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Christine Bergmann: Katholische Leitlinien sind ein «Schritt nach vorne»

Die Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Christine Bergmann (SPD), sieht die neuen Leitlinien der katholischen Deutschen Bischofskonferenz zum Umgang mit sexuellem Missbrauch als «Schritt nach vorne».

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In einem Interview mit dem Südwestrundfunk begrüßte sie am Mittwoch, dass die Bischöfe eine generelle Anzeigepflicht vorsehen. Allerdings äußerte Bergmann Zweifel, ob die künftig einzusetzenden Missbrauchsbeauftragten in den Bistümern unabhängig handeln können.

Die Bischofskonferenz hatte am Dienstag ihre neuen Leitlinien zum Umgang mit sexuellem Missbrauch vorgestellt. Bei Verdacht auf sexuellen Missbrauch in katholischen Einrichtungen soll nach künftig grundsätzlich die Staatsanwaltschaft informiert werden, es sei denn, dass Opfer wünscht das nicht.

Diese Regelung sei eine praktikable Lösung, sagte Bergmann. Sowohl kirchliche als auch staatliche Beratungsstellen berichteten immer wieder, dass mutmaßliche Opfer häufig keinen Strafantrag wünschten, weil sie sonst in Konflikte gerieten. Als «kritischen Punkt» sieht Bergmann, dass als Missbrauchbeauftragte Mitarbeiter der Kirche eingesetzt werden sollen. «Ich vertrete immer die größtmögliche Unabhängigkeit, das heißt, eine Person von außen», sagte sie.

Um Missbrauchsopfer materiell zu entschädigen, könne die katholische Kirche sofort eigene Regelungen treffen und müsse sich nicht an den Beschlüssen des Runden Tisches orientieren, sagte die Regierungsbeauftragte. «Es muss niemand auf uns warten», sagte Bergmann: «Bei uns dauert es noch ein bisschen.»

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(Quelle: epd)

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