Katholische Bischöfe aus Europa und Nordamerika haben Menschenrechtsverletzungen in Israel beklagt.
Es gebe «allzu viele Fälle, in denen die Würde der Menschen ignoriert oder beleidigt wird», erklärten neun Oberhirten am Donnerstag zum Ende eines fünftägigen Besuchs in Jerusalem mit Blick auf den Abriss von Häusern von Palästinensern und Beschränkungen der Bewegungsfreiheit durch den israelischen Sicherheitswall.
Der Trierer Bischof Stephan Ackermann forderte die internationale Gemeinschaft gemeinsam mit seinen Amtskollegen auf, sich stärker für eine Zweistaatenlösung des Nahostkonflikts zu engagieren. Diese müsse die Sicherheit der Israelis ebenso wie Unabhängigkeit und Lebensgrundlagen der Palästinenser garantieren. Die Regierungen ihrer Herkunftsländer tragen nach den Worten der Bischöfe die «unleugbare Verantwortung», zu einem dauerhaften Frieden zwischen Israelis und Palästinensern beizutragen.
Der Bischof von Nazareth, Giacinto-Boulos Marcuzzo, bezeichnete in diesem Zusammenhang den Ausbau israelischer Siedlungen auf Palästinensergebiet im Interview mit Radio Vatikan als das «größte Hindernis für Fortschritt» bei den Friedensverhandlungen. Vor dem Hintergrund von neuem Raketenbeschuss an der Grenze des Gazastreifens warnte er vor «Überreaktionen». Gewalt führe unabhängig davon, wer sie einsetze, nie zu einer Lösung.
Die europäischen und nordamerikanischen Bischöfe dringen zum Abschluss ihrer Visite zudem auf einen raschen Abschluss der Verhandlungen über die Umsetzung des Grundlagenvertrags zwischen Israel und dem Heiligen Stuhl. Sie beklagten in diesem Zusammenhang erneut restriktive Regelungen zur Erteilung von Visa an Geistliche. Mangelnde Erteilung von Einreisegenehmigungen schränkten deren Bewegungsfreiheit und Aktivitäten stark ein.
(Quelle: epd)
