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Irak: Christen und muslimischen Minderheiten droht vollständige Vertreibung

Die Terrorgruppe "Islamischer Staat im Irak und Syrien" (ISIS) ist im Irak auf dem Vormarsch, Hunderttausende Menschen sind auf der Flucht. Besonders bedroht sind laut einem Bericht des katholischen Missionswerks "missio" Christen und muslimische Minderheiten.

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Christen und Angehörige anderer Minderheiten drohen im Irak durch den Vormarsch der Terrorgruppe Islamischer Staat im Irak und Syrien (ISIS) "vollständig zu verschwinden", so Matthias Vogt von "missio". Der Islamwissenschaftler war zuletzt im November in der am Dienstag von den Islamisten eingenommenen Stadt Mossul und der christlichen Ortschaft Qaraqosh gewesen.

 Wie Projektpartner gegenüber "missio" berichten, so Vogt, haben seit der Eroberung von Mossul Hunderttausende Flüchtlinge die zweitgrößte Stadt des Irak verlassen. Darunter befinden sich auch viele Christen und Angehörige anderer religiöser Minderheiten wie Yeziden und schiitischer Gruppen. Bischöfe, Priester und Ordensschwestern seien in die umliegenden christlichen Dörfern geflohen, die bisher als sicher galten. Alle Kirchen in Mossul seien geschlossen. "Uns liegen glaubwürdige Berichte vor, dass die Terroristen der ISIS in Mossul Menschen zu Hunderten abschlachten und die Leichen auf den Straßen liegen. Die Häuser werden geplündert", so Vogt.

 Erschwerend komme hinzu, dass die kurdischen Milizen die Flüchtlinge nicht die Grenzen zu den angrenzenden kurdischen Autonomiegebieten passieren ließen aus Angst vor Terroristen, die sich unter die Flüchtlinge gemischt haben könnten. "Auch in Qaraqosh, einer christlichen Ortschaft wenige Kilometer östlich von Mossul, sind inzwischen islamische Terroristen eingedrungen und bedrohen die dortigen Bewohner. Die Lage wird als dramatisch beschrieben. Klöster sind umstellt, Ordensleute richten per E-Mail verzweifelte Hilferufe an die Außenwelt", erklärt missio-Experte Vogt weiter.

 "Die Region um Mossul war über viele Jahrhunderte das Zentrum des Christentums im Irak. Bereits seit Jahren terrorisieren Islamisten dort Christen und Angehörigen anderer Minderheiten. Bei unserem Besuch vor Ort hatten sich Armee und Polizei schon aus den südlichen Stadtteilen von Mossul zurückgezogen und diese der ISIS überlassen", erklärt Vogt. "Wenn ISIS jetzt ganz Mossul und weite Teile des nördlichen Irak beherrscht, wird dies in kürzester Zeit die Flucht sämtlicher Christen zur Folge haben; übrigens nicht nur von Christen, sondern auch von Yeziden, Shabak – einer schiitischen Sondergemeinschaft – und Schiiten. Die religiöse Vielfalt und damit eine jahrhundertealte Kultur des Zusammenlebens ist damit am Ende – ganz zu schweigen von den menschlichen Schicksalen."

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