Die religiöse Landschaft in Großbritannien ist zwar noch immer maßgeblich durch die anglikanische Staatskirche bestimmt, aber zugleich auch von großer Vielfalt geprägt. Rund die Hälfte der 60 Millionen Briten gehören der anglikanischen Kirche von England an, die mit den Institutionen der Monarchie weiterhin stark verwoben ist.
Eine starke Stellung hat ebenfalls die reformierte schottische Nationalkirche, zu der sich mehr als 40 Prozent der Schotten bekennen. Daneben gibt es Methodisten und Baptisten und weitere evangelische Freikirchen.
Die Katholiken, denen erst im 19. Jahrhundert Religionsfreiheit zugestanden wurde, sind mit etwa sechs Millionen eine Minderheit. In den vergangenen Jahren gab es einige spektakuläre Übertritte zum Katholizismus, zuletzt Tony Blair, der nach dem Ende seiner Amtszeit als Premier der katholischen Kirche beitrat.
Die zweitgröße Religionsgemeinschaft bilden die Muslime, deren Zahl auf 1,6 bis 1,8 Millionen geschätzt wird. Hauptherkunftsländer sind Pakistan und Bangladesch, sowie arabische Staaten. Als Folge der Kolonialzeit und Einwanderung leben in Großbritannien große Gemeinschaften von Buddhisten (152.000), Hinduisten (560.000) und Sikhs (336.000).
Die jüdische Gemeinschaft zählt auf den britischen Inseln rund 300.000 Mitglieder. Oberrabbiner Jonathan Henry Sacks wird bei der Begegnung von Papst Benedikt XVI. mit Repräsentanten der Religionsgemeinschaften dem Kirchenoberhaupt antworten. Bei der bislang letzten Volkszählung 2001 gaben zehn Millionen Briten an, das sind mehr als 15 Prozent, dass sie ohne Religionszugehörigkeit sind.
(Quelle: epd)
