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Hessischer Kulturpreis: Kermani soll nun doch ausgezeichnet werden

Der deutsch-iranische Schriftsteller und Islamwissenschaftler Navid Kermani soll doch mit dem Hessischen Kulturpreis ausgezeichnet werden.

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Dies teilten die designierten Preisträger, neben Kermani der frühere hessen-nassauische Kirchenpräsident Peter Steinacker, der Mainzer Kardinal Karl Lehmann und der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Salomon Korn, nach einem vertraulichen Gespräch am Freitag in Mainz in einer gemeinsamen Erklärung mit.

  Lehmann und Steinacker hatten im Frühjahr wegen eines Zeitungsartikels Kermanis eine gemeinsame Verleihung abgelehnt. In dem Essay hatte der Schriftsteller das christliche Kreuz als Gotteslästerung beschrieben, sich zugleich aber von der Betrachtung eines Kreuzigungsgemäldes tief berührt gezeigt.

  Daraufhin hatte das Kuratorium, in dem die hessische Landesregierung vertreten ist, entschieden, Kermani den Preis abzuerkennen und ihn am 5. Juli nur Steinacker, Lehmann und Korn zu verleihen. Nach scharfer Kritik an der Entscheidung verschob das Kuratorium die Vergabe auf Herbst und regte ein nicht-öffentliches Gespräch der ursprünglich vier designierten Preisträger an. Diese gaben nun bekannt, in einer zweistündigen Diskussion alle Aspekte der Kontroverse in einer «sachlichen, offenen und respektvollen Atmosphäre» besprochen zu haben.

Der Vorsitzende des Koordinationsrats der Muslime in Deutschland, Axel Ayyub Köhler, hat die Entscheidung begrüßt. Dies sei ein «später Sieg der Vernunft», sagte Köhler der «Frankfurter Rundschau» (Samstagsausgabe). Besser wäre es allerdings gewesen, «wenn die Kirchenvertreter von Anfang an weniger emotional» reagiert hätten, so der Vorsitzende des Dachverbandes.

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  In der muslimischen Gemeinschaft in Deutschland habe der Konflikt um die Preisverleihung «durchaus Verletzungen ausgelöst», sagte Köhler. Aber «auch wir Muslime müssen lernen, mit so etwas gelassener und großzügiger umzugehen und nicht immer gleich auszusteigen».

  Der mit 45.000 Euro dotierte Hessische Kulturpreis 2009 soll Verdienste um den Dialog zwischen den Religionen würdigen. Der statt Kermani zunächst ausgewählte muslimische Preisträger Fuat Sezgin hatte die Annahme wegen politischer Aussagen des jüdischen Preisträgers Salomon Korn zu Israel abgelehnt.

(Quelle: epd)

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