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Jemen: Religiöser Disput in Teehaus Grund für die Entführung?

Mindestens einer der im Jemen entführten Deutschen war nach einem «Spiegel»-Bericht missionarisch tätig und ist möglicherweise deshalb ins Visier von Islamisten geraten.

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Der Krisenstab des Auswärtigen Amtes gehe mittlerweile davon aus, dass die Deutschen vor Ort als Missionare bekannt waren, meldete das Hamburger Nachrichtenmagazin am Samstag vorab. Insbesondere ein Missionsversuch des deutschen Technikers Johannes H., der in einem Krankenhaus in Saada arbeitete, habe unter Einheimischen Proteste ausgelöst. Der Verfassungsschutz vermutet laut «Focus» El Kaida hinter der Tat.

  Wie der «Spiegel» weiter berichtete, geht das Verbrechen anscheinend auf einen religiösen Disput zurück. Johannes H. habe vor einigen Monaten in einem Teehaus in Saada mit einem Muslim spirituelle Gespräche geführt. «Außerdem ermutigte ich ihn, die Bibel zu lesen», zitiert der «Spiegel» aus einem Rundbrief des Deutschen. Anschließend sei der Bruder des Jemeniten in dem Krankenhaus erschienen und habe gedroht, den Techniker bei den geistlichen Autoritäten anzuzeigen. Der Missionsversuch sei bereits Diskussionsthema in den Moscheen, habe der Mann zu H. gesagt.

  Auch in den Hinterlassenschaften der von den Entführern erschossenen deutschen Frauen Rita S. und Anita G. aus dem westfälischen Lemgo fanden die Ermittler den Angaben zufolge Missionsschriften.

  Am Montag waren die aus Niedersachsen stammenden zwei jungen Frauen im Jemen getötet aufgefunden worden. Ein weiteres Todesopfer unter den entführten Ausländern ist eine Südkoreanerin. Von Johannes H., seinen drei Kindern und seiner Frau sowie einem Briten fehlt nach der Entführung weiter jede Spur.

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  Nach dem «Spiegel»-Bericht hatten sich Johannes H. und seine Ehefrau unter anderem im hessischen Eppstein bei Wiesbaden bei einer Organisation namens «Weltweiter Einsatz für Christus» auf ihren Jemen-Einsatz vorbereitet. Die Organisation sei Mitglied in der «Arbeitsgemeinschaft evangelikaler Missionen».

  Der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Heinz Fromm, sagte dem «Focus», er rechne mit weiteren Geiselnahmen durch Islamisten. «Wir sind überzeugt, dass eine sehr reale Gefahr für Deutschland und deutsche Ziele im Ausland besteht.»

  El Kaida und ihr nahe stehende Organisationen versuchten derzeit, Druck auf politische Entscheidungen in Deutschland auszuüben. In erster Linie gehe es um den Bundeswehreinsatz in Afghanistan, dessen Beendigung die Terroristen herbeiführen wollten, sagte Fromm.

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