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Eucharistischer Kongress: Beten für die Ökumene

Auf dem Eucharistischen Kongress in Köln haben Bischöfe der beiden großen Kirchen mehr Anstrengungen in der Ökumene gefordert. "Wir alle müssen uns noch mehr gemeinsam auf den Weg zu Jesus machen", sagte der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch am Donnerstagabend im zentralen ökumenischen Vespergottesdienst im Kölner Dom.

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 Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz warb laut vorab verbreitetem Redetext dabei vor allem für eine geistliche Ökumene. Es sei notwendig, noch mehr als bisher "das Glaubensgespräch zu suchen vor allem auf dem gemeinsamen Boden der Heiligen Schrift".

  Der evangelische Ökumene-Experte, Bischof Friedrich Weber (Braunschweig), erklärte in einer Diskussionsrunde, es gebe keinen Grund, beim Thema gemeinsames Abendmahl zwischen Katholiken und Protestanten die Hoffnung zu verlieren. Er verwies auf die Kirchengeschichte. Auch lutherische und evangelisch-reformierte Christen hätten mehr als 400 Jahre gebraucht, bevor sie Brot und Wein am Altar miteinander teilen und die innerevangelische Spaltung überwinden konnten. Erst 1973 wurde auf dem Leuenberg bei Basel die Kirchengemeinschaft zwischen lutherischen, reformierten und den aus ihnen hervorgegangenen unierten Kirchen vereinbart. Weber: "Und das andere schaffen wir auch noch."

 Zollitsch, der den evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) als Vorbild im Glauben würdigte, warnte die Kirchen davor, sich allzu stark mit Strukturfragen zu beschäftigen. Gerade angesichts gesellschaftlicher Umbrüche und vielfältiger Herausforderungen sei die Verbreitung der Botschaft Jesu das "Kerngeschäft" der Kirche. Christen verschiedener Konfessionen – Katholiken, Protestanten, Orthodoxe und Vertreter aus evangelischen Freikirchen – hatten sich zu einem ökumenischen Abendgebet im Kölner Dom versammelt. Sie wollten nach Angaben der Veranstalter für die "sichtbare Einheit der Kirche" beten.

  Zuvor hatte der Mainzer Kardinal Karl Lehmann auf den Stand der Ökumene hingewiesen. "Die Gemeinschaft im Herrenmahl und die Kircheneinheit dürfen nicht zerrissen werden", sagte er in einem Vortrag in Köln. Die Kirche könne nicht ihre wirkliche Einheit bezeugen, ohne dass sie diese Einheit in der gemeinsamen Eucharistiefeier zum Ausdruck bringe. Lehmann: "Deswegen stehen wir noch mitten im ökumenischen Gespräch zur Teilnahme der reformatorischen Kirchen an der katholischen Eucharistiefeier."

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  In der Annäherung der Konfessionen gilt neben dem unterschiedlichen Amts- und Kirchenverständnis die abweichende Abendmahlspraxis als großes Hindernis. Katholiken ist der Empfang des Abendmahls in einer evangelischen Kirche nicht gestattet. Nach katholischer Lehre wird in den evangelischen Kirchen dieses Sakrament nicht gültig gespendet. An der katholischen Eucharistiefeier dürfen in der Regel nur katholische Christen teilnehmen. Ausnahmen gelten etwa in "schweren Notlagen". In evangelischen Kirchen dagegen wird allen getauften Christen eucharistische Gastfreundschaft angeboten.

  Auf dem Eucharistischen Kongress der katholischen Kirche in Köln werden bis Sonntag Zehntausende Teilnehmer erwartet. Nahezu 800 Veranstaltungen stehen auf dem Programm. Das Großereignis wird von der Deutschen Bischofskonferenz veranstaltet und vom Erzbistum Köln ausgerichtet. Der Kongress richtet sich vornehmlich an katholische Gläubige. Die Eucharistie – nach katholischer Lehre die reale Gegenwart Jesu Christi in der Gestalt von Brot und Wein im Gottesdienst – ist neben der Taufe das zentrale Sakrament der katholischen Kirche und wird daher besonders verehrt. Evangelisches Gegenstück zur Eucharistie ist die Abendmahlsfeier.

(Quelle: epd)

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