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Evangelische Kirche: Konfirmandenarbeit attraktiver machen

Die Konfirmandenarbeit soll nach den Vorstellungen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) attraktiver werden. Mit dem Übergang vom Konfirmandenunterricht zur Konfirmandenarbeit reagiere die Kirche auf die veränderten Bedürfnisse Jugendlicher, heißt es in einem EKD-Text, der am Donnerstag in Hannover veröffentlicht wurde.

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 Darin werden zugleich weitere Reformen empfohlen, um jungen Menschen in der Konfirmandenzeit einen Lernprozess in zentralen Lebens- und Glaubensfragen zu bieten.

 Mehr als 90 Prozent der evangelischen Jugendlichen im Alter von 14 Jahren lassen sich nach Angaben der EKD konfirmieren. Das sind zwischen 230.000 und 250.000 Jugendliche eines Jahrgangs. In die Konfirmandenzeit fielen zudem jährlich knapp 15.000 Taufen, "das sind fast so viele wie in allen Lebensaltern nach der Konfirmation zusammengenommen", heißt es in der Broschüre. Dort wird darauf hingewiesen, dass die Konfirmationszahlen als Folge der Bevölkerungsrückgangs abnehmen. Die zwölf Thesen zur Konfirmandenarbeit wurden von der EKD-Bildungskammer formuliert, sie nehmen Empfehlungen der ersten bundesweiten Konfirmations-Studie auf, die 2009 erschienen ist.

 "Wir dürfen uns nicht damit abfinden, wenn Konfirmanden nach dem Tag der Konfirmation in der Gemeinde nicht mehr zu sehen sind", schreibt der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider im Vorwort. Vielen Jugendlichen sei die Kirche auch das Evangelium "schuldig geblieben" und habe die Sprache der Jungen und Mädchen nicht gefunden. Die Kirchengemeinden müssten auch um die Jugendlichen werben, die in der Jugendweihe ein alternatives Angebot sehen. Der Theologe wirbt zudem dafür, Konfirmanden- und kirchliche Jugendarbeit enger zu verzahnen sowie neue Modelle und Formen zu erproben.

 Die Arbeit mit Konfirmanden sei ein zentrales Bildungsangebot der evangelischen Kirche, sie ziele nach reformatorischem Verständnis auf ein mündiges Christsein und wolle zur religiösen Orientierung junger Menschen beitragen, heißt es in dem EKD-Thesen. Dazu gehöre die Auseinandersetzung mit ethischen Fragen sowie Werthaltungen wie Solidarität und Toleranz.

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 Neben Bildungsaufgaben gehörten zur Konfirmandenarbeit auch Gemeinschaftserfahrungen, kreative, musikalische und spielerische Aktivitäten, Feier von Gottesdiensten sowie Kontakte zu Gemeinde und Diakonie. "In der Regel gehören heute zur Konfirmandenarbeit insgesamt durchschnittlich 45 Stunden Unterricht, mehrere ganztägige Aktionen zum Beispiel als ‚Konfi-Samstage‘ sowie verschiedene Exkursionen und Praktika."

 Im Hinblick auf die Minderheitssituation der Christen in Ostdeutschland empfehlen die Autoren regionale Vielfalt und unterschiedliche Formen in der Konfirmandenarbeit. Wegen der zahlenmäßig kleinen Konfirmandengruppen in den östlichen Bundesländern sei Zusammenarbeit über Gemeindegrenzen hinweg gefragt. Überdies sollten die Angebote auch Jugendlichen offenstehen, deren Familien der Kirche nicht verbunden sind: "Eine wichtige Aufgabe besteht ferner darin, die Konfirmandenarbeit gezielt für nicht getaufte und kirchenferne Konfessionslose attraktiv zu machen." Auch in Westdeutschland müssten Milieugrenzen überschritten werden. Denn Hauptschüler gerieten auch in der Konfirmandenzeit leicht an den Rand, heißt es.

 Der Ausbau schulischer Ganztagsangebote führt den EKD-Thesen zufolge zu zeitlichen Konflikten zwischen Schule und Konfirmandenarbeit, die zeitlichen Freiraum benötige. "Dies sollte auch in Zeiten der Ganztagsschule ein freier Nachmittag pro Woche für Siebt- und Achtklässler sein", wird gefordert. Zudem sollte häufiger die Zusammenarbeit zwischen Konfirmandenarbeit und Schule erprobt werden. Kirchliche Jugend- und Konfirmandenarbeit sollten besser vernetzt, jungen Menschen mehr Mitbestimmung im Leben der Kirchengemeinde und bei der Gottesdienstgestaltung geboten werden.

 

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(Quelle: epd)

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