Der Vatikan hat die jüngsten Anschläge auf Christen in Nordnigeria scharf verurteilt. «Die Systematik der Attentate gegen christliche Kirchen ist grauenvoll und inakzeptabel», sagte Vatikansprecher Federico Lombardi am Montag in Rom. Sie seien «Zeichen eines absurden Bildes des Hasses».

 Die Christen in der betroffenen Region seien überzeugt, dass der Staat nicht mehr in der Lage sei sie zu schützen, beklagte der Sprecher der Diözese Abuja, Patrick Alumuku im Sender Radio Vatikan. In den meisten Gemeinden gebe es daher mittlerweile Sicherheitsdienste, die die Gläubigen vor allem während der Gottesdienste schützten. Wo es keine organisierten Wachdienste gebe, würden Attentäter durch Straßenblockaden daran gehindert, bis zu den Kirchen durchzudringen. «Also werden die Bomben jetzt genau dort gezündet, an den Barrikaden», beklagte Alumuku.

 Am Sonntag hatten sich im nordnigerianischen Bundesstaat Kaduna drei Selbstmordattentäter in drei Kirchen in die Luft gesprengt. Dabei starben mindestens 40 Menschen, Dutzende wurden verletzt. Daraufhin kam es an vielen Orten zu Protesten und gewalttätigen Ausschreitungen christlicher Jugendlicher, wie die nigerianische Zeitung «This Day» berichtete. Verantwortlich für die Anschläge ist vermutlich die radikal-islamische Sekte Boko Haram, die in den vergangenen Monaten immer wieder christliche Einrichtungen attackiert hat.

 Die Behörden in Kaduna verhängten eine 24-stündige Ausgangssperre, um eine weitere Eskalation zu vermeiden, wie «This Day» berichtete. Der Zeitung zufolge waren die Anschläge am Sonntag bereits die dritte Attacke auf Kirchen in Kaduna innerhalb von zwei Monaten.

(Quelle: epd)