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EKD-Studie: Evangelikale Gemeinden sind aktiver

Das Sozialwissenschaftliche Institut der EKD hat landeskirchliche und freikirchliche Gemeinden verglichen. Fazit: Viele evangelikale und freikirchliche Bewegungen machen den Menschen attraktive Angebote und haben bessere Wachstumschancen.

Evangelikale Gemeinden stellten sich vielfältig auf und böten „für alle Altersgruppen und Lebenskontexte spezifische Aktivitäten an“, sagt die Soziologin Julia Steinkühler, federführend bei der EKD-Studie. Diese führten dazu, „dass sich die Menschen auch langfristig an die jeweilige Kirche bzw. Gemeinde binden.“ Im Gegensatz zu den Landeskirchen geschehe dies in der Regel durch eine bewusste, persönliche Entscheidung.

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Sie zeichneten sich außerdem durch eine „gewisse Strenge“ aus, die zu einer „bedingungslosen Loyalität“ und einem „unerschütterlichen Glauben“ der Mitglieder führten. „Dies scheint für einige attraktiv zu sein, da Stabilität und ein bestimmtes Zugehörigkeitsgefühl geboten werden, was in der modernen Gesellschaft oftmals gesucht wird“, so Steinkühler.

Laut Studie weisen evangelikale Gemeinden ein aktiveres Gemeindeleben auf als Gemeinden der evangelischen Landeskirchen. Während am Sonntagsgottesdienst nur drei Prozent der Kirchenmitglieder der evangelischen Landeskirchen teilnehmen, sind dies in den Freikirchen 40 Prozent und in den landeskirchlichen Gemeinschaften 57 Prozent. Auch die Zeit, die Menschen vor und nach dem Gottesdienst in der Kirche verbringen, ist in evangelikalen Gemeinden höher. Ebenso die Zeit, die gemeindeleitende Personen pro Woche für ihre kirchliche Arbeit aufwenden.

Mehr ehrenamtliches Engagement

Der Anteil Ehrenamtlicher liegt in den landeskirchlichen Gemeinschaften bei 37 Prozent. Dahinter folgen Freikirchen (22 Prozent), Fresh-X (15 Prozent) und evangelische Landeskirchen (4 Prozent). Die Studie konstatiert ebenfalls ein größeres Zusammengehörigkeitsgefühl in evangelikalen Gemeinden. Auch die Beteiligung der Mitglieder an Gemeindeveranstaltungen ist in den landeskirchlichen Gemeinschaften und den Freikirchen am höchsten. „In der Datenauswertung wird ersichtlich, dass die Landeskirchen durchschnittlich zwar deutlich mehr Mitglieder pro Gemeinde aufweisen als die evangelikalen Gemeinden, es sich jedoch oftmals um passive Mitgliedschaften handelt“, heißt es.

Am positivsten beurteilen die Mitglieder der landeskirchlichen Gemeinschaften ihre Gemeindeentwicklung. Knapp 50 Prozent der Befragten meinen, dass sich die Situation in den letzten fünf Jahren verbessert habe und weiter positiv entwickeln werde. In den Freikirchen zeigte sich ein ähnlicher Trend. Negativer schätzten die Mitglieder evangelischer Landeskirchen die Entwicklung ein.

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Soziale und humanitäre Projekte wurden im Vorjahr laut Umfrage deutlich häufiger in Fresh-X-Projekten und freikirchlichen Gemeinden organisiert bzw. unterstützt.

Die Autorinnen und Autoren der Studie betrachten diese nicht als abschließend. Weitere Differenzierungen und Analysen der „vielfältigen freikirchlichen Landschaft“ seien geboten. Ebenso Differenzierungen zwischen den Gemeinden der Landeskirchen“, heißt es.

Eine Übersicht und erste Analysen zur Studie können Sie hier in SI Kompakt nachlesen.

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3 Kommentare

  1. Über lange Zeit schienen die landeskirchlichen Gemeinschaften doch im Abschwung zu sein, weil Menschen nach ihrer persönlichen Entscheidung für Jesus über kurz oder lang keinen Grund mehr sahen, eine Doppelmitgliedschaft in der EKD aufrechtzuerhalten, sondern zu einer „vollständigen“ Freikirche wechselten. Was hat sich hier verändert?

  2. Interessant wäre es, die evangelikal geprägten Gemeinden in den Landeskirchen genauer unter die Lupe zu nehmen. Gelten die Aussagen da auch?

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