Das Lutherhaus Eisenach soll bis zum 500. Reformationsjubiläum 2017 zu einem modernen Museum ausgebaut werden.

 An den Gesamtkosten von 2,4 Millionen Euro beteilige sich die Landeskirche mit 600.000 Euro, bestätigte die Vorsitzende des Kuratoriums, Martina Berlich, am Mittwoch dem epd in der Wartburgstadt. Neben einem Erweiterungsbau mit Vortragssaal, Flächen für Sonderausstellungen, Museumsshop und Café sei im historischen Gebäude auch eine neue Ausstellung geplant.

 In die Finanzierung des Vorhabens seien auch Fördergelder der Stadt und des Landes einbezogen, hieß es. Das über 500 Jahre alte Gebäude wurde über Jahrhunderte von Ratsherren, Handwerkern und Hofbediensteten bewohnt.

 Der Überlieferung zufolge lebte Martin Luther (1483-1546) während seiner Schulzeit von 1498 bis 1501 in dem Haus, das damals der angesehenen Eisenacher Familie Cotta gehörte. Nach schweren Kriegsschäden wurde der Fachwerkbau originalgetreu wieder aufgebaut und 1955 von der Thüringer Landeskirche erworben.

 Seit 1956 informieren Dauerausstellungen über Luther und seine Zeit sowie über die Geschichte des evangelischen Pfarrhauses. Der Pfarrhausausstellung liegen die Bestände des 1925 in Merseburg gegründeten Pfarrhausarchivs zugrunde, das nach dem Zweiten Weltkrieg in die Wartburgstadt kam. Zum Bestand der Sammlung mit mehr als 40.000 Objekten gehören Stammbücher, Briefe, Münzen und Kleinplastiken.

 Ferner sind Angaben zu rund 30.000 Pfarrern und deren Nachkommen dokumentiert, die über das Pfarrhaus hinaus in Kultur, Wissenschaft und Politik bekannt wurden. Nach Einschätzung von Superintendentin Berlich rechnet das Kuratorium des Lutherhauses allein für das Jubiläumsjahr mit 100.000 Besuchern.

(Quelle: epd)