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Israel: Komitee kritisiert Umgang der Regierung mit Gaza-Siedlern

Die Qualität der Übergangswohnungen für die ehemaligen Gaza-Siedler lässt zu wünschen übrig. Das mahnte das "Matza-Komitee", das sich mit der Lage der Evakuierten befasst, am Dienstag an.

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 Der Ausschuss unter dem Vorsitz des pensionierten Richters Elijahu Matza listet viele Fehler der Regierung auf. Vor allem die Ansiedlung Nitzan scheint viele der davon zu verkörpern, schreibt die Zeitung "Jediot Aharonot". Dort wurde ein großer Teil der ehemaligen Siedler vorübergehend in Wohnwagen untergebracht, die wie Villen aussehen – den "Caravillot".

 Das Komitee warnte vor einer "unerwünschten Verewigung der Stätte in Nitzan". Die Übergangswohnungen sollten bis Ende des Jahres abgebaut werden, doch für die Bewohner bringe dies fünf Jahre nach dem Rückzug wenig Trost mit sich. Zwar baue der Staat dauerhafte Wohnungen in Nitzan, doch nur 150 Familien hätten eine entsprechende Lotterie gewonnen. Bürokratie und rechtliche Auseinandersetzungen führten zu Verzögerungen.

 Ferner merkt der Ausschuss an, dass viele ehemalige Siedler arbeitslos sind. Sie können die Kosten für ein Eigenheim nicht aufbringen. Auch gebe es an den Übergangswohnungen viel zu beanstanden. Seit der Räumung des Gazastreifens im August 2005 seien Tausende Beschwerden über die Qualität der Wohnwagen eingegangen. Die Unterkünfte seien mangelhaft isoliert, was zu hohen Stromkosten führe. In Nitzan lebten besonders viele bedürftige Familien.

 Gleichzeitig warf das Matza-Komitee den Evakuierten vor, nicht kooperativ gegenüber den Behörden zu sein und übertriebene Forderungen zu stellen: "Dutzenden Familien, die in Nitzan leben, mangelt es an mentaler Energie, effektiver Führung, Motivation und den Mitteln, um das Ziel ihres eigenen Hauses zu erreichen. Es gibt eine echte Besorgnis, dass die Stätten im Laufe der Tage zu Slums und vielleicht sogar zu Gegenden abnormalen Verhaltens werden."

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 Der Regierung setzte der Ausschuss eine Frist, bis zu der die Ansiedlung der Evakuierten in den permanenten Wohnungen zumindest in den meisten Gemeinden beendet sein müsse. Dies solle bis Ende 2011 geschehen. Hinzu kam die Forderung nach einem detaillierten Zeitplan für alle relevanten Parteien bis in drei Monaten.

 Doron Ben Schlomi vom "Gusch Katif-Siedlerausschuss" sagte vor Journalisten, die Evakuierten "haben heute keine Freude". Gemeinden und ehemalige Siedler hätten in den vergangenen fünf Jahren den Preis für den Gaza-Rückzug gezahlt. "Dennoch haben wir den Eindruck, dass wir den Anfang oder das Ende eines gewissen Abschnittes erreicht haben." Kein Bericht könne ihren Schmerz lindern, doch zumindest habe er ihnen Recht gegeben.

 "Das Komitee hat festgesetzt, dass das Scheitern und die Verantwortung beim Staat liegen. Die Entschädigung durch Israels Regierung war kleinlich." Einer der Evakuierten ist Aharon Fardschun. Im Gazastreifen war er Landwirt, heute arbeitet er als Fahrlehrer. "Das Leben, das ich führe, ist nicht das Leben, das ich geplant habe. Es ist eine Form der Gefangenschaft", sagte er. In der Wohnwagenansiedlung leben 600 ehemalige israelische Bewohner des Gazastreifens.

 Israel hatte im August 2005 in einem einseitigen Schritt alle Siedlungen im Gazastreifen und vier Ortschaften im Westjordanland geräumt.

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(Quelle: Israelnetz.com)

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