- Werbung -

Indien: Säureattacke auf jungen Christen

Laut Open Doors wurde in Nordindien ein 16-jähriger Christ mutmaßlich wegen seines Glaubens Opfer eines Säureangriffs. Er musste mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus.

Der Vorfall ereignete sich Ende August im Bundesstaat Bihar, wie die Christian Post berichtet. Bereits am 10. Juli wurden im Dorf Adnadhi, Bundesstaat Madhya Pradesh, zehn Christen aus ihrem Dorf vertrieben und dabei schwer geschlagen, weil sie sich weigerten ihren Glauben aufzugeben.

- Werbung -

Mehrmals wegen Glauben bedroht

Der 16-jährige Nitish Kumar und seine Familie sind vor zwei Jahren zum christlichen Glauben konvertiert. Am Morgen der Tat war Nitish auf den örtlichen Markt gegangen; doch bereits kurze Zeit später musste er nach einem Säureangriff mit schrecklichen Schmerzen ins Haus zurückgetragen werden. Nitish wurde zur Erstversorgung in eine nahe gelegene Klinik gebracht und anschließend in eine Spezialklinik für Verbrennungen in der Landeshauptstadt Patna transportiert. 60% seiner Haut wurden bei dem Angriff verätzt.

Über die Identität der Angreifer und ihre Motive liegen keine klaren Angaben vor. Die Familie hatte sich nach ihrer Konversion jedoch stark in ihrer Kirche engagiert und vermutet deshalb Hindu-Nationalisten hinter der Tat. Nach den Worten eines örtlichen Pastors hat die antichristliche Stimmung in der Gegend zuletzt zugenommen. „Die Familie wurde mehrmals wegen ihres Glaubens bedroht“, sagte eine lokale Kontaktperson gegenüber Open Doors.

Mob verjagt zehn Christen aus Dorf

Bei dem Vorfall am 10. Juli wurden zehn Christen von einem Mob in dem Dorf Adnadhi (Madhya Pradesh) angegriffen und aus dem Dorf vertrieben. Wie eine eine lokale Kontaktperson gegenüber Open Doors berichtet, hatte der örtliche Dorfvorsteher die Menge gegen die Christen aufgestachelt:

„Die Christen wurden vom Dorfvorsteher vorgeladen und mit einer Geldstrafe bedroht, falls sie sich weigerten zu erscheinen“, so ihr Bericht. „Als sie am Nachmittag ankamen, drohte ihnen der Dorfvorsteher: Verlasst Jesus oder verlasst das Dorf! Etwa 250 Leute beschimpften die Christen und schrien, sie würden aus dem Dorf vertrieben werden. Dann begannen sie, sie zu verprügeln.“ Durch die Schläge erlitten die Christen schwere Verletzungen, zwei verloren das Bewusstsein. Es wurde eine Anzeige bei der Polizei erstattet.

- Werbung -

Wie Asia News berichtet, fragten die Angreifer die Christen auch nach ihren Namen. „Da es sich um ‚indische‘ Namen handelte, beschuldigten Hindu-Nationalisten den Pastor, Bekehrungsaktivitäten zu betreiben“, heißt es in dem Bericht. In Madhya Pradesh legt ein Anti-Bekehrungsgesetz fest, dass ein Glaubenswechsel nur unter bestimmten Auflagen möglich ist; in der Praxis wird dadurch die Religionsfreiheit für religiöse Minderheiten wie die Christen spürbar eingeschränkt. Die Christen aus Adnadhi leben seit fast 20 Jahren in ihrem Dorf. Obwohl die Dorfbewohner ihnen nach ihrer Konversion anfangs feindselig gegenüberstanden, kam dieser Angriff laut Asia News völlig überraschend.

Auf dem Weltverfolgungsindex 2021 steht Indien an 10. Stelle der Länder, in denen Christen am stärksten wegen ihres Glaubens verfolgt werden.

QuelleOpenDoors

Konnten wir dich inspirieren?

Jesus.de ist gemeinnützig und spendenfinanziert – christlicher, positiver Journalismus für Menschen, die aus dem Glauben leben wollen. Magst du uns helfen, das Angebot finanziell mitzutragen?

NEWSLETTER

BLICKPUNKT - unser Tagesrückblick
täglich von Mo. bis Fr.

Wie wir Deine persönlichen Daten schützen, erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.
Abmeldung im NL selbst oder per Mail an info@jesus.de

Zuletzt veröffentlicht

1 Kommentar

  1. Religiöse Toleranz ist weltweit Mangelzustand

    Dass Säureattacken auf Christen oder auf andere Menschen unmenschlich sind, braucht nicht vertieft zu werden. Aber der Hass auf Christen gibt es auch oder vielleicht sogar vor allem deshalb, weil andere Menschen über den christlichen Glauben kein Wissen haben. Ein zweiter vielleicht noch gewichtigerer Grund, auch bei entsprechenden Staatsgesetzen, könnte darin bestehen, religiös nicht tolerant zu sein. Machen wir es doch lieber wie Gott bzw. Jesus Christus: Gott liebt alle Menschen und ist für jeden Menschen dieser Welt ans Kreuz gegangen. Aber diese Liebe ist so voraussetzungslos wie es die Gleichnisse vom Verlorenen Sohn und dem Verlorenen Schaf beschreiben. Wenn wir aber andere Menschen auch völlig unabhängig von ihren religiösen Glaubensüberzeugungen lieben (liebe deinen Nächsten wie dich selbst), dann versuchen wir achtsam mit ihnen umzugehen, ihnen andere Meinungen und Überzeugungen zuzugestehen und indirekt bedeutet dies auch: Es gibt keine menschliche verfügbare absolute Wahrheit. Nur Gott ist absolute Wahrheit. Religiöser Hass entsteht immer dann, wenn es keinerlei Toleranz gibt. Vielleicht besteht unsere Intoleranz in Glaubensangelegenheiten eher in Worten und Gedanken, woanders in der Welt aber leider oft in handfester brutaler Gewalt. Und der irrsinnige Irrtum von manchen Christen besteht dann noch in der Überzeugung, in Glaubenssachen gebe es keine Toleranz. Es ist sicherlich sehr wichtig, für unsere verfolgten Glaubensgeschwister zu beten, aber auch tolerant zu sein gegenüber unseren Nebenmenschen. Nach der goldenen Regel sollten wir das, was wir von anderen erwarten, auch selbst praktizieren. Es ist auch ein schlimmer Irrtum, andere die anders sind als wir, automatisch als die Sünder*innen zu betrachten und wir uns nur als wiedergeborene Christen. In Wirklichkeit sind alle Menschen Sünderinnen und Sünder und es mangelt uns an dem Ruhm, den wir vor Gott haben sollten. Im übrigen ist die Bibel da eindeutig. Aber Gott liebt uns alle trotzdem unendlich und daher ging Jesus auch für jeden Menschen ans Kreuz.

Die Kommentarspalte wurde geschlossen.