde faktisch abzuschaffen bedingt nur, dass Kirche ihre Bindungsfähigkeit verliert. Man kann auch so seine eigene Mitte verlieren, wenn es in der Gemeinde keine Mitte mehr gibt. Wenn sich sonntags nur noch eine Masse Mensch trifft, auch wenn diese Masse sehr klein ist, aber die Menschen dort Beziehungslosigkeit und Individualismus als etwas erleben, was sie sogar gar nicht mehr anders erwarten. In meiner neuen Pfälzischen Landeskirche will kaum noch jemand Pfarrer:in werden, das signalisiert irgendwie auch schlimme Hoffnungslosigkeit.

    In einem vor Jahrzehnten nicht ganz ernst gemeinten satirischen Vortrag, der aber ernsthaftes enthielt, wurde erzählt, man habe dann in fernerer Zukunft, irgendwo dort im Oberhessischen auf dem Land, tatsächlich eine richtige Kerngemeinde angetroffen. Dies sei dann eine wahre Sensation gewesen und die Sektkorken hätten geknallt: Ein Wunder. Was wirklich sein muss, dass dort wo es keine Gemeindegruppen mehr gibt, wieder welche entstehen. Wenn auch die meisten dies für geradezu unmöglich halten, versuchen darf man alles. Es gibt ja auch noch den Heiligen Geist.

  2. Nach dieser Neujahrspredigt des Bischofs wird jetzt natürlich ein Ruck durch die katholische Kirche gehen – zumindest in seinem Bistum -, wie es ja auch sonst nach jeder seiner Predigten geschieht …

    • Lieber Ulrich Wößner: Es geht auch kein Ruck durch meine Kirchengemeinde, wenn wir jeden 3. Montag im Monat unseren Hauskreis zelebrieren. Wir sind nur vier und jeder ist wichtig.

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