Das Landgericht Fulda hat am Montag einen ehemaligen katholischen Pfarrer wegen Kindesmissbrauchs und Kinderpornografie verurteilt. Zu Prozessbeginn legte der Täter ein Geständnis ab.
Der ehemalige katholische Pfarrer aus dem Bistum Fulda wurde zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Das Gericht folgte damit weitgehend dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die viereinhalb Jahre Haft für den 43-Jährigen gefordert hatte. Die Verteidigung hatte auf eine Bewährungsstrafe plädiert.
Bereits zum Prozessauftakt Ende September hatte der frühere Pfarrer aus Kalbach (Landkreis Fulda) die Vorwürfe weitgehend eingeräumt. Er hatte zwischen Februar und Juli 2022 in rund 70 Fällen über Internet-Chats Kontakt zu Minderjährigen aufgenommen, ihnen kinder- oder jugendpornografische Inhalte vorgespielt und sie zu ähnlichen Handlungen aufgefordert.
Bei der Festsetzung des Strafmaßes sei die hohe Anzahl der Fälle ausschlaggebend gewesen, sagte der Vorsitzende Richter im Anschluss an die Urteilsverkündung dem Evangelischen Pressedienst (epd). Eine Aussetzung der Strafe zur Bewährung sei unmöglich gewesen, da bereits eine der verhandelten Taten mit zwei Jahren Mindesthaftstrafe zu ahnden sei. Zugunsten des Priesters seien dessen Geständnis sowie die massiven Folgen der Tat für den Mann berücksichtigt worden, insbesondere das Ende seiner Berufslaufbahn und die soziale Ächtung.
Die Ermittlungsbehörden hatten von den Chat-Aktivitäten des Geistlichen im Sommer 2022 durch einen Hinweis aus den USA erfahren. Nach einer Hausdurchsuchung wurde er vom Dienst suspendiert. Laut einem Bericht des Hessischen Rundfunks kündigte die Verteidigung des Mannes an, gegen das Urteil Revision zum Bundesgerichtshof einzulegen.
Die Hessenschau berichtet, dass der Geistliche nicht vorbestraft war. Laut Gericht hat er sich kooperativ gezeigt und bereits eine Therapie begonnen – das wurde ihm strafmildernd angerechnet.
Quellen: epd, hessenschau
Nun will der Mann gegen das Urteil auch noch Revision einlegen, statt seine Strafe zu akzeptieren?
Im Gericht Gottes wird ihm das zum Glück nicht mehr möglich sein …
Wir leben in keiner heilen Welt, aber es gibt einen „Heiland“
Ich weiß genauso wenig was in Menschen vorgeht, die andere sexuell missbrauchen. Wahrscheinlich kann man dies in der Regel nicht wirklich wissen. Aber wissend kann jede/r sein, dass in uns Kain oder Abel lebt, ein Judas, oder auch ein furchtbarer Saulus der zu einem guten Paulus wird. Leider sind alle Menschen sogar (rein theoretisch) potentielle Mörder, weil wir alle einen Abgrund in uns haben. Aber dafür ist doch Jesus am Kreuz gestorben und hat in den drei Tagen (bildlich gesehen) als der tot war, auch den Toten gepredigt. Will sagen: Er hat das Böse schon überwunden, was wir erst im Himmel endgültig überwunden haben. Und ja: Selbstverständlich muss die irdische Gerechtigkeit einen Täter bestrafen. Und ebenfalls ja: Es macht traurig, dass auch Christ:innen böse Menschen sind oder werden, aber dies liegt daran, dass wir in keiner heilen Welt leben. Aber der Heiler oder Heiland ist ja eben deshalb gekommen. (Antwort an Anja WOH: Ich glaube, dass auch die schlimmsten Menschen, oder die schlimmste Menschen werden können, auch Empathie besitzen. Sonst wäre die Sache einfach, man könnte dies abprüfen. Aber sogar Gewissen lässt sich nicht prüfen, aber man darf auf dieses hören).
Ja, die armen Täter, insbesondere die kirchlichen, brauchen viel Verständnis und letztlich sind wir doch alle potentielle Mörder, also alles nicht so schlimm. Die werden sich schon bessern, kostet halt noch ein paar Kinder mehr die Zukunft.
Und wieder kein Wort zu den Opfern. Warum soll man diese auch groß beachten?
Ja, man ist eben nicht der betreffende Mensch. Sicherlich richtig ist auch, dass jeder von uns den Keim vom Bösen in sich trägt. Aber um andere sexuell zu missbrauchen, muss man doch einige Hemmschwellen überwinden. Ich glaube doch, dass zumindest das Risiko mit guten psychologischen Tests erkannt werden kann, wobei man natürlich letztlich nicht sagen kann, wie sich jemand verhalten wird. Das ist richtig so.
Die Kirche hat Täter, die als solche klar erkannt wurden, an andere Stellen versetzt, wo sie weiter Kinder missbrauchen konnten und das gedeckt.
Wie kommst du darauf, dass hier Tests helfen würden?
Man wusste es, es interessierte aber nicht.
Ehrlich gesagt, verstehe ich nicht, was in so manchen Priestern vorgeht. Wenn ich nicht mehr erkenne, dass das, was ich tue absolut nicht in Ordnung ist, wieviel habe ich dann vom Evangelium verstanden. Schockierend. Vielleicht sollte man die angehenden Priester vor Aufnahme des Theologiestudiums auf Empathiefähigkeit prüfen. Das Herz muss doch in Ordnung sein, sonst hat doch alles übrige keinen Wert.
Ich denke nicht das man das wirklich verstehen kann, weil man nicht in dem Menschen steckt.
Wenn das Herz in Ordnung ist, kann man ein ehrlicher Christ sein, kann aber nicht in der Kirche den heiligen Mann spielen …