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China: Vatikan beklagt Repression gegen Katholiken

Der Vatikan hat eine wachsende Beschränkung der Religionsfreiheit für Katholiken in China beklagt. Die Kontrolle über Personen und Institutionen der katholischen Kirche sei verschärft worden, sagte der Präfekt der Missionskongregation, Kardinal Fernando Filoni.

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Die Behörden übten zunehmend Druck auf Mitglieder der vatikantreuen Untergrundkirche aus und nötigten sie zur Teilnahme an "Indoktrinierungs-Kursen", kritisierte der Kurienkardinal nach Angaben des römischen Nachrichtendienstes Asianews vom Donnerstag.

Fünf Jahre nachdem Papst Benedikt XVI. in einem Brief an Chinas Katholiken die Einheit zwischen staatlich kontrollierter Kirche und Untergrundkirche gefordert hatte, zog Filoni eine negative Bilanz. Zahlreiche Bischöfe seien inhaftiert oder befänden sich in Isolation.

Die Behörden mischen sich nach den Worten Filonis seit 2010 verstärkt in Bischofsernennungen ein. Mit der erzwungenen Teilnahme romtreuer Bischöfe an Bischofsweihen ohne päpstliche Zustimmung schürten sie starke Gewissenskonflikte, beklagte Filoni. Auf illegale Bischofsweihen folgt nach dem Kirchenrecht automatisch die Exkommunikation aller Beteiligten. In den vergangenen Jahren habe die staatlich kontrollierte Kirche "häufig zweifelhafte wenn nicht gar moralisch inakzeptable Kandidaten" geweiht.

Gleichzeitig sei der staatliche Einfluss auf Klerus, Gemeinden, Finanzen und Priesterseminare der offiziellen Kirche verstärkt worden, betonte Filoni. Vor diesem Hintergrund fordert er eine «offenere und ebenbürtige Form des Dialogs» zwischen dem Heiligen Stuhl und China.

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Christen sind unter den 1,3 Milliarden Chinesen in der kommunistisch regierten Volksrepublik eine Minderheit. Ihre Zahl ist nicht genau bekannt. Schätzungen reichen bis zu 100 Millionen Christen. Offiziell erlaubt sind nur die Patriotischen Vereinigungen von Katholiken und Protestanten, die vom Staat beaufsichtigt werden.

Zu der staatlich anerkannten protestantischen Kirche gehören etwa 20 Millionen Chinesen. Bis zu 50 Millionen weitere Protestanten treffen sich in den meist nicht offiziell registrierten Hauskirchen in China, die mit Schikanen rechnen müssen. Von den etwa zwölf Millionen Katholiken gehört etwa die Hälfte der offiziellen Kirche an. Daneben gibt es eine vatikantreue Untergrundkirche. Der Vatikan bemüht sich seit Jahren, eine Verschmelzung der staatlichen und der Untergrundkirche zu erreichen.

(Quelle: epd)

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