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»Großartiges Ereignis«: Lutheraner ziehen positive Bilanz der Stuttgarter Weltkonferenz

Der Lutherische Weltbund (LWB) hat seine 11. Vollversammlung in Stuttgart als Erfolg bezeichnet.

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  Man habe nicht nur die Sorgen von Christen, sondern die Bedürfnisse der ganzen Welt in den Blick genommen, erklärte der scheidende LWB-Präsident, der US-amerikanische Bischof Mark S. Hanson, am Dienstag zum Abschluss der achttägigen Konferenz mit rund 400 Delegierten. Man habe das Tagungsthema «Unser tägliches Brot gib uns heute» umfassend verstanden, betonte Hanson in der Abschluss-Pressekonferenz: «Es geht dabei nicht nur um das Essen in unserem Magen, sondern auch um Gerechtigkeit in unseren Beziehungen.»

 Der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Frank Otfried July, nannte die Vollversammlung ein «großartiges Ereignis». Zu den Höhepunkten zählte er die Versöhnung der Lutheraner mit der Freikirche der Mennoniten, deren Vorfahren im 16. Jahrhundert blutig verfolgt worden waren. Nachdem die evangelischen Kirchen nach dem Zweiten Weltkrieg im «Stuttgarter Schuldbekenntnis» ihr Versagen während der NS-Zeit bekannt hätten, könne man inzwischen von einem «Geist von Stuttgart» sprechen, der für Versöhnung stehe.

 Der Lutherische Weltbund appellierte zum Ende seiner Vollversammlung an seine 145 Mitgliedskirchen und die Staatengemeinschaft, mehr gegen Hunger sowie für Klimaschutz und Geschlechtergerechtigkeit zu tun. Die rund 400 Delegierten prangerten am Dienstag in einer Abschlussbotschaft Habgier als Ursache für Ungerechtigkeit an.

 Scharfe Kritik übte die Vollversammlung an einer mangelnden Ernährungsgerechtigkeit in der Welt. 40 Prozent aller Nahrungsmittel würden nicht gegessen, sondern weggeworfen. Die direkte Unterstützung von Hungernden müsse kombiniert werden mit Entwicklungsarbeit und Bildung. Damit sollen Menschen ermächtigt werden, für ihre eigenen Rechte und ein Leben in Würde zu kämpfen.

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 Das Thema Geschlechtergerechtigkeit soll nach Ansicht der Delegierten in das Theologiestudium aufgenommen werden. Grundsätzlich sollten die Kirchen ihrer Zeit voraus sein, wenn es darum gehe, Frauen und Männern die Möglichkeit zu geben, ihre Gaben voll zu entwickeln. «Eine neue Rollenverteilung in den Kirchen kann zu einer neuen Rollenverteilung in der Gesellschaft führen», heißt es in der Botschaft.

 Der Lutherische Weltbund verbindet 70 Millionen Christen in 79 Ländern. Wann und wo die nächste Vollversammlung stattfinden wird, steht nach Angaben von Generalsekretär Ishmael Noko noch nicht fest.

(Quelle: epd)

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